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0126 - Merlin, der Magier

0126 - Merlin, der Magier

Titel: 0126 - Merlin, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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deutlich, daß sie bei dem Versuch, das Schiff zu erstürmen, den Tod finden konnten. Denn ebensogut wie sie das schwarze Schiff sehen konnten, so vermochten die noch im Innern befindlichen Meeghs die Annäherung der beiden Chibb klar und deutlich zu registrieren. Denn auch wenn sie mit ihren eigenen, inzwischen einigermaßen regenerierten Kräften eine Sphäre der Unsichtbarkeit um sich errichtet hatten, so nützte diese doch wenig gegenüber den unbestechlichen Instrumenten an Bord des Schiffes. Nur zu deutlich hatten sie noch das pulsierende Hämmern und Schrillen jenes Taststrahles in Erinnerung, der sie kurz vor ihrem Eindringen in die Stadtmauer noch erfaßt hatte. Dem Sekunden später einer jener entsetzlichen, vernichtenden Strahlenfinger folgte, schwarz und doch auf unheimliche Weise leuchtend. Ein Strahl, der sie nur durch einen unglaublichen Zufall verfehlte, irgendwo weit außerhalb der Stadt den Erdboden zum Schmelzen brachte.
    Und doch war da etwas in den beiden Silbernen, das ihnen Ruhe verlieh, sie in Sicherheit wiegte. Eine unfaßbare Macht hatte ihre schirmende Hand über sie ausgestreckt, verhinderte auch diesmal, daß sie gesehen wurden, wie schon zuvor in der Stadt. Es hätte ihrer eigenen Anstrengungen nicht bedurft; die Meeghs wurden getäuscht, ihre suchenden Finger abgelenkt, griffen ins Leere.
    Immer näher kamen Aynaar und Chirra dem Schiff. Unter ihren Füßen knirschte leise der Sand. Die Nachmittagssonne brannte auf sie hernieder. Die großen, schlanken Körper der Silbernen reckten sich dem lebensspendenden Gestirn entgegen, sogen die Sonnenenergie förmlich in sich auf. Die Kraft des Lichtes stärkte sie, gab ihnen neue Kräfte, stärkte sie.
    Vor einem der Eingänge des Schiffes verharrten sie. Das Dimensionenschiff, durch die Einwirkung jener dämonischen Nebelwelt verzerrt in seinen Konturen, lag flach auf dem Boden, eine der Schleusen befand sich zu ebener Erde.
    Aynaar zögerte nur wenige Sekunden, dann winkte er Chirra. Der Silberne hob das Flammenschwert. Ein Funkenbogen sprang über. Zischend fraßen sich rätselhafte Energien in das Schott, schnitten eine kreisförmige Öffnung hinein.
    Die beiden Chibb verschwanden im Innern. Jeden Augenblick konnten sie von den Meeghs erwartet werden, rechneten mit Kampf und Widerstand.
    Doch abermals geschah nichts.
    Systematisch durchforschten die Silbernen das Schiff. Die Konstruktion war ihnen nur zu bekannt, Schiffe dieser Art wurden von ihrem Volk seit Jahrtausenden konstruiert. Die Meeghs hatten dieses wie alle anderen Schiffe, über die sie verfügten, von den Chibb erobert.
    Lediglich eine Eigenheit irritierte die beiden Silbernen etwas. Jener überdimensionale Einfluß, rational nicht zu erklären, sorgte für räumliche Verzerrungen. Räume waren von innen erheblich größer, als sie von außen zu sein schienen, irgendwie deutete alles darauf hin, daß das Schiff auf unbestimmbare Art und Weise in die fremde, schwarze Dimension hineinragte.
    Raum für Raum, Korridor für Korridor arbeiteten sich Aynaar und sein Gefährte vorwärts. Und immer seltsamer erschien es ihnen, nicht irgendwo auf einen Meegh zu stoßen.
    Warnende Impulse tobten durch Aynaars Ganglien. Hier stimmte etwas nicht! Die Meeghs konnten einfach nicht so dumm sein, das Schiff unbewacht zurückzulassen. Denn selbst wenn es unsichtbar war, so war es doch als fester Körper vorhanden. Jemand konnte rein zufällig darauf stoßen, eindringen und an den Einrichtungen manipulieren.
    Wo also standen die Meeghs? Wo lauerten sie den Eindringlingen auf? Denn daß die Chibb unbemerkt geblieben waren, daran wollte Aynaar nicht glauben.
    Und doch war es so…
    Denn schließlich fanden sie die Schwarzen.
    Auf einen gedanklichen Impuls Aynaars hin glitt ein Trennschott auf, gab den Blick und den Weg frei in den großen Energieraum. Hier standen die mächtigen blauschwarzen Kristalle, die dafür sorgten, daß das Dimensionenschiff sich überhaupt bewegen konnte.
    Aynaar erstarrte. Seine Teller äugen weiteten sich. Ein unfaßbares, grauenhaftes Bild bot sich ihm dar.
    Chirra trat neben ihn. Und auch er wurde starr vor Schreck. Denn alles hatte er erwartet, nicht aber den Anblick, der sich ihnen jetzt bot…
    Ein Anblick des Schreckens…
    ***
    »Ich ahnte es«, murmelte Merlin, der Zauberer, dumpf. Zamorras Kopf flog herum. »Was?« fragte er erschrocken.
    Auch Nicole sah den Unsterblichen fragend an. Sie fühlte, daß etwas vorging, was dem Zauberer nicht ganz in sein Konzept

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