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0126 - Satans Razzia

0126 - Satans Razzia

Titel: 0126 - Satans Razzia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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wurde lauter.
    Flammen krochen plötzlich wie Schlangen über den Boden. Sie wanden sich heran.
    Perkins brach der kalte Schweiß aus.
    Er fuhr sich mit dem Finger ins Hemd. Sein Atem ging schnell. Er fühlte sich bedroht. In seiner Erregung vermeinte er, an den Schlangenköpfen Augen zu erkennen, die ihn böse anfunkelten.
    Vier Schlangen zählte er.
    Aus verschiedenen Richtungen krochen sie auf das Fenster zu.
    Und Mo Perkins hatte das Gefühl, Wurzeln geschlagen zu haben.
    »Mein Gott!« preßte er hervor. »Steh mir bei! Das ist der Teufel! Das muß der Satan sein!«
    Eine der Feuerschlangen erreichte das Gebäude.
    Sie richtete sich auf. Ihr häßlicher Kopf pendelte bedrohlich hin und her. Mo Perkins hatte das Gefühl, gleich müsse ihn der Schlag treffen.
    Er sah ein schreckliches, weit aufgerissenes Schlangenmaul vor sich. Wenn er den Arm ausgestreckt hätte, hätte er den Schädel des Ungeheuers berühren können.
    »Was habe ich verbrochen?« stammelte Perkins. »Weshalb widerfährt mir so etwas? Ich war immer ein anständiger, gottesfürchtiger Mann.«
    Das brennende Biest hypnotisierte ihn mit seinem stechenden Blick. Eine heiße Woge überflutete ihn. Die Hitze schien sein Gehirn zu verbrennen.
    Sein Gesicht verzerrte sich. Er stöhnte und ächzte. Und er wankte einen kleinen Schritt zurück.
    Die Schlange spannte ihren armdicken Leib. Inzwischen erreichten ihre Artgenossen ebenfalls das Fenster.
    Zu viert krochen sie in den Waschraum.
    Das war zuviel für Mo Perkins. Er torkelte zurück.
    »Nein!« schrie er. Die Adern traten ihm weit aus dem Hals. »Herr im Himmel, verschone mich vor diesen Biestern!«
    Die erste Schlange schnellte vor.
    Ihr Maul schnappte nach dem Bein des Mannes. Lange, dolchartige Zähne, die gleichfalls brannten, waren zu erkennen.
    Perkins’ Herzschlag setzte einen Moment aus.
    Er machte einen entsetzten Satz zurück. Die Feuerreptilien folgten ihm. Mo Perkins trat nach ihnen.
    Sein Schuhabsatz traf eines der Biester. Er hatte erwartet, durch das Feuer hindurchzutreten, doch das war nicht der Fall.
    Er spürte einen festen Widerstand. Hörte ein Knirschen, und dann zerfiel das Tier in unzählige Funken.
    Das gab Mo Perkins Auftrieb.
    Er griff auch die andern Schlangen an. Eine weitere zertrat er. Die beiden verbleibenden wichen zurück.
    Perkins wirbelte herum und stürmte aus dem Waschraum. Er warf die Tür hinter sich zu und lehnte sich kurz an die Wand.
    Sein Herz schien hoch oben im Hals zu schlagen. Seine Nerven vibrierten. Kein Wunder bei dem Horror, den er soeben erlebt hatte.
    Jetzt hatte er einen Schnaps dringend nötig.
    Er löste sich von der Wand. Erste Zweifel kamen ihm. Hatte er das alles wirklich erlebt? Oder spielten ihm seine Nerven einen üblen Streich? Begann er langsam verrückt zu werden?
    Er schlug sich mit dem Handballen auf die Stirn. »Was ist? Was ist denn mit mir los? Wieso spinne ich denn auf einmal so?«
    Er holte ein Taschentuch hervor und wischte sich den Schweiß vom geröteten Gesicht.
    »Schlangen! Brennende Schlangen! Mensch, ich hab’ sie nicht mehr alle. Das wird ein böses Ende mit mir nehmen!«
    Er ging den Gang entlang und betrat den Gastraum. Stimmengewirr umbrandete ihn sofort. Das war wieder die Realität.
    Das war das Leben.
    Aber so etwas wie im Waschraum konnte es unmöglich geben.
    Perkins huschte an einem Dart-Game vorbei. Die Männer mit den Wurfpfeilen warteten, bis die Zielscheibe wieder frei war.
    Im Vorbeigehen bestellte Mo Perkins beim Wirt: »Einen Scotch, aber einen großen!«
    »Kannst du ihn dir auch leisten?« fragte der Wirt grinsend.
    »Blödmann«, sagte Perkins und begab sich zum Stammtisch. Er setzte sich auf seinen Stuhl neben Sid Mayo.
    Sid war sein bester Freund. Sie waren zusammen zur Schule gegangen und hatte einige Jahre mit mäßigem Erfolg beim selben Verein Fußball gespielt.
    Sid fiel sofort auf, daß mit ihm etwas nicht stimmte. Er drehte sich ihm zu. »Ist was nicht in Ordnung, Mo?«
    Perkins winkte ab. »Doch, doch.«
    »Mann, du kannst mir doch nicht weismachen, daß du okay bist.«
    »Bin ich aber.«
    Der Wirt brachte den Schnaps. Sid Mayo wies darauf. »Und was ist das?«
    »Ein doppelter Scotch.«
    »Das sehe ich, du Flasche. Aber vorhin hast du gesagt, du würdest heute abend nichts mehr trinken.«
    »Darf man sich’s nicht anders überlegen?«
    »Junge, du verheimlichst etwas!«
    Nun war auch die Aufmerksamkeit der andern erwacht. Sie stellten fest, daß Mo Perkins graue Flecken im Gesicht hatte,

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