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0127 - Die Eisvampire

0127 - Die Eisvampire

Titel: 0127 - Die Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hölzerne Geländer, hob den rechten Arm und hämmerte den Skistock wuchtig auf die im Flur stehende Clara Berger zu.
    Die sprang zur Seite.
    Die Spitze hackte in den Teppich. Mit dem zweiten Angriff hatte das Mädchen nichts erreicht.
    Aber auch nicht mit dem ersten, denn schreckensbleich mußte sie mitansehen, wie sich der Vampir den Skistock aus der Brust riß und kein Tropfen Blut aus der Wunde quoll.
    Er lachte böse.
    Dann schleuderte er die Waffe. Das geschah aus dem Handgelenk. Das Mädchen hatte gar keine Chance, auszuweichen. Sie spürte nur den heftigen Schmerz im Oberschenkel und knickte mit dem rechten Bein weg.
    Es war ihr Pech.
    Nicht einmal am Geländer konnte sie sich festklammern, Hanni fiel dem Blutsauger in die offenen Arme.
    Der riß sie sofort an sich.
    Sein Weib kreischte und schrie, führte verrückte Tänze auf. »Wir haben sie, wir haben sie!«
    Toni Berger schleuderte Hanni auf den Boden in der Diele und stürzte sich wild auf sie, während Clara noch zuschaute.
    Hanni wehrte sich verzweifelt. Zweimal schlug sie ihre Fäuste in das Gesicht des Blutsaugers, doch seinen Vorsatz konnte auch sie nicht vereiteln.
    Die Zähne näherten sich unaufhörlich ihrem zarten Hals.
    Genau in dem Augenblick flog die Haustür auf. Suko war da!
    ***
    Auch in der Höhle brannte Licht. Es war zwar nicht sehr hell, aber ich konnte alles erkennen.
    Ein wenig enttäuscht war ich schon, denn ich hatte Eis erwartet und keine kahlen Felsen, die überall verteilt lagen und manchmal seltsame Formen aufwiesen.
    Es war still in diesem gewaltigen unterirdischen Bergtempel. Nur hin und wieder vernahm ich das Tropfen von Wasser.
    Der Weg war markiert. Ich brauchte ihn gar nicht erst zu suchen, und die Strecke war auch von Steinen so ziemlich freigeräumt. Stolperfallen fand ich nicht. Dann schritt ich über Bohlen weiter und konnte nicht vermeiden, daß meine Schritte ein hohles Echo auslösten. Das paßte mir gar nicht. Ich mußte wenig später nach links, sah eine Holztreppe vor mir und ging sie hoch.
    Ich hatte das Ende der ersten Höhle erreicht, zwängte mich durch einen schmalen Spalt und gelangte in die nächste Höhle. Sie war wesentlich kleiner. Schnell hatte ich sie durchquert und stand wenig später in der dritten.
    Hier sah ich das Eis.
    Es bot wirklich einen fantastischen Anblick. Durch das Licht schimmerte es grünlich, und es befand sich praktisch überall.
    Rechts und links an den Wänden und vor allen Dingen unter der Decke, wo es lange, schwere Zapfen bildete, die mich an die Stalaktiten in den Tropfsteinhöhlen erinnerten.
    Sekundenlang nahm mich dieses Schauspiel gefangen. Dann dachte ich wieder an meine eigentliche Aufgabe und ging weiter.
    Das war leicht, denn der Weg, durch Holzbohlen trittsicher gemacht, führte mitten durch ein Eisfeld. Zu beiden Seiten des Wegs bot ein Holzgeländer Halt.
    Nach wenigen Schritten sah ich einen Bruch im Geländer. Die Stellen waren noch frisch, sie schimmerten hell, also konnte dieser Bruch noch nicht lange existieren.
    Ich wurde vorsichtiger und holte meine Waffe hervor. Durchgeladen war sie. Wenn die Vampire mich überraschen wollten, war ich in der Lage, sofort zu schießen.
    Ich passierte die Stelle.
    Über mir taute und fror es zugleich. Kleine Wassertropfen fielen von der Decke und auch in meinen Nacken, von wo aus sie kalt den Rücken hinunterliefen.
    In einer weiten Kurve führte der Bohlenweg auf das Ende der Höhle zu, wo drei gewaltige Zapfen von der Decke hingen, die aussahen wie Figuren aus einer Märchenwelt.
    Es war schon seltsam und erstaunlich, was sich im Laufe der Jahrtausende hier abgelagert hatte.
    Ich ging weiter über das Holz, blieb manchmal stehen und drehte mich hastig um.
    Keine Spur von den drei Eisvampiren.
    Aber sie waren da. Davon war ich überzeugt, das spürte ich in meinem Innern. Ein sechster Sinn für Gefahr hatte sich im Laufe der Zeit bei mir entwickelt.
    Ich erreichte das Ende der Höhle und blieb für einen Moment auf den Bohlen stehen. Dabei schaute ich zurück. Die Eisfläche flimmerte und glänzte. Fast hätte man meinen können, sie würde leben, was natürlich Unsinn war.
    Aber auch von Myxin sah ich nichts. Der kleine Magier hielt sich aus mir unbekannten Gründen verborgen. Ich wußte nicht, wie groß dieser Höhlenkomplex war, und als ich die dritte oder bereits die vierte betrat, blieb ich überrascht stehen.
    Eine kaum zu beschreibende Eispracht breitete sich vor meinen Augen aus.
    In regelrechten Wellen arbeitete

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