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0129 - Die Vampir-Lady

0129 - Die Vampir-Lady

Titel: 0129 - Die Vampir-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wenn Sie sich schon in meiner Behausung umsehen müssen - haben Sie eine Ausrüstung bei sich, mit der Sie versteckte Kameras oder Mikrophone feststellen können?«
    Erstaunt sah der Agent ihn an. »Was soll das?«
    Der Parapsychologe winkte ab. »Schon gut. Sehen Sie sich ruhig um. Ich brauche Ihre Ausrüstung nicht.«
    Er wandte sich ab und eilte die Treppe hinauf, ließ die Staatsdiener einfach in der Empfangshalle stehen. Verwirrt sah Verdier ihm nach. Dann verzog er das Gesicht.
    »Fangt an!« befahl er knapp. Die drei Polizisten setzten sich in Bewegung, während Verdier dem Professor langsam folgte.
    Zamorra riß die Tür zu seinem Arbeitszimmer auf. Nicole war hier zurückgeblieben und sah ihm erwartungsvoll entgegen.
    »Hausdurchsuchung«, erklärte er knapp und eilte zum Tresor. Abermals öffnete er ihn durch Antippen der Sensortasten, langte hinein und zog das Amulett hervor. Es glänzte im Sonnenlicht hell auf und blendete ihn fast.
    Lautlos schloß sich der Tresor wieder.
    Zamorras Hände umschlossen das kühle Metall der flachen Scheibe. In ihrem Zentrum befand sich ein Drudenfuß, umgeben von einem Ring mit den zwölf Tierkreiszeichen. Sie wurden von einem Silberband mit Hieroglyphen umlaufen, die bislang jedem Übersetzungsversuch erfolgreich getrotzt hatten. Sie mußten einer nichtmenschlichen Schriftkultur entstammen. Im Nachhinein, seit er die Entstehungsgeschichte des Amulettes kannte, war dies dem Professor kein Rätsel mehr. Langsam begann er sich zu fragen, wann in ferner Zukunft er sämtliche Möglichkeiten und Fähigkeiten des Amulettes kennengelernt haben würde. Bislang vermochte er seine Kräfte nur zu einem winzigen Bruchteil auszuschöpfen. Konnte nichts anderes als instinktiv mit dem kostbaren Instrument umgehen. Durch Berühren der verschiedenen Hieroglyphen in jeweils genau festgelegtem Rhythmus konnten unterschiedliche magische kräfte freigesetzt und unheimliche Wirkungen erzielt werden. Doch welche Vorgänge er tatsächlich auslöste, wenn er die Zeichen berührte, vermochte er nicht einmal zu ahnen. Er wußte nur, daß das Amulett die Kraft einer entarteten Sonne in sich barg…
    Nicole sah ihn überrascht und abwartend an. Er bemerkte es nicht. Er konzentrierte sich auf die Silberscheibe des Montagne. Die linke Hand hielt das Amulett, die Finger der rechten glitten, wie einer plötzlichen Eingebung folgend, über das Silberband, tippten es hier, da und dort an.
    Zamorra versank in Halbtrance, konzentrierte sich auf die Kräfte, die er jetzt zu steuern vermochte mit der Macht seines Geistes. Sein latentes Para-Vermögen wurde jetzt verstärkt.
    Irgendwo im Raum entstand die Linse, formte sich aus magischer Energie. Ihr Brennpunkt wanderte und suchte, bis er fand.
    Klar und deutlich erschien jenes Gerät, das Zamorra erahnt hatte, wurde von der magischen Linse direkt auf seine Retina gestrahlt, ohne Weiteres aufgenommen. Eine Mikrokamera mit Funkausrüstung, ein Wunderwerk menschlicher Technik! Sie mußte den Tresor, die Öffnungskombination, aufgenommen und zu einem Empfänger abgestrahlt haben, der mehr als genug mit diesem Wissen anfangen konnte.
    Zorn überkam Zamorra. Sekundenlang achtete er nicht auf seine Kräfte. Das Amulett reagierte sofort, änderte den Brennpunkt der Linse.
    Ein winziger Blitz zuckte auf, zerfetzte die Minikamera. Rauchschwaden stiegen auf. Es stank nach erhitztem Metall und verschmortem Kunststoff.
    Da erwachte der Professor aus seiner Halbtrance. Seine Hand ließ das Amulett auf den Marmortisch sinken. Dann ging er zu dem noch schwach kokelnden Etwas hinüber, das durch den Psi-Blitz zerstört worden war. Er sah über die Fluchtlinie zum Tresor.
    »Wunderbar«, knurrte er sarkastisch. »Herrlich angebracht. Jede Handbewegung an den Sensortasten ist klar und deutlich zu erkennen. Verdammt…«
    »Die Semjonowa?« fragte Nicole entgeistert.
    »Vermutlich.« brummte Zamorra. Gaston Verdier betrat das Arbeitszimmer, überflog mit einem Blick die Situation und schnupperte. »Zamorra, wenn Sie Beweismaterial verschwinden lassen wollen…«
    Zamorra erhob sich. »Hier liegt Ihr Beweismaterial«, knurrte er und schob angriffslustig das Kinn vor. »Eine Mikrokamera mit Sender. Vermutlich made in Russia. Packen Sie den Schrott ein!«
    Verdier dachte nicht daran, der Aufforderung zu folgen. Er betrachtete den ausgebrannten Rest aus einem halben Meter Distanz. »Da ist wohl nichts mehr zu machen…«
    Im nächsten Moment hatte er das Amulett auf dem Rundtisch

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