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013 - Das Milliarden-Heer

013 - Das Milliarden-Heer

Titel: 013 - Das Milliarden-Heer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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dass er es gut fand. Die Vorstellung dessen, auf was Aruula sich da einlassen wollte, ließ ihn schaudern.
    Dennoch unternahm er nicht den Versuch, es ihr auszureden. Zu viel stand auf dem Spiel. Und wenn sie es gewinnen wollten, mussten sie jede Chance nutzen.
    ***
    Was immer Aruula und Ch'zzarak taten und wie sie es auch anstellten - es mitanzusehen erwies als reichlich unspektakulär.
    Aruula kauerte auf dem schmutzigen Tunnelboden, vornüber gebeugt, den Kopf zwischen den Knien, wie immer, wenn sie konzentriert lauschte. Ch'zzarak hatte sich in die Hocke niedergelassen, wie zum Sprung bereit, und rührte sich um keinen Deut. Aruula bewegte sich zumindest ein wenig, weil sie atmete. Ch'zzarak hingegen war in vollkommene Starre verfallen.
    Viel spektakulärer war, was Matt' in Händen hielt.
    Ein Stapel Papier. Maschinenbeschriebene, spröde gewordene Blätter.
    Einige hundert.
    Solde hatte ihm das in Plastik eingeschlagene Päckchen gegeben, mit den Worten: »Ich weiß nicht, wer du bist, Maddrax, und woher du kommst. Aber du bist zweifelsohne ein außergewöhnlicher Mann. Vielleicht kannst du damit etwas anfangen.«
    Matt wusste, woher Solde das Manuskript hatte. Es hatte bis vor einigen Jahren neben der Schreibmaschine in der Dachkammer gelegen.
    Und die alte Frau hatte Recht. Er konnte etwas damit anfangen. Er konnte lesen, und er verstand sich auf die deutsche Sprache, in der die Aufzeichnungen abgefasst waren.
     
    DAS WERDEN EINER NEUEN RASSE
    Beobachtet und festgehalten von
    Professor Gunnar Hallstein
     
    Matt hatte sich regelrecht vertieft in den Text. Manches von dem, was er da las, verstand er nicht. Fachchinesisch eines Mannes, dessen ganzes Interesse der Insektenwelt gegolten hatte. Anderes wiederum machte schlicht keinen Sinn, als hätte den Verfasser zwischendurch der gesunde Menschenverstand verlassen.
    Vor allem zum Ende der tagebuchähnlichen Niederschrift mehrten sich diese Passagen.
    Aber was Matt verstand, zeichnete ein durchaus stimmiges Bild der Ursprünge dessen, womit sie sich heute konfrontiert sahen.
    Dieser Professor Gunnar Hallstein hatte sein Leben der Insektenforschung gewidmet. In seinem Haus musste er Tausende exotischer Kerbtiere und Arachniden gehalten haben, die nach dem Einschlag des Kometen offensichtlich entartet waren - und zwar in einer Weise, die selbst für Hallstein unvorstellbar gewesen sein musste. Entsprechende Begeisterung sprach aus seinen Zeilen.
    Der Professor führte die Mutationen, zumindest teilweise, auf das strahlenverseuchte Wasser der Thermalquellen Aachens zurück. Nachdem ihnen pflanzliche Nahrung in den Folgejahren ausgegangen war, hatten sie sich samt und sonders zu Fleischfressern entwickelt. Die wiederum frönten zunächst dem Kannibalismus, bis sie sich auf menschliche Beute verlegt hatten.
    Hallstein leitete davon ab, dass die Tiere die nächste Stufe der Evolution erreicht hatten. Er zog eine Parallele zur Menschheitsgeschichte, in deren Verlauf es mancherorts auch gang und gäbe gewesen war, seinesgleichen zu essen, bis diese »Tischsitte« als barbarisch abgestempelt worden und quasi ausgestorben war.
    Gunnar Hallstein prophezeite, dass die Insekten über kurz oder lang den Platz der Menschen als Herren des Planeten Erde einnehmen würden, weil sie mit den neuen Gegebenheiten sehr viel besser zurecht kämen und sich auf Grund beschleunigter Entwicklung rascher darauf einstellen könnten.
    Hallstein bedauerte einzig, dass es ihm wohl nicht vergönnt sein werde, den weiteren Fortgang und Höhepunkt dieser Entwicklung mitzuerleben. Er schrieb, dass seine Kräfte zusehends schwanden und die Stunde seines Todes nicht mehr allzu fern sein könnte.
    Die ersten Einträge hatte Hallstein noch datiert, später hatte er das aufgegeben. Matt konnte also nur schätzen, wie lange der Professor dieses Tagebuch geführt hatte; dreißig bis vierzig Jahre, nahm er an.
    Der Bericht endete praktisch mitten im Satz.
    Matt erinnerte sich des Blatts Papier, das in der Schreibmaschine zu Staub zerfallen war.
    Auf jener Seite mussten Gunnar Hallsteins allerletzte Worte gestanden haben.
    Und dann? War er am Schreibtisch sitzend an Altersschwäche gestorben? Oder hatten seine Studienobjekte sich seiner angenommen? Matt glaubte nicht, dass er auf diese Frage je eine Antwort finden würde.
    Er irrte sich.
    ###
    ***
    Stunden später
    Einen Moment lang hatte Matt Drax befürchtet, ihre Mission sei gescheitert, noch ehe sie recht begonnen hatte. Er hatte versucht, den

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