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013 - Das Milliarden-Heer

013 - Das Milliarden-Heer

Titel: 013 - Das Milliarden-Heer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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sich seiner Hilfsbereitschaft und bedeutete den wackeren Kämpfern, schleunigst ins Haus zu kommen.
    Matt kletterte als Letzter durch die Fensteröffnung zurück. Er blieb noch einen Augenblick stehen und sah hinauf zu den Dachgiebeln und jener Stelle, wo das Opfer der Spinnenmonster verschwunden war.
    Dann senkte er den Blick und betrachtete den dunklen Stofffetzen in seiner Hand. Er stammte aus dem Brustteil der Kombination.
    Matt glättete das aufgenähte Schild, auf dem Dienstrang und Name standen.
    LT. HANK WILLIAMS
    ***
    Matt streckte die Hand mit dem Stofffetzen vor, die Finger zur Faust geballt.
    »Noch mal«, knurrte er. Seine Geduld war lange aufgebraucht. »Woher hatte euer Freund dieses Kleidungsstück?«
    Es fiel ihm immer noch schwer, die Gestalt vor sich in der Mehrzahl anzusprechen; genau genommen fiel es ihm sogar schwer, sie auch nur anzusehen.
    Ein Körper mit zwei Köpfen. Siamesische Zwillinge.
    Die beiden Köpfe saßen auf einem hünenhaften, aber selbst unter der weiten kuttenartigen Kleidung deformiert wirkenden Leib. Matt war nicht wild darauf zu sehen, wie die beiden Brüder genau miteinander verwachsen waren.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ihm der linke Kopf zum wiederholten Male.
    Das Gesicht wandte sich dem anderen zu, so weit es die Verwachsung zuließ. »Du?«
    Der andere Zwilling, der sich als Aramis vorgestellt hatte, schüttelte seinen Kopf. »Nein. Morgel hat nie ein Wort darüber verloren. Er besaß diese Kleidung schon als er sich uns anschloss.«
    »Wann und wo war das?« Matt gab nicht nach.
    Athos, der linke Zwilling, seufzte.
    »Das haben wir dir doch schon gesagt - Morgel begegnete uns drei Tagesreisen südlich dieser Stadt.«
    Athos und Aramis - wie Matt mittlerweile wusste, hatten sie tatsächlich einen weiteren, jüngeren Bruder namens Porthos gehabt, der allerdings im Kampf mit den Ungeheuern droben in der Gasse ums Leben gekommen war - waren reisende Sammler und Händler. Sie zogen umher, klaubten alles Mögliche auf und trieben anderswo Handel damit.
    Nach Aarachne waren sie gekommen, weil die Chitinpanzer der Insektenmutationen in Kriegerkreisen begehrte Tauschobjekte waren.
    Drunten im Süden, so hatten die beiden erzählt, seien sie nur auf einzelne Exemplare dieser Wesen getroffen. Dann hätten sie von dieser Stadt erfahren und sich auf den Weg hierher gemacht.
    Was sich als fataler Fehler erwiesen hatte. Ihr jüngerer Bruder und ein weiterer Gefährte waren tot und Morgels Schicksal ungewiss.
    Doch Athos und Aramis waren fest entschlossen, ihren jungen Freund nicht den Spinnenmonstren zu überlassen! Nein, sie wollten ihn befreien - und tatsächlich schien es ihnen völlig gleichgültig zu sein, dass ihre Erfolgschancen minimal waren. Vielleicht, dachte Matt - und er war nicht sicher, ob er diesen Gedanken wirklich ernst meinte -, schlagen in ihrer Brust ja zwei Herzen und potenzieren den Mut, den sie einzeln aufbringen…
    Wie auch immer, sein eigener Entschluss stand bereits fest: Er würde Athos und Aramis begleiten! Schließlich lag auch ihm daran, Morgel zu retten - wenn auch aus anderen Beweggründen, wie er sich eingestehen musste.
    Schließlich wollte er in erster Linie in Erfahrung zu bringen, wie der Bursche an Hanks Uniform gekommen war.
    »Wie stellt ihr euch das vor?« Staan bemühte sich hörbar um einen halbwegs ruhigen Ton; es gelang ihm nur leidlich.
    Die bloße Vorstellung dessen, was Maddrax und dieser…Doppelkopf vorhatten, kostete ihn fast den Verstand. Andererseits - sollte er eigentlich nicht froh sein, diese Bande wieder loszuwerden? Immerhin hatten ihm dieser Maddrax und seine Gefährtin nichts als Ärger eingebracht, seit er ihnen Unterschlupf gewährt hatte! Ihretwegen hatten er und Solde sogar ihr bislang so sicheres Haus aufgeben müssen und hockten nun in den feuchten stinkenden Tunneln unter der Stadt.
    »Sagtest du nicht selbst, dass sie ihre Beute nicht gleich verspeisen?«, erinnerte Matt den Alten daran, worüber sie auf dem Weg in die Kanalisation gesprochen hatten. »Sie lagern ihre Opfer, bevor sie sie töten und auffressen. Also haben wir durchaus eine Chance, Morgel das Leben zu retten.«
    »Unsinn!«, fuhr Staan auf. »Ihr werdet nur sein Schicksal teilen, das ist alles! Ihr könnt nicht einfach in den Aarachnodom eindringen, euren Kumpan befreien und wieder raus spazieren! Ihr habt doch gesehen, wie viele dieser Ungeheuer es gibt. Und glaubt mir, was ihr gesehen habt, war nur ein kleiner Teil ihrer wirklichen

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