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013 - Das Milliarden-Heer

013 - Das Milliarden-Heer

Titel: 013 - Das Milliarden-Heer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Atem raubte.
    Und endlich sah er auch, was unter der schrägen Tunnelröhre lag - eine Art See, dessen Ufer sich in der Düsternis verloren. Ein morastiger Pfuhl unter diffusem Nebellicht.
    Spinnfäden verliefen in groteskem Wirrwarr von der Oberfläche dieses stinkenden Sumpfes zur Decke - wie Angelschnüre, nur dass sich an ihren Enden keine Würmer befanden, sondern Menschen!
    Die Opfer der Insektoiden, die hier sozusagen »eingelegt« wurden. Und der Gestank ließ keinen Zweifel daran, zu welchem Zwecke dies geschah.
    Was immer sich in diesem Pfuhl befand, es musste wirken wie Magensäure.
    Die Opfer wurden darin quasi vorverdaut. Die gesamte Substanz musste den Herren Aarachnes als Nahrungsbrei dienen.
    Und in ein paar Sekunden würde Commander Matthew Drax Teil davon sein!
    ***
    Ch'zzarak entschwand Aruulas Blick. In Gedanken wünschte sie ihm viel Glück.
    Und sie wusste, dass er sie hörte. Ihr in jeder Hinsicht bemerkenswerter neuer Freund hatte den Tunnel, in dem sich Aruula befand, in einigen Schritten Entfernung blockiert, indem er Decke und Wände kurzerhand einriss. Ähnliche Barrikaden hatte er an anderen Stellen des Festungslabyrinths errichtet. Damit waren Aruulas Verfolger zwar nicht auf Dauer aufzuhalten, aber hoffentlich lange genug. Denn Ch'zzarak war ein anderer Weg vorgegeben.
    Aruula befand sich jetzt in jenem Teil der Festung, die Maddrax als »Aachener Dom« bezeichnet hatte. Er unterschied sich gravierend vom Rest der Anlage. Die Insektoiden hatten hier nur wenig verändert und vieles im ursprünglichen Zustand belassen.
    Nichtsdestotrotz präsentierte sich Aruula ein bizarres und unheimliches Bild. Inmitten dieses gewaltigen Domes, dessen Decke irgendwo über ihr unsichtbar im Dunkeln lag, kam sie sich einsam und verloren vor, und die schiere Größe dieses Bauwerks und der spürbar uralte Odem darin wollten sie überwältigen.
    Sie bekämpfte dieses Gefühl, indem sie sich auf den Grund ihres Hierseins besann. Sie war gekommen, um das…Ding, das dieses Heer von Kreaturen befehligte und lenkte, zu finden und zu töten! Obgleich sie sich davor fürchtete. Es nur in Gedanken zu spüren, hatte Aruula schon bis auf den Grund ihrer Seele frieren lassen. Um wie viel schrecklicher musste es da erst sein, ihm leibhaftig gegenüber zu treten?
    Aruula straffte sich und ging weiter, das Schwert in der Faust.
    Und sie fand ihr Ziel schneller als erwartet. Irgendwo vor ihr verdichtete sich das allgegenwärtige Zwielicht zu einem grünen Leuchten. Darauf hielt Aruula zu, darauf bedacht, ihre unmittelbare Umgebung so gut es ging im Auge zu behalten. Was nicht einfach war, denn im gleichen Maße wie das Leuchten vor ihr zunahm, verlor es im weiteren Umkreis an Kraft, sodass es dort nahezu finster war.
    Eine Beobachtung, die Aruula beunruhigte.
    Für eine kleine Weile zumindest, bis sie einen triftigeren Grund zur Sorge fand - ihr Ziel.
    Den Herrn der Herren Aarachnes. Ihren…König?
    Er saß auf einem Thron aus Marmor, von dem Aruula freilich nicht wissen konnte, dass es sich um den Kaiserthron Karls des Großen handelte. Und er sah aus wie ein archaischer Gott, der vor Urzeiten aus der Tiefe heraufgestiegen war.
    Das Wesen trug eine Art Rüstung, die aus ungleichen Teilen zusammengesetzt war. Auf den Schultern saß ein glanzloser Helm, hinter dessen Visier sich das grüne Glosen regelrecht ballte.
    Das grauenhafte Ding lehnte in dem Thron, als würde es schlafen, und es machte auf unbestimmte Art den Eindruck, als hätte es sich seit langer Zeit nicht mehr bewegt.
    Ein Eindruck, der sich mit jedem Schritt verstärkte, den Aruula auf den Thron zu ging. Denn je näher sie kam, desto mehr gewann sie die Überzeugung, dass es sich nicht wirklich um ein Wesen handelte, das da vor ihr saß; nicht einmal um eine tote Kreatur, sondern um etwas ganz anderes.
    Dort auf dem Thron saß…ein Gespenst. Dieser Begriff kam Aruula wie von selbst in den Sinn, obwohl sie wusste, dass er nicht ganz zutraf. Denn das Wesen lebte. Wenn auch auf eine Weise, die Aruula nicht begreifen konnte.
    Sie empfing seine Gedanken und Gefühle. Und beides war Aruula nicht so fremd, wie sie es erwartet hatte. Im Gegenteil lag etwas fast Vertrautes darin, wenn auch tief unter der Oberfläche und nur vage wahrnehmbar.
    Etwas…Menschliches? Wie konnte das sein? Aruula schauderte.
    Zum Weitergehen musste sie sich förmlich zwingen. Doch dann, endlich, hatte sie die Stufen, die zum Thron hinaufführten, erreicht. Sie setzte den Fuß auf die

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