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0130 - Freiwillige für Frago

Titel: 0130 - Freiwillige für Frago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abschloß, hatte jetzt ein anderes Aussehen und wirkte ebenfalls als Drohung.
    An einer Stelle der Wand befand sich jetzt ein asymmetrisches Loch - ein Tor. Drei Ungetüme quollen daraus hervor: riesige Raupen, von einem Wahnsinnigen gestaltet, mit Antennenfühlern ausgerüstet, mit Höckern auf der graublassen Oberfläche. Zwischen fünf bis acht Metern schwankte der Durchmesser der Metallkonstruktionen, zwischen dreißig bis siebzig Metern ihre Länge.
    Mit großer Geschwindigkeit schossen sie hervor, genau auf das Bassin zu.
    Die sind für uns bestimmt, dachte Brazo beunruhigt und sah Van Moders fragend an. Der Robotiker wirkte hilflos.
    Die ALTA-663, immer noch in hundert Metern Höhe ü ber der brodelnden Tankflüssigkeit unbeweglich in der Luft stehend, war das Ziel einer der drei Metallraupen.
    Sie hob vom Boden ab und schoß heran. Metallisches Krachen lief durch den Raumer, als die unerklärliche Metallkonstruktion sich auf der Kugelhülle festsetzte.
    „Wuriu...” Der Späher meldete sich sofort aus der linken Halbkugel. Mit seinen parapsychischen Kräften sah er in das Innere der Metallraupe.
    „Brazo, das ist... das ist ja nicht zu fassen! Diese Raupe ist ein fliegendes Ersatzteillager für Raumer und Plattform für einige Dutzend Posbis! Sie kommen durch den defekten Maschinenraum an Bord! Mein Gott, wieviel Sorten von Robotern gibt es denn auf Frago noch?” Brazo lächelte. Er glaubte zu ahnen, warum die Posbis plötzlich in dieser Vielzahl an Bord kamen. Wahrscheinlich hatten sie den Auftrag, zu unterbinden, daß Eins noch weitere Hyper-Peilimpulse funkte. Die Roboter machten ihm im Augenblick weniger Kummer als das Bassin mit seiner schillernden brodelnden Flüssigkeit. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, zu welchem Zweck es diente.
    „Sind Sie verrückt?” fuhr Moders ihn unbeherrscht an.
    Eisig erwiderte Brazo, der die Taste zum Peilimpuls wieder auf Nullstellung gehen ließ: „Noch bin ich der Chef dieses Einsatzunternehmens, Mister Moders!” Alkher hatte trotz der Ultraviolett-Warnung doch noch einen weiteren Impuls abgestrahlt.
    Die Sorge, nicht zu wissen, wie tief sie sich im interkosmischen Raum befanden, ließ ihn befürchten, daß die vielen hundert Relaisstationen in den Randgebieten der Galaxis trotz stärksten Bemühens ihre Impulse nicht auffangen konnten. Kein Arkonide, kein Terraner war in der Lage anzugeben, wie Hyperfunkwellen auf Distanzen von mehr als hunderttausend Lichtjahren arbeiteten.
    Die zehnköpfige Besatzung hatte seit ihrem Aufenthalt auf dem Posbi-Planeten keinen Versuch unternommen, die Position dieses Planeten zu bestimmen. Es war einfach unmöglich, weil ihnen zur heimatlichen Galaxis sämtliche Bezugspunkte fehlten. Auch das größte Positronengehirn konnte keine Berechnungen aufstellen, die sich nur auf Unbekannte stützten.
    Wuriu Sengu kam durch den engen Geheimgang zur rechten Kuppel herüber. Hier wurde es allmählich zu eng. Brazo schaffte Platz. Sigurd Alec, Ellis und Mike Tillurn mußten das andere Versteck aufsuchen. Der Spähermutant brachte keine guten Meldungen.
    „Die Posbis öffnen alle Schotts in der ALTA-663, Brazo. Der Himmel mag wissen, was das zu bedeuten hat!” Die Schalttafel verriet etwas vom Tun der Roboter. Ein Rotlicht nach dem anderen flackerte auf. In der Zentrale der ALTA-663 waren jetzt die gleichen Warnsignale zu sehen.
    Die Posbis trennten die Zentrale von der Kraftstation des Schiffes. Aber noch bekam die Hyperfunkanlage Strom. Während vor Brazo das warnende Rot irrlichterte, gab er den letzten Peilimpuls ab, dreimal kurz hintereinander. Dann war der Sender tot!
    Wenn uns bis jetzt keine einzige Relaisstation gehört hat, dann können wir bald die Hände in den Schoß legen, dachte Alkher.
    „Müssen wir nicht auf unsere Notkonverter umschalten?” wollte Moders wissen.
    Brazo blitzte ihn an, so daß der Robotiker unter seinem Blick merklich kleiner wurde. „Sollen wir es den Posbis auf die Nase binden, daß in unserem Raumer eine Reservekraftstation vorhanden ist? Sollen wir sie vielleicht veranlassen, die ALTA-663 buchstäblich auseinanderzunehmen, Moders?” Ein Hebel knackte. Auch die Spezialbeobachtungsanlage mit ihren vielen Objektiven in der Kugelhülle war stromlos. Brazo war nicht mehr bereit, jetzt noch das kleinste Risiko einzugehen. Wenn die Posbis wirklich so klug waren, wie der Robotiker behauptet hatte und durch ihr gefühlsteuerndes Nervenplasma lernten, dann mußten ihnen die Peilimpulse doch zu denken

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