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0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
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gestand Mord an Ann Rostow.«
    Ich ließ mir ein Gespräch mit New York geben und bekam Phil an die Strippe.
    »Eine böse Überraschung, die du telegraphiert hast.«
    »Nur für uns«, antwortete Phil. »Bones nahm das Geständnis anscheinend mit Genuß auf. Er fragte mich sofort danach, ob ich jetzt noch einen Grund hätte, das Verfahren zu verzögern.«
    »Erzähle, wie das Geständnis von Evans aussah!«
    »Ziemlich einfach. Ich fragte ihn beim Verhör. Ich dachte, er würde wieder die Aussage verweigern, aber er antwortete leise: ,Ich habe sie umgebracht.‘ Ich fragte ihn nach Einzelheiten. Wo, wann, warum? Er gab ‘ne Story von sich. Sie hätten sich auf der Fahrt von Black-Dome nach Post-City gestritten. Sie hätte aussteigen wollen. Er habe sie geschlagen und gewürgt. Plötzlich sei sie bewegungslos geblieben. Er habe gemerkt, daß sie tot gewesen sei. Daraufhin habe er sie zu dem Stausee von Greston-Hill gefahren, habe Steine an ihren Körper gebunden und die Leiche darin versenkt.«
    »Wir müssen sofort nach der Leiche suchen lassen. Gibt's diesen Stausee überhaupt?«
    »Es gibt ihn. Er liegt auch an der Strecke Black-Dome — Post-City. Ich habe veranlaßt, daß Nachforschungen durchgeführt werden, aber die verdammte Pfütze enthält ein paar Hundert Millionen Kubikyard Wasser, und wenn wir nichts finden, so können wir immer noch nicht behaupten, daß nichts darin läge.«
    »Kannst du die Weitergabe an die Staatsanwaltschaft noch ein paar Tage hinauszögern?«
    »Na ja«, antwortete Phil, »ich war immer langsam im Schreiben.«
    »Okay. Sei besonders langsam!«
    Als ich aufgelegt hatte, saß ich eine Zeitlang auf meinem Bett und fühlte mich nicht besonders. Neunundneunzig von hundert Polizisten aller Dienstgrade hätten sich gefreut, der Anklagebehörde ein so perfektes Geständnis eines Mannes, der mit Sicherheit zwei Menschen erschossen hatte, vorlegen zu können. Und icih gab mich damit nicht zufrieden. Thomas Evans war schließlich ein Mann mit einer Gangsterlaufbahn, und wenn er auch zu gewissen Zeiten seines Lebens ein ordentlicher Mensch gewesen sein mochte, so brauchte er das jetzt noch nicht mehr zu sein.
    Ich stand auf und seufzte. Wenn irgendwer hier in Atlanta mir hätte bestätigen können, daß Evans allein hier angekommen wäre, ich hätte ihn leichteren Herzens vor den Richter geschickt.
    Ich verzichtete darauf, meine Füße zu kühlen, und begann meine Tornee von neuem.
    Morgens um drei Uhr stand ich an der Theke eines kleinen Lokals. Ich hatte meine Frage schon angebracht, hatte wie üblich keine Antwort bekommen und war im Begriff, meinen Tomatencocktail auszutrinken, als ich merkte, daß die beiden Männer, die außer mir noch an der Theke standen, hastig fortgingen. Gleichzeitig hörte ich das Rücken von Stühlen. Als ich mich umdrehte, sah ich, daß alle Gäste, etwa vier oder fünf Männer und zwei Mädchen, auf gestanden waren und zur Tür schlichen.
    Dort stand ein großer, sehr elegant gekleideter Neger, hinter ihm zwei andere Farbige. Die Leute, die den Laden verließen, drückten sich scheu an den Männern vorbei. Zwei oder drei grüßten sogar. Der große Neger reagierte nicht. Er behielt mich im Auge, und jetzt kam er langsam auf mich zu.
    Ich sah ihm entgegen. Er blieb einen Schritt vor mir stehen. Rauh bellte er mich an:
    »Wer bist du? Was tust du hier?«
    »Ich trinke Tomatencocktail!«
    »Du schnüffelst herum«, brüllte er mich an. »Bist du ein Cop?«
    »Wer immer ich sein mag«, antwortete ich. »Jedenfalls bist du der Mann, den ich suche, sonst würdest du nicht wissen, daß ich herumschnüffele.«
    »Okay, vielleicht bin ich es. Und was willst du wissen?« - »Ganz wenig! Vor einer runden Woche wurde der Raubmörder Thomas Evans in Atlanta verhaftet. Ich will wissen, wer ihn versteckt hat?«
    »Kein Weißer versteckt sich in diesem Quartier.«
    Ich bluffte. »Es steht absolut fest, daß er sich hier versteckt gehalten hat. Und du müßtest wissen, wo er sich aufhielt.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Schade, aber ich bin auch mit einer bescheidenen Auskunft zufrieden. War Evans allein hier oder war eine Frau bei ihm?«
    »Du fragst zuviel! Trink lieber noch einen Cocktail und geh dann.«
    Ich sah mir den Farbigen an. Daß er der Gangsterchef von Atlanta war, daran bestand kein Zweifel, aber es ist ein alter Erfahrungssatz, daß die farbigen Gangster es nie soweit bringen wie die weißen Ganoven. Dieser Bursche vor mir litt an dem Erbübel der Leute seines

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