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0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
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von der Theke weg auf den Rücken.
    Er sah ein, daß er kämpfen mußte, und er tat‘s. Er trat mit den Füßen zu. Ich mußte den Kopf wegnehmen, und dann mußte ich ihn loslassen, um seine Fußabdrücke nicht in meinem Gesicht zu haben.
    Als ich mich aufrichtete, trat er noch einmal zu, traf mich vor die Brust. Ich fiel um, kam aber rechtzeitig genug wieder hoch, bevor er sich auf mich stürzen konnte.
    Black Frapman war ein Bursche von fast riesenhafter Statur. Er war sicherlich schwerer als ich, aber er besaß die ganze Geschmeidigkeit seiner Rasse.
    Wir umkreisten uns wie zwei Katzen. Seine schweren Fäuste hingen an den langen Armen herab. Sein Oberkörper pendelte langsam hin und her. Die Oberlippe hatte er leicht hochgezogen, so daß sein starkes Gebiß funkelte wie das eines Raubtieres.
    Zweimal täuschte er einen Angriff vor, und ich zuckte jedesmal zurück. Als er zum dritten Male eine Angriffsbewegung machte, warf ich mich nach vorn, aber jetzt hatte er es ernst gemeint. Wir prallten zusammen.
    In der ersten Hast schlugen wir beide Löcher in die Luft. Wir standen zu nahe aneinander, um richtig Maß nehmen zu können. Ich ging einen Step rückwärts, aber genau in diesen Step hinein feuerte er einen Schwinger. Ich bekam das Ding in die Rippen. Für eine Sekunde blieb mir die Luft weg wie abgedreht.
    Er besaß den Killerinstinkt, der Kämpfer gefährlich macht. Er witterte seine Chance. Ein Hegel von Schlägen prasselte auf mich ein. Ich mußte blocken, tauchen, pendeln, um das meiste vermeiden zu können, und hatte soviel zu tun, daß ich nicht zum Zurückschlagen kam. Er trieb mich durch die Bar, und für ein paar Minuten sah ich so aus wie ein Dompteur, der vor einem wildgewordenen Löwen türmt.
    Meine Atmung funktionierte wieder, und was Frapman in der letzten Minute abgeschossen hatte, mochte wirkungsvoll ausgesehen haben, aber ein ernsthafter Treffer war nicht darunter. Jeder Boxfan weiß, daß die Schläge, die großartig aussehen und laut klatschen, kaum eine Wirkung hinterlassen, daß aber die schnellen, harten Hiebe, die man kaum sieht und hört, vernichtend sein können.
    Es war ein solcher Hieb, den ich in Frapmans Gesicht setzte, als ich wieder weit genug war, mich an der Partie aktiv beteiligen zu können. Es war ein schneller, harter aus der Schulter geschlagener Haken, den ich in eine Blöße hineinfeuerte. Er traf nicht genau genug, um den Gentleman von den Füßen zu holen, aber es war genug Musik dahinter, um seine Angriffe zu stoppen.
    Ich feuerte zwei Linke und zwei Rechte in seine Verblüffung hinein. Nur instinktiv nahm er den Kopf zu rück, so daß er nur die halbe Wucht zu verdauen hatte.
    Das Bild wechselte. Der Dompteur trieb den Löwen durch den Käfig. Der Löwe wußte nicht wohin. Er duckte sich, wandte sich, wich aus.
    Er zog die Arme hoch, um sein Gesicht zu schützen. Sein Körper, seine Rippen, sein Magen waren, deckungslos. Kalt schaltete ich um. Ich hämmerte ihm die Luft aus den Rippen. Ich hörte, daß er zu keuchen begann.
    Er fühlte,' daß er verlieren würde, und das trieb ihn zur Verzweiflung. Plötzlich riß er die Arme auseinander und griff an.
    leih ließ zwei furchtbare Konterhiebe an seinem Kinn explodieren, bevor er nur einmal zuschlagen konnte. Ich sah, daß seine Augen sich zu drehen begannen, aber dann kehrte noch einmal die kalte Wildheit in seinen Blick zurück. Er warf sein ganzes Gewicht gegen mich. Seine riesigen Arme umschlangen mich. Er versuchte, mir das Rückgrat einzudrücken, um mich in die Knie zu zwingen. Ich stemmte meine Ellbogen vor seine Brust.
    Er merkte, daß er mich nicht schaffen würde, löste eine Hand und griff mir ins Gesicht.
    Ich warf den Kopf in den Nacken. Es nützte nicht viel. Mit einem Jiu-Jitsu-Trick schlug ich ihm die Beine weg. Aber er stand wieder auf und kam, fast noch schwankend, auf mich zu.
    Dies war das Ende. Ein harter Uppercut traf sein linkes Kinn. Sein Kopf flog zur Seite, sein Körper drehte sich mit. Noch fiel er nicht. Seine Hände suchten eine Stütze und fanden sie an einem Stuhl, der erstaunlicherweise stehengeblieben war, obwohl sich sonst nicht mehr viele Stücke der Bar in ihrer Normallage befanden.
    Die Finger umklammerten die Lehne. Ich war selbst oft genug groggy, um zu wissen, wie langsam ein Gehirn funktioniert, wenn man angeschlagen ist.
    Dreißig Sekunden vergingen, bis Frapman begriff, daß seine Finger eine Waffe hielten, und in diesen dreißig Sekunden war ich nahe genug an ihn

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