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0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
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fest.
    Bis nach Rockaway-Beach war es ein weiter Weg. Joan Benett zappelte auf dem Beifahrersitz. Es dauerte fast eine Stunde, bis sie Ruhe gab. Wenn ich den Kopf zur Seite wandte, sah ich das böse Glitzern ihrer Augen. Die ganze Zeit über blickte sie mich unentwegt an.
    Gegen Mitternacht hörte ich das ferne Rollen der Wogen an den Strand von Rockaway-Beach. Das Meer war etwas stürmisch heute. Ich stoppte kurz und sah die Pistolen nach. Ich trug eine ganze Menge Schießkram bei mir: meine Null-acht, die Pistole von Chenglun und das Ding, das die Frau benutzt hatte. Die Null-acht ließ ich im Halfter, die beiden anderen Kanonen steckte ich in den Gürtel.
    Mit mittlerer Geschwindigkeit fuhr ich weiter. Ich kannte Rockaway-Beach ganz gut, und Chengluns Beschreibung war deutlich genug gewesen. Ich erreichte die Straße, die unmittelbar am Strand entlangführte und die praktisch nicht beleuchtet war. Auf dem Meer phosphoreszierten die Kämme der Wellen, ein bißchen Licht gab der Mond.
    Das vierte Bootshaus mußte es sein. Es lag näher am Strand als die anderen und ein kleiner Weg führte zu ihm hin. Ich bog ein.
    Rechts und links standen ein paar Sträucher. Der Weg erweiterte sich zu einem kleinen Platz. Vor mir lag das Haus. Im Licht der Scheinwerfer standen ein paar Wagen.
    Ich stoppte zwischen ihnen und löschte sofort die Lichter.
    »Raus«, zischte ich Joan Benett zu.
    Sie begann mit den Füßen um sich zu stoßen und versuchte, mit den gefesselten Fäusten nach mir zu schlagen.
    Ich sprang aus dem Wagen, lief auf die andere Seite, riß die Tür auf und zog sie heraus, Sie wehrte sich mit aller Verzweiflung.
    »Hallo, ihr kommt spät!« rief eine Männerstimme. Der Schatten eines Mannes erhob sich zwischen deft Wagen durch und kam auf uns zu.
    In diesem Augenblick ließ sich Joan Benett auf die Erde fallen.
    »Heh, was ist los?« sagte der Mann und kam näher.
    »Sind Sie gefallen?« sagte ich halblaut. Ich hatte Chengluns Stimme gehört, und ich versuchte, sie nachzuahmen, so gut es ging. Gleichzeitig bückte ich mich und tat, als wollte ich der Frau aufhelfen.
    Der Mann schöpfte keinen Verdacht, sondern kam ganz nahe heran. Als er in Reichweite stand, fuhr ich herum und schlug ihm den Lauf der Null-acht gegen den Kopf. Er fiel um wie ein Sack.
    Joan Benett rollte sich zu dem Wagen und stieß mit beiden Füßen gegen die Karrosserie. Die Absätze ihrer Schuhe verursachten ein lautes Geräusch. Ich sprang hinzu und riß sie weg. Ich faßte sie unter den Armen und stellte sie auf die Füße. Sie wollte sich fallen lassen, aber ich hielt sie. Jetzt trat sie gegen meine Beine, aber trotz aller Wut war sie nur eine Frau und besaß nicht viel Kraft. Ich konnte es aushalten.
    Ich ging näher an das Gebäude heran. Die Frau trug ich. Plötzlich öffnete sich eine Tür in dem Anbau. Ein Lichtstreifen fiel heraus, und im Türrahmen erschien ein Mann.
    »Was ist los?« rief er.
    »Nichts«, antwortete ich. »Wir sind da!«
    Ich ging auf die Tür zu, in dem ich Joan Benett wie eine Puppe, freilich wie eine zappelnde Puppe vor mir hertrug, und ich achtete sorgfältig darauf, außerhalb des Lichtstreifens zu bleiben.
    »Wo ist denn Joan?« rief der Mann, und jetzt erkannte ich Aldous Hunters Stimme.
    Zehn Schritte trennten mich noch von der Tür. In diesem Augenblick gelang es Joan Benett, sich von dem Knebel soweit zu befreien, daß sie schreien konnte. Es war nicht viel mehr, als ein langgezogenes Heulen, was sie herausbrachte, aber es war laut genug, um den Mann in der Tür zu warnen.
    Ich schleuderte die Frau zur Seite und sprang den Mann an. Es ist nicht ganz richtig, wenn ich sage, daß ich ihn ansprang. Genauer genommen rannte ich ihn einfach über den Haufen, und gewissermaßen im Vorüberrennen, schlug ich mit der Null-acht nach ihm. Ich glaube, ich traf ihn ganz gut, denn er fiel widerstandslos um. Dann brach ich wie ein Tornado in den Raum ein.
    Es war das eigentliche Bootshaus. Ein aufgedocktes Motorboot, zwei Ruderboote und ein kleines Rennboot standen darin, aber die Boote interessierten mich nicht, sondern die Menschen, die sich darin befanden.
    Es waren drei Männer, und sie standen nahe beieinander.
    »Hände hoch!« schrie ich, aber diese Burschen, ausgekochte Gangstfer von der schlimmsten Sorte, dachten nicht daran, sich einem einzelnen Mann zu ergeben, nur weil er die Pistole in den Händen hielt.
    Sie spritzten mit der Geschwindigkeit von Ratten auseinander. Ich feuerte, und ich erwischte einen von

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