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0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
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ihnen. Er drehte sich und fiel so unter das aufgedockte Motorboot, das ich nur noch seine Füße sehen konnte.
    Keine halbe Sekunde später pfiffen mir die ersten Kugeln urrf die Ohren. Ich tauchte hinter einem der Ruderboote in Deckung. Ich hielt mich keine fünf Sekunden dahinter auf. Ich war nicht hergekommen, um mich mit ein paar Gangstern herumzuschießen. Das mochten Phil und unsere Leute besorgen. Ich mußte Ann Rostow herausholen. Jede verlorene Sekunde konnte das Leben des Mädchens kosten.
    Daß sich Ann nicht in der Bootshalle befand, war auf den ersten Blick zu erkennen. Also mußte sie sich im Haupthaus befinden. In der linken Wand des Bootsschuppen befand sich eine Tür, die sicherlich in das Hauptgebäude führte.
    Ich sauste los, und ich kam fast bis an die Tür heran, bevor es zum ersten Male krachte, aber dann krachte es ausgiebig. Ich warf mich mit einem Riesensatz gegen die Tür. Wenn sie verschlossen war, dann…
    Na ja, Sie sehen ja, daß ich diese Geschichte weiter schreiben kann, und das ist wohl Beweis genug, daß die Tür nicht verschlossen war. Sie gab nach, und ich fiel in die Dunkelheit des angrenzenden Raumes hinein. Ich rollte mich zur Seite und war aus der Schußlinie.
    Ich stellte mich auf die Füße. Der Raum, in dem ich mich befand, schien groß zu sein, aber leider war er völlig dunkel. Ich konnte kaum mehr erkennen als die Fenster. Sonst schien nirgendwo Licht.
    Von draußen drang jetzt Sirenenheulen, das sich rasch näherte. Phil und seine Männer kamen, alarmiert durch die Schüsse. Gleich würde der Kampf voll entbrennen, und ich wußte immer noch nicht, wo Ann Rostow war.
    Ich glaube, ich war ziemlich verzweifelt. Ich rannte ziemlich sinnlos durch den dunklen Raum, stieß an alles Mögliche an und wußte nicht, wohin ich mich wenden sollte.
    Dann sah ich einen feinen, schmalen Lichtstreifen, der dünn über dem engen Boden schimmerte. Er drang unter einer Tür durch. Ich lief darauf zu, stolperte über einen Sessel, der polternd umfiel, fand die Klinke, drückte sie nieder und stieß die Tür auf.
    In einem kleinen Zimmer lag Ann Rostow gefesselt auf einer Art Sofa. Sie starrte mir aus großen, aufgerissenen Augen entgegen. Hinter dem Sofa aber stand Aldous Hunter. Er hielt eine Pistole in den Händen, deren Lauf er gegen den Kopf des Mädchens drückte.
    ***
    »Wirf die Pistole weg und nimm die Hände hoch!« sagte Hunter hastig. »Ich erschieße das Mädchen, wenn du dich rührst.«
    Die Sirenen gellten jetzt laut.
    Ich ließ die Null-acht fallen.
    »Okay, Aldous«, sagte ich bitter. »Vorläufig scheinst du noch der Stärkere zu sein. Was soll ich tun?«
    »Komm näher!« befahl er.
    Ich tat ein paar Schritte auf ihn zu. »Noch näher!«
    Nur noch das Sofa mit dem gefesselten Mädchen befand sich zwischen uns.
    Hunter hob die linke Hand und schlug sie mir kräftig ins Gesicht, ohne die Waffe vom Kopf des Mädchens zu lösen. Ich wankte und taumelte einen halben Schritt zurück.
    »Das habe ich mir schon lange gewünscht«, stieß Hunter grinsend hervor. »Los, G-man! Revanchiere dich!« Meine Lippe war geplatzt. Ich wischte mir das dünne Blutrinnsal ab.
    »Das geht jetzt nicht, Aldous«, antwortete ich leise, »aber eines Tages wird es gehen. Was soll ich jetzt tun?«
    »Geh zu deinen Leuten und stoppe sie! Dann kommst du herein, wirst das Mädchen auf die Schulter nehmen, und ich werde hinter dir he'rgehen.«
    »Okay«, sagte ich kurz. Ich ging langsam rückwärts aus dem Raum. Ich tat es instinktiv, weil ich einem Mann mit einer Pistole in der Hand nicht gern den Rücken zudrehe.
    Auf halbem Weg sah ich, daß Hunter die Hand mit der Pistole langsam vom Kopf des Mädchens löste und die Waffe auf mich richtete. Auch er tat es wohl instinktiv, aber es war ein Fehler. Er hielt mich für unbewaffnet, aber ich trug die Pistolen im Gürtel, die ich Joan Benett und Chenglun abgenommen hatte.
    Das war die Chance, die vielleicht nie wiederkommen würde; eine miserable Chance für mich, aber eine sehr gute für Ann Rostow. Meine Hand fuhr unter die Jacke. Vielleicht zog ich nie so schnell eine Waffe wie in diesem Augenblick, aber natürlich zog ich nicht so schnell, wie Hunter den Finger bewegte.
    Ich spürte die erste Kugel wie einen schwachen Schlag. Sein zweiter Schuß und mein erster fielen gleichzeitig. Hunter warf die Arme hoch. Ich hatte ihn in den Kopf getroffen.
    Sein Körper fiel über das Sofa und das Mädchen. Ann Rostow schrie gellend auf.
    Ich ging auf sie zu, aber

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