Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
beschleunigte, ohne daß Kerr mehr Gas gab. Gryf, der Druide, half mit seiner magischen Kraft nach und ließ den Wagen immer schneller werden.
    Gryf, der Weiße Magier…
    ***
    Für Zamorra sah es aus, als würde Inspektor Youenn von einem Moment zum anderen zur Marmorstatue erstarren. Für ihn blieb die Zeit einfach stehen. Er verharrte mitten in einer Bewegungsphase. Die magischen Kräfte des Amulettes stoppten alles.
    Zamorra vermochte sich nach wie vor frei zu bewegen. Er war von dem veränderten Zeitablauf nicht betroffen. Für ihn verlief alles normal, ebenso wie für Nicole, die er mit einem Bewußtseinsimpuls ebenfalls aus der Zeitstarre ausgeklammert hatte.
    Andeutungsweise begriff er, welche Macht das Amulett freizusetzen vermochte. Wehe, wenn es einmal in die falschen Hände geriet. Ein charakterlich weniger gefestigter Mensch als Zamorra hätte sich damit zum Weltdiktator aufzuschwingen vermocht. Ein Schauer lief über den Rücken des Parapsychologen.
    Doch etwas riß ihn brutal in die Wirklichkeit zurück.
    Martynn Ewans bewegte sich ebenfalls!
    Der Druide blockte die Strahlung des Amulettes mit seinen schwarzmagischen Kräften ab. Deutlich vermochte Zamorra jene düster schimmernde Sphäre wahrzunehmen, jenen magischen Schutzschirm, den der Druide um sich gelegt hatte. Jene knisternden Funken, die an den Randzonen aufsprangen, wo die unterschiedlichen Energien einander berührten…
    Und Zamorra begriff im gleichen Moment, daß ihm in diesem Druidenzirkel ein ernsthafter Gegner erwachsen war. Wenn schon ein einzelner Druide den Kräften des Amulettes zu widerstehen vermochte…
    »Nicole, schnell! Zum Wagen!« kam es raunend über die Lippen des Professor. »Wir haben nicht viel Zeit, müssen jede Sekunde nutzen…«
    Der Druide griff an. Zamorra sah, wie die Funken des Schutzschirmes stärker zu sprühen begannen, als Ewans sich auf ihn zu bewegte. Der Professor stöhnte auf. Irgend etwas schwächte seine physischen und psychischen Kräfte, saugte Energien aus seinem Körper, aus seinem Bewußtsein ab. Doch er vermochte nicht zu erkennen, um was es sich handelte. Zumindest war es nicht die böse Kraft des Druiden, es handelte sich um ein anders geartetes Phänomen…
    Aus der konturlosen Schwärze des Druidenkopfes schoß ein flammendes, irisierendes Feuerrad hervor, direkt auf Zamorra zu. Instinktiv ließ der Professor sich fallen. Das Feuerrad jagte über ihn hinweg, verschwand irgendwo im Nichts. Es hätte ihm glatt den Kopf von den Schultern getrennt, hätte er nicht so blitzschnell reagiert.
    Hart prallte er auf. Der gestoppte Zeitablauf hatte den weichen Sand am Ufer der Tremadoc Bay zu stahlhartem Beton werden lassen. Der Professor hörte sich stöhnen.
    Dann erstarrte er förmlich.
    Schlangenzischen drang an sein Ohr. Dazu das typische, charakteristische Rasseln und Klappern…
    Eine Illusion! schrie es in ihm. Kämpfe dagegen an! Es ist nichts als eine Illusion…
    Er dachte an die Pistole, die als Sand durch seine Finger geglitten war. Hier mußte es ähnlich sein. Der Druide Ewans setzte Illusionen gegen ihn ein - tödliche, realistische Illusionen. Zamorra kannte jenes parapsychologische Phänomen, das für ihn jetzt so bedrohlich wurde. Wurde ein Trugbild so wirklichkeitsecht dargestellt, daß es von dem Opfer als real angenommen wurde, so vermochte es auch physische Auswirkungen zu zeigen. Zamorra wußte von einem sowjetischen Kollegen, daß der KGB vor einiger Zeit einmal ein Experiment in dieser Richtung gestartet hatte. Einem gegnerischen Spion war von einem Hypnotiseur suggeriert worden, er werde von einer Maschinenpistole erschossen - und der Agent war tatsächlich auf der Stelle tot zusammengebrochen. Und obgleich sein Körper äußerlich keine Verletzungen aufwies, gab es in seinem gesamten Organismus doch untrügliche Anzeichen dafür, daß der Tod infolge des eingebildeten Beschusses eingetreten war…
    Zamorra fühlte sich bedroht. Angst stieg in ihm auf. Obgleich er die Illusionen des Druiden als solche erkannte, wichen die Trugbilder nicht. Er sah jene gefährlichen Schlangen - drei, vier Stück auf einmal - auf sich zukriechen, immer näher kommen. Sah die gespaltenen Zungen hin und her pendeln, blickte in die starren Reptilaugen…
    Nein! Es ist nur eine Illusion!
    Warum schützte ihn das Amulett nicht? Im Gegenteil, es schien ihm sogar noch Kraft abzusaugen. Die Schwächung, die in ihm immer weiter fortschritt, kam eindeutig von der silbernen Zauberscheibe.
    Ein eisiger

Weitere Kostenlose Bücher