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0131 - Königin der Wölfe

0131 - Königin der Wölfe

Titel: 0131 - Königin der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es.
    Und sie wußte auch, wohin sie laufen wollte.
    Mit langen Schritten hetzte sie über eine freie Weidefläche. Ihr Haar flatterte wie eine Fahne hinter ihr her, die Schritte waren raumgreifend.
    Am Himmel stand ein voller Mond und schickte sein gespenstisch anmutendes Licht auf die einsame Gestalt.
    Meile für Meile lief sie. Dann erreichte sie das Ufer eines Flusses.
    In der Nähe führte eine Eisenbahnbrücke über das Wasser.
    Der Morgennebel wurde dichter. Wie ein grauer Kranz lag er über den weiten Wiesen und Weiden. Einmal donnerte ein Zug über die Brücke. Das Vibrieren war bis am Ufer zu spüren.
    Lupina verkroch sich in ein Gebüsch. Sie fror plötzlich. Und sie hatte Angst, daß man sie vergessen könnte.
    Doch das war nicht der Fall. Als die Dunkelheit schon langsam vom heranbrechenden Tag abgelöst wurde, vernahm sie ein Knattern in der Luft.
    Sie kamen, sie hatten sie nicht vergessen.
    Lupina verließ das Gebüsch.
    Dann schwebte aus dem Grau der Nebelsuppe ein gewaltiger Schatten, blieb dicht über dem Boden in der Luft stehen und setzte langsam zur Landung an.
    Zwei Gestalten verließen den Hubschrauber.
    Dr. Tod und Mr. Mondo.
    »Wo ist Sinclair?« fragte Solo Morasso zur Begrüßung.
    »Weg!«
    »Was?«
    »Ja, er ist verschwunden. Ich habe ihn nicht halten können.«
    »Verdammt!« fluchte Morasso.
    »Aber er ist ein Werwolf«, lachte Lupina.
    »Wird er es bleiben?«
    Lupina hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Es ist ja nicht so, als wäre er normal gebissen worden. Das Serum wird irgendwann vom Körper abgebaut werden, und da könnte er wieder normal werden.«
    »Oder durch einen Blutaustausch«, sagte Mr. Mondo.
    Dr. Tod stampfte mit dem Fuß auf. »Gebe der Teufel, daß die anderen nicht auf die Idee kommen.« Er funkelte Mondo an. »Eins sage ich Ihnen. Wenn ich ihn noch einmal so in die Hände gespielt bekomme, dann werde ich ihn erschießen, und keine Experimente mehr machen. Ich hätte ihn Lady X überlassen sollen.« Dann winkte er Lupina zu.
    Die Wölfin stieg ein.
    Und Dr. Tod hatte ein neues Mitglied seiner Mordliga gefunden.
    Das vierte.
    Jetzt fehlten noch zwei, um zum großen Schlag auszuholen.
    Daran dachte der Verbrecher, als der Hubschrauber langsam in die Höhe stieg und von den grauen Wolken verschluckt wurde…
    ***
    Die Station war hermetisch abgeriegelt worden. Niemand durfte hinein. Außer Bill Conolly, Suko, Jane, Myxin und Sir Powell. Auch er hatte sich dazugesellt.
    Und all die Menschen zitterten um einen Mann.
    Um mich!
    Ich lag unter einem Sauerstoffzelt und war an zahlreiche Maschinen und Überwachungsgeräte angeschlossen.
    Mein Blut wurde ausgetauscht. Auf diese Möglichkeit hatte ein Arzt hingewiesen, mit dem Sir James Powell gesprochen hatte.
    Würde es klappen?
    Sie hockten auf einer langen Wartebank. Selbst Sheila und Shao waren gekommen. Die beiden Frauen hatten Proviant mitgebracht.
    Alle waren dankbar, schlürften den heißen Tee und aßen die Sandwiches.
    Sechs Uhr morgens!
    In der Klinik lief längst der Hochbetrieb. Hier in diesem Trakt merkte man nichts davon.
    Zwei Ärzte überwachten den Patienten. Noch hatte den Freunden niemand Auskunft gegeben.
    Bill flüsterte mit Sir James Powell, der seltsam fahl im Gesicht aussah und eine Magentablette nach der anderen kaute, wobei er von seinem kohlensäurefreien Wasser trank.
    Dann kam der Arzt.
    Sein Gesicht war unbewegt. Man konnte den Zügen nichts entnehmen. »Wer ist für Mr. Sinclair zuständig?« fragte er.
    Alle schauten sich gegenseitig an. Bis auf Sir James Powell. Er erhob sich, zupfte seinen Mantel zurecht und ging mit dem Arzt einige Schritte zur Seite, wo sie flüsternd berieten.
    Die anderen verstanden nichts.
    Bis Sir James Jane Collins herbeiwinkte. »Miß Collins, kommen Sie, und nehmen Sie das Kreuz mit.«
    Jane stand auf. Ihr Gesicht schien eingefroren zu sein, als sie mit dem Arzt und Sir James Powell das Krankenzimmer betrat.
    Man hatte die Rollos vorgezogen. Die Morgensonne fiel nur durch ein paar Spalte.
    Im Bett lag – ein Mensch.
    Ein normaler Mensch.
    Bleich im Gesicht, aber er lebte.
    »Darf ich?« fragte Jane und spürte in ihrer Kehle plötzlich ein Würgen.
    »Bitte«, sagte der Arzt.
    Jane Collins trat an das Bett. Sie beugte sich über mich, nahm das Kreuz, legte es mir auf die Brust, und im selben Augenblick schlug ich die Augen auf.
    Unsere Blicke trafen sich.
    »John!« Ein Schrei, in dem sich Freude und endlich gelöste Spannung mischten.
    Dann fielen wir uns in die

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