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0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse

Titel: 0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: scharfe Schüsse Schätze Schiffe
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fremde Fäuste nicht leiden, wenn sie mir zu nahe kommen!«, zischte ich ihn an, und versuchte weiterzuarbeiten. Aber er hielt mich fest.
    »Sieh dir den Burschen an!« Er zog mich zu sich heran, und ich sah, wie seine Blicke misstrauisch über mein Gesicht gingen. »Komm mal mit«, sagte er. »Ich hab deine Visage noch nie gesehen!«
    Ich holte kurz aus und setzte ihm einen Haken ans Kinn. Er brachte kaum einen Laut heraus und sackte in sich zusammen. Ein paar Arbeiter hatten aufgehört zu schaffen und grinsten schadenfroh, als er versuchte wieder auf die Beine zu kommen.
    »War Zeit, dass du auch mal was abbekommen hast«, höhnte einer von ihnen.
    Shady richtete sich auf und kam mit geballten Fäusten auf mich zu. »Dir brech’ich den Hals, verdammter Hund«, brüllte er und versuchte, mich mit einem Tief schlag zu erwischen. Ich wich aus, packte seinen Arm, drehte ihn blitzschnell und drückte ihn gegen seinen Rücken hoch. Er schrie.
    »Ich bring’ dich um«, keuchte er.
    »Ruhe da unten!«, dröhnte die Stimme MacKensies herab. Ich ließ Shady augenblicklich los.
    »Der Kerl hier versucht, mich umzubringen«, polterte Shady, aber nicht mehr so mutig wie zuerst.
    »Verdammt noch mal, ich will hier Ruhe haben. Wir haben nicht viel Zeit, der Laderaum muss leer werden«, wies MacKensie ihn scharf zurecht.
    »Wenn der Kerl aber…«, begann Shady.
    »Wenn Sie noch einmal eine Schlägerei anzetteln, Shady, sind Sie entlassen. Oder ich verpfeif Sie bei den Cops. Verstanden?«
    Und um einige Grade sanfter zu uns: »Los, Kinder, tummelt euch! Wir müssen in ein paar Stunden fertig sein.«
    Wir nahmen unsere Arbeit wieder auf. Shady ging wie vorher auf und ab. Er sagte nichts mehr zu mir.
    ***
    Nach vier Stunden hatten wir es geschafft Büschel von Blättern lagen am Boden. Wir waren in Schweiß gebadet. Der frische Nachtwind griff nicht bis in die dumpfe Tiefe des Schiffsbauches hinab. Eine Whiskyflasche war heimlich von Hand zu Hand gegangen, und die Männer hatten mit ausgetrockneten Lippen gierig getrunken. Ab und zu gingen zwei von uns in eine Ecke und rauchten eine Zigarette, die verräterische Glut mit dem Handrücken verdeckend. Wer beim Rauchen erwischt wurde wie der kleine Williams, den erwarteten Schläge.
    Wir hatten die Boote draußen an- und abfahren hören. Sie waren gekommen und gegangen die ganzen Stunden durch.
    Die Männer machten sich daran, langsam und mit eckigen, müden Bewegungen auf Deck zurückzuklettern.
    Shady suchte mit MacKensie persönlich den Laderaum nach abgefallenen Früchten ab.
    Wir standen an der Strickleiter und ließen uns Zeit. Wir drängten uns nicht vor, denn nun kam für uns der gefährlichste Augenblick. Fuß für Fuß setzte ich in die Seile und hoffte, nie oben anzukommen. Licht erwartete uns, Männer, die uns nicht kannten, ein Wortwechsel vielleicht, ein Schlag und die Mündung einer Pistole.
    »Sollen Wir das Signal abschießen und einfach ins Wasser springen?«, flüsterte mir Phil zu, den dieselben Gedanken bewegen mochten.
    »Damit sie uns im Wasser abknallen? Nein.« Ich kletterte weiter. Wir hatten noch nichts gefunden. Keine versteckten Kisten, Säcke oder Ballen mit verdächtigem Inhalt. Und die Art, wie wir uns an Bord geschmuggelt hatten, sprach nur gegen uns, aber nicht gegen sie.
    Eine grobe Hand packte mich an der Schulter.
    »Los ihr Burschen, macht dass ihr in die Boote kommt!« Ich drehte mich nicht um, ich sah nur ein wenig zur Seite. Die Hand schob mich weiter. An der Reling war das Fallreep ausgefahren. An seinem Ende lagen drei Boote nebeneinander. Ein Mann nach dem anderen schwankte über die Treppe hinunter.
    Eines der Boote legte ab. Die Schraube begann zu arbeiten, und bald war das Boot im Dunkel der Nacht verschwunden.
    Phil und ich waren bei den letzten, die das Schiff verließen. Ich schwankte über den Steg, ich griff nach dem ausgestreckten Arm, der schon Phil vor mir an Bord gezogen hatte und landete mit einem kleinen Sprung auf Deck des Schmugglerbootes. Ich atmete auf. Es schien unser Glück zu sein, dass die Männer der Verladekommandos in die Boote stiegen, wie sie kamen.
    Das Boot stieß ab, und die Motoren dröhnten auf.
    »Sieh mal an!«, hörte ich eine höhnische Stimme, und eine Hand fasste nach meinem Arm.
    Ich wandte mich zur Seite und erkannte Shady. Ehe ich mich versah, hatte ich mir eine Ohrfeige eingehandelt. Der Schlag war nicht kräftig, aber er genügte. Ich wollte Zurückschlagen, riss mich aber zusammen. Drei weitere

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