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0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Breite seiner Schutzkleidung kaum einige Zentimeter hatte einsparen können, die Höhe jedoch unbedingt reduziert wer- den mußte, glich Gucky einem Zwerg mit den Schultern eines Preisringers.
    Seine schrille Stimme klang klar genug aus dem Sehschlitz her- vor, um vernehmen zu lassen, daß sich der Kleine bitter beschwer- te. Rhodan hatte ihn schlafen lassen bis zum letzten Augenblick.
    „... bodenlose Unverschämtheit”, schrie Gucky. „Ich steige aus, ich mache nicht mehr mit. Ich bin betrogen worden, und meine Ratschläge wurden einfach nicht gehört. Ich bin gekommen, um zu sagen, daß ich meinen Abschied fordere.” Seine Rüstung begann zu rotieren. Anscheinend hatte der Kleine falsch geschaltet.
    Ich blickte besorgt auf die Stelle, wo sich die Panzersohlen auf dem Metall drehten und zarte Rauchwölkchen emporkringelten.
    Die Reibungshitze mußte beachtlich sein.
    Die daraus entstehenden Möglichkeiten fesselten mich. Entweder glitt Gucky durch die glutflüssig nachgebende Decke nach unten in den Konverterraum oder er verbrannte sich die Füße. Es war inter- essant, darüber nachzudenken.
    Schließlich kam er doch noch zum Stillstand. Ich zog die wanken- de Rüstung mitsamt Insasse auf ein Konturlager. Schrille Schreie ließen darauf schließen, daß der Mausbiber äußerst ungehalten war.
    „Was hat er denn?” fragte Rhodan mit unbewegter Miene.
    „Ihm ist übel”, meinte Dr. Anztan, den ich zum erstenmal seit un- serem Kennenlernen herzhaft lachen sah.
    „Ich werde dich mit Sie anreden”, drohte Gucky. Seine Stimme war schon wieder kräftiger geworden. Draußen glitten die Schleu- senschotte zu. Ich fragte: „Wolltest du nicht aussteigen, Kleiner? Auf Befehlsverweigerung stehen zwar harte Strafen, aber an der Ausübung der Straftat kann man einen Teleporter kaum hindern. Also - wie entscheidest du dich?” Ich sah seine großen Augen hinter dem Schlitz funkeln.
    „Willst du mich etwa fortschicken?” fragte er lauernd.
    Ich wußte, daß er mit dem Gedanken spielte, sich mittels seiner telekinetischen Kräfte in die Luft schweben zu lassen. Ich umklam- merte den Werkzeugarm seiner Rüstung.
    „Funkkontrolle. Zentrale THEODERICH, Kommandant spricht”, dröhnte Claudrins Stimme aus den Lautsprechern.
    Major Tuner, Teamleiter und gleichzeitig Erster Pilot der Gazelle, schaltete auf Sendung.
    „GZ-24 klar zum Abschuß. Funktionskontrolle beendet, alles in Ordnung.” „Start in einer Minute. Viel Glück.” Claudrins Gesicht verblaßte auf dem Schirm. Das war die letzte Bildsprechverbindung mit dem Superschlachtschiff gewesen. Es sollte hier auf uns warten und nur im Notfall Kurs auf Everblack nehmen.
    Mittlerweile wußten wir, daß der Planet 14.800 Kilometer durch- maß und eine Schwerkraft von 1,3 Gravos besaß. Mehr hatten un- sere Ortungsfachleute nicht ermitteln können.
    Wir wurden auf Schienen in die Tubenschleuse gefahren. Die Meßzeiger der Druckmesser fielen auf Null, Vor uns öffneten sich die Außentore. Sie lagen dicht über der gewölbten Wand des äquatorialen Ringwulstes, in dem die Triebwerke auf Notstartleis- tung vorgeschaltet waren.
    Der Abschuß wurde nicht fühlbar, obwohl wir von dem Stoßfeld mit wenigstens zwanzig Gravos davongeschleudert wurden.
    Im freien Raum angekommen, begann das Triebwerk zu röhren.
    Der Flug ins Ungewisse begann. Lange vor Erreichen der einfa- chen Lichtgeschwindigkeit tauchte Tuner in die Zwischenzone ein, wo wir unter keinen Umständen geortet werden konnten. Niemand sprach. Selbst Gucky hatte sich beruhigt.
    Ich überprüfte nochmals die Anzeigen der wichtigsten Einrichtun- gen. Luft, Wasser und Nahrungskonzentrate reichten für vier Wo- chen. So lange wollte ich aber nicht auf Everblack bleiben.
    Die sanitäre Anlage war störend, aber sie war sorgsam ausgeku- gelt worden. Es konnte eigentlich nichts passieren, vorausgesetzt, die organischen Gefühlssektoren der Posbis handelten so, wie auf- grund der bisherigen Erfahrungen zu erwarten war.
    Unter mir donnerte der Kalupsche Kompensationskonverter. In wenigen Minuten mußten wir die hundert Lichtjahre überwunden haben. Wenn wir in den Normalraum zurückfielen, durfte kein Ge- rät mehr laufen.
    Ich blickte auf die Meßanzeiger des Individualabsorbers. Er war stationär und daher so groß, daß er alle Eigenschwingungen unse- rer Körper unschädlich machen konnte.
    Selbst wenn wir beim Anflug geortet wurden: Organisches Leben konnte innerhalb der GZ-24 nicht festgestellt werden.
    Der

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