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0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus meinem Lautsprecher.
    „Entfernung zur Oberfläche augenblicklich zweihundertfünfzehn Ki- lometer. Wir nähern uns dem Apogäum der Umlaufbahn. Weitester Punkt dürfte bei dreihundert Kilometern liegen. Steigen Sie aus, ich warte.” „Verstanden, Tuner. Wir treffen uns draußen. Bereiten Sie einen Notruf an die THEODERICH vor. Wir fliegen mit den Rüstungen weiter in den Raum hinaus. Viel Glück, Ende.” Es war alles gesagt worden, was in dieser Situation angemessen war. Dr. Anztan verstand meinen Wink. Ich aktivierte die Elektro- mechanik der Rüstungsbeine und sprang nach vorn.
    „Nehmen Sie Gucky, Anztan”, keuchte ich in das Mikrophon.
    Rhodans stählerner Schutzanzug hatte sich zwischen dem hitze- sprühenden Schott und Guckys Panzer eingeklemmt. Aus eigener Kraft konnte er sich nicht befreien. Der Mausbiber schien besin- nungslos zu sein. Wahrscheinlich hatte sein schwacher Körper den Anprall nicht ertragen.
    Ich hakte die Greifer meiner Werkzeugarme in die Schulterösen von Perrys Anzug und gab volle Leistung auf die Antriebsmotoren der Beingelenke. Mit einem gewaltigen Ruck zogen die Magnetfel- der an. Rhodan löste sich aus dem Wirrwarr, und dann stand der Terraner auf den Beinen.
    Der winzige Raum zwischen Maschinenschott und offenstehen- der Luftschleuse wurde düsterrot erleuchtet. In der Energiezentrale brannte es. Meine Anzugkontrollen registrierten eine Außentempe- ratur von etwas über achtzehnhundert Grad Celsius. Wenn wir nor- male Raumanzüge getragen hätten, wären wir verbrannt.
    „In Ordnung, ich bin fit”, vernahm ich Perrys Stimme aus dem Ra- dio, „Anztan, Sie gehen zuerst. Atlan und ich transportieren den Kleinen. Nun laufen Sie schon.” Der Galaktische Mediziner antwortete nicht. Schwerfällig zwängte er sich in die Schleuse hinein und drückte auf den Öffnungskontakt des Außenschotts.
    Während wir Gucky anhoben und die Werkzeuggreifer in die vor- gesehenen Halteösen seiner Rüstung einschnappen ließen, er- reichte uns Anztans Ruf. Seine Stimme klang erregt.
    „Automatik ausgefallen. Das Schott schwingt nicht auf. Was jetzt?” Ich hörte Rhodans hastigen Atem. Ehe er etwas sagen konnte, hatte ich den Desintegrator aus dem Kombigürtel gezogen und entsichert. Anztan kam zurück.
    Ich streckte den Arm an ihm vorbei, lehnte die Gelenkmanschette auf den Energietornister und zog durch.
    Das Flimmern des molekülzersetzenden Energiestrahls erfaßte den Arkonstahl. Einige Augenblicke lang leuchtete das Material auf. Dann begann es zu zerbröckeln.
    Eine heftige Explosion unter unseren Füßen brachte uns erneut zu Fall. Ich vernahm einen gellenden Schrei, aber ich wußte nicht, wer ihn ausgestoßen hatte.
    Vor uns entstand eine Öffnung. Die Druckwelle der Detonation hatte die Überreste des Schotts gänzlich aus dem Rahmen geris- sen. Mühevoll richtete ich mich auf und tappte nach vorn. Guckys schlaffen Körper zog ich hinter mir her.
    Im Innenraum der Gazelle war kein Überleben mehr möglich. Wir mußten uns den Rüstungen und dem freien Raum anvertrauen.
    Schwankend erreichte ich die Rumpfwandung der Flugscheibe.
    Ich trat hinaus, schaltete den Antigrav ein und drückte auf den Feinstufenschalter des Mikrotriebwerks.
    Das typische Stottern des Anlaufgangs ließ mich erleichtert aufat- men. In modernen Raumanzügen terranischer Konstruktion wur- den intermittierende Impulsaggregate verwendet. Sie waren syn- chronisierte Selbstauflader, deren Plasma-Strahlmassenmedium in einem Fesselfeld komprimiert wurden.
    Zusammen mit Gucky wurde ich davongetrieben. Ich drehte mich im Flug um, hakte den Mausbiber in meine Abschleppösen ein und blickte zur GZ-24 hinüber.
    Sie war schon einige hundert Meter entfernt, aber klar zu erken- nen. Die Außenzelle glühte. Immer wieder zuckten ultrahelle Blitze aus dem aufgerissenen Maschinenraum hervor.
    Rhodan und Dr. Anztan waren ebenfalls freigekommen. Auf mei- nem Ortungsschirm gewahrte ich die rhythmischen Linien ihrer lau- fenden Triebwerke. Dann aber schrie ich entsetzt auf.
    „Tuner - Tuner, hören Sie mich? Antworten Sie, Tuner.” „Sinnlos”, rief Rhodan. „Wir haben es schon früher bemerkt. Die Druckwelle der letzten Detonation schlug in die Zentrale ein. Tuner hatte die Kanzel noch nicht abgeworfen. Ich habe versucht, das verklemmte Schott aufzuschneiden. Der Steuerraum brennt aus.
    Höre auf zu rufen.” Die letzten Worte klangen brüchig. Rhodan zwang sich dazu, den Tod der sieben Männer als unabänderliche Tatsache

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