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0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Strukturtaster hatte in dem Augenblick angesprochen, als wir in den Normalraum zurückgekehrt waren. Ein Schiff, dessen Be- satzung es nicht für notwendig hielt, den hyperenergetischen Stör- effekt zu absorbieren, hatte seine überlichtschnelle Fahrt aufgeho- ben.
    Für uns war es eine ganz neue Erfahrung. Bisher waren die Fragmentraumschiffe der Posbis niemals auszumachen gewesen.
    Nun erhielten wir plötzlich Strukturechos.
    Tuner handelte sofort. Auf dem Bildschirm unserer Infra-Ortung leuchtete ein Ausschnitt des Planeten Everblack. Wir waren schon so nahe herangekommen, daß wir ihn nicht mehr in voller Größe übersehen konnten.
    Der Major schaltete. Die Umlenkdüsen der Gazelle gaben Grün- wert, und das Impulstriebwerk wurde mit Notleistung zum Brems- manöver hochgefahren.
    Gleichzeitig sprachen die Materietaster an. Ich hörte Rhodan ru- fen, aber ich verstand kein Wort. Die Zelle der GZ-24 vibrierte un- ter dem tosenden Partikelstrom, der unsere Fahrt mit sechshundert Kilometern pro Sekundenquadrat aufhob.
    Der Hochleistungsumformer arbeitete ebenfalls mit Maximalleis- tung, um den Energiebedarf der Beschleunigungsabsorber befrie- digen zu können.
    Zwei unverhoffte Ereignisse waren gleichzeitig eingetreten.
    Einmal waren wir viel zu dicht bei Everblack aus der Librationszo- ne gekommen, was auf einen Rechen- oder Programmierungsfeh- ler hinwies. Um nicht auf der Oberfläche zu zerschellen, wurden wir zu einem unerwünschten Energieaufwand gezwungen.
    Das zweite Ereignis war der Strukturschock. Ein anscheinend großes Raumschiff war mit uns angekommen. Bei dem von Fiel- pan beobachteten Nachschubverkehr über Everblack war das nicht verwunderlich. Verblüffend war jedoch die Tatsache, daß die Pos- bis ohne Strukturabsorber ins Manöver gingen.
    Während Rhodan auf den Hauptkontrollschalter schlug und alle Steuerfunktionen auf seinen Pilotensitz umlegte, meldete sich mein Extrahirn. Es hatte wie eine gefühllose Rechenmaschine die Lage beurteilt.
    Die BRESLAU wurde von einer Schockwelle beschädigt. Nie- mand bemerkte es. Die Posbis fliegen nach wie vor offene Lande- manöver. Sie fühlen sich unentdeckt.
    Ich versuchte, Rhodan zu benachrichtigen. Er reagierte nicht. Mit den Manuellkontrollen brachte er die Gazelle aus der Flugbahn.
    Gleichzeitig schalteten sich die Automattaster ein. Die Katastro- phenprogrammierung konnte nicht beeinflußt werden.
    Rhodans Kurs wurde aufgehoben. Die Automaten hatten in weni- gen Augenblicken errechnet, mit welchen Maßnahmen eine Kollisi- on abgewendet werden konnte.
    Die Meßzeiger der Impulsdüsenverstellung schwenkten um. Das Triebwerk feuerte von da an mit Vertikalstartwerten. Die Bremsbe- schleunigung hob sich damit auf. Wir behielten unsere Restfahrt bei, jedoch wurden wir mit voller Schubkraft in den roten Vertikal- sektor gerissen.
    Der Planet wanderte aus. Plötzlich tauchte auf dem Bildschirm die Schwärze des intergalaktischen Raumes auf.
    Infolge des Automatmanövers kamen wir zwar gut frei, aber wir flogen so dicht über die Oberfläche der Dunkelwelt hinweg, daß eine Ortung nicht mehr zu vermeiden war.
    Ein zweiter Transitionsschock traf uns. Das kleine Schiff bebte in allen Verbänden. Die akustische Anzeige des Strukturtasters schaltete wegen Überlastung ab. Die optischen Kontrollen fielen ein. Die steilen Zacken auf dem Diagrammschirm waren bestäti- gend.
    Rhodan sprang auf. Ich begriff sofort, daß er das Maschinen- schott öffnen wollte, um die verplombten Katastrophenschalter lahmzulegen. Ich ließ meinen Sitz nach vorn gleiten und erhob mich ebenfalls.
    Gemeinsam zerrten wir an dem Bodenluk, dessen hydraulische Öffnung in solchen Fällen gesperrt wurde.
    Ich verstand Rhodans Sorgen vollauf. Die Automatik, die norma- lerweise niemals angesprochen hätte, wurde zum Verräter. Hastig drückte ich auf den Schalter der Sprechverbindung. Sofort drang Perrys Stimme aus dem Helmlautsprecher.
    „... sollte man vor ein Kriegsgericht stellen. Warum wurde das verdammte Ding nicht blockiert? Ich wäre besser freigekommen.
    Oh - jetzt fällt auch noch die Abwehr ein.” Das Pfeifgeräusch der Energieschirm-Projektoren war nicht zu überhören. Die Automatik handelte logisch, aber nur so logisch, wie es einer Maschine zustand.
    Die drohende Kollision war vermieden worden. Also konnte das Triebwerk entlastet werden. Das bedeutete die Freigabe von drei- hundert Megawatt Reaktorleistung. Ein Robot verschenkt nichts.
    Die Überschußenergie wurde auf die

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