Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0135 - Der Rummelplatz-Boß

0135 - Der Rummelplatz-Boß

Titel: 0135 - Der Rummelplatz-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rummelplatz-Boß
Vom Netzwerk:
einen Totschlag in Betracht, nicht aber für einen kalt überlegten Mord. Außerdem ist sein Alibi für beide Tatzeiten einwandfrei. Bitte, erinnern Sie sich jetzt an den Wagen von Leonie Arfield. Wenn wir annehmen, daß Cress Carrigan selbst — vielleicht mit Hilfe von ein oder zwei Leuten — Leonie Arfield ermordete, dann hätte er niemals den Lincoln zurückgelassen, trotz der Panne, die der Wagen hatte. Wahrscheinlicher noch, daß er die Frau nicht in ihrem Wagen getötet hätte. Daß die Täter den Lincoln zurückließen, lag einfach daran, daß sie nicht wußten, welche Entdeckungsgefahr der Lincoln in den Händen der Polizei bedeutete. Ich schließe daraus, daß es keine näheren Beziehungen zwischen den Mördern und dem Rauschgiftchef gibt, als die zwischen Auftraggeber und Lieferanten. Anders ausgedrückt: die Mörder der Leonie Arfield und des Fred Kennan haben mit dem Rauschgifthandel nichts zu tun. Sie ermordeten die beiden Opfer im Auftrag.«
    Mr. High überlegte ein paar Sekunden lang. Dann nickte er.
    »Es könnte sein, daß Sie recht haben, Jerry. Das würde bedeuten, daß wir von einer Bande zwar die unteren Organe gefaßt haben, aber nicht den Chef, und daß wir von dem anderen Gang fast nichts wissen. Und dieser zweite Gang kann durchaus irgendwo anders zu Hause sein als auf dem Amusement Park.«
    »Ich bin überzeugt, daß wir jeden Mann der Affäre genau dort finden«, platzte Phil heraus. »Sie sind auf dem Rummelplatz zu Hause wie die Ratten in ihren Löchern.«
    Der Chef lächelte. »Holen Sie die Ratten ’raus, Phil.«
    ***
    Ich fuhr nach New Jersey hinüber. Phil und Inspektor Harding kamen mit.
    Bevor wir die drei Männer, die noch in Untersuchungshaft saßen, vorführen ließen, meldete ich ein Telefongespräch mit Detroit an und ließ mir den Uberwachungschef des FBI geben.
    »Ach, New York«, sagte er, als ich mich meldete. »Sie wollen sich nach Ihrer postlagernden Sendung erkundigen. Tut mir leid, sie ist noch nicht abgeholt worden.«
    »Hören Sie«, antwortete ich, »ich finde es verdammt komisch, daß jemand sich Geld an eine bestimmte Stelle schicken und es dann wochenlang dort liegen läßt.«
    Ihm schwoll der Kamm. »Glauben Sie vielleicht, daß meine Leute geschlafen haben? Die Post hat keine größere Summe an irgendwen ausgehändigt.«
    »Nur die Ruhe«, besänftigte ich ihn. »Sprechen Sie mit dem Chef der Post und erkundigen Sie sich nach der Sendung.«
    »Ich dachte, es soll geheim bleiben«, knurrte er.
    »Sollte es auch, aber inzwischen haben wir hier einige Dinge erlebt, die es nicht geraten erscheinen lassen, daß wir noch lange warten. Rufen Sie mich bitte wieder an. In den nächsten zwei Stunden erreichen Sie mich im Polizeihauptquartier von New Jersey.«
    Ich legte auf und ließ Mr. James B. Tolden zum Verhör bringen. Tolden sah nicht so aus, als käme er aus der Untersuchungshaft. Seine Kleidung war korrekt wie immer, sein Haar sorgfältig gebürstet. Er trug ein ernstes, gewissermaßen -leidendes Lächeln zur Schau.
    »Haben Sie einen Anwalt, Mr. Tolden?« fragte ich.
    »Ja, ich habe inzwischen Mr. William Buler gewählt.«
    »Sie können verlangen, daß Ihr Anwalt beim Verhör anwesend ist.«
    Er sah mich erstaunt an.
    »Ich glaube nicht, daß es nötig ist. Ich werde Ihnen korrekt antworten. Ich bin, überzeugt, .daß ich nicht gegen irgendwelche Gesetze verstoßen habe.«
    »In Ordnung. Erste Frage: Hatten Sie eine Ahnung, daß in Ihrem ,Funny-Club‘ mit Rauschgift gehandelt wurde?«
    »Wurde wirklich in dem Club mit Rauschgift gehandelt?« fragte er sanft zurück.
    Ein »Ja« wäre eine glatte Lüge gewesen. Ich antwortete:
    »Mehrere Leute, die im Club aufgetreten sind und gearbeitet haben, wurden des Kokainhandels überführt.«
    »Auch Mr. Healthy, mein Geschäftsführer?« fragte er.
    »Bitte, beantworten Sie meine Fragen, Mr. Tolden.«
    »Nun, was immer gewesen sein mag«, sagte er langsam, »ich habe nichts davon gewußt.«
    »Zweite Frage, Mr. Tolden. Sie besaßen vor Jahren eine pharmazeutische Fabrik, die durch einen Brand zerstört wurde. Wurde in dieser Fabrik Kokain zu Medikamenten verarbeitet?«
    Er nickte. »Ja, sogar in sehr erheblichem Umfang«, antwortete er freundlich. »Wenn ich mich recht erinnere, stellten wir vier oder fünf verschiedene Medikamente her, die Kokain enthielten.«
    »Wieviel verstehen Sie unter erheblichem Umfang?«
    »Nun, ich denke, es waren hundert oder mehr Pfund im Monat.«
    »Können Sie uns sagen, wie hoch der

Weitere Kostenlose Bücher