Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
lief mit schnellen Schritten durch die Dunkelheit und erreichte eine schmale Türnische.
    Owen Burr hatte Mühe, mit dem Freund Schritt zu halten. Als Dreyfuss plötzlich stehenblieb, prallte Burr gegen ihn.
    Er atmete hörbar aus. »Ob Jorma Maduse bereits weiß, daß wir hier sind?« fragte er mit kratzender Stimme.
    »Anzunehmen«, knirschte Sheldon Dreyfuss. »Verdammt, ich wünsche, sie würde uns in diesem Augenblick entgegentreten. Ich würde nicht zögern, ihr die Klinge meines Messers ins schwarze Herz zu stoßen!«
    Er trat an die schmale Tür, während sich Owen Burr über die Wünsche des Freundes wunderte. Burr wäre es bedeutend lieber gewesen, wenn er Jorma Maduse nicht zu Gesicht bekommen hätte.
    Sheldon Dreyfuss schob den Dietrich ins Schloß. Er stocherte darin kurze Zeit herum. Dann hörte Burr ein leises Kläcken, und gleich darauf ließ sich die Tür ächzend öffnen.
    Burr hatte das Gefühl, dicke Hagelschloßen würden ihm über die Wirbelsäule rieseln.
    »Ich bin zum Einbrecher geboren, was?« sagte Dreyfuss.
    »Du scheinst auch zum Helden geboren zu sein. Ich nicht«, gab Burr zurück.
    »Glaub mir, die Gräfin kann uns nichts tun. Wir sind im Besitz von Waffen, mit denen wir ihr gefährlich werden können!«
    Obwohl Dreyfuss das behauptete, betrat sein Freund das Schloß mit gemischten Gefühlen. Sie tasteten sich einen schmalen Korridor entlang und erreichten wenig später eine Wendeltreppe.
    Plötzlich zuckte Owen Burr wie unter einem Stromstoß zusammen. Er wirbelte herum und schlug mit dem Beil zu, ohne jemanden zu treffen.
    »Was ist denn?« fragte Dreyfuss.
    »Mir war eben, als hätte mich jemand angefaßt.«
    »Das hast du dif eingebildet.«
    »Hör mal, ich hab’ doch noch alle Drähte auf der Spule. Jemand hat mir die Hand auf die Schulter gelegt!« beharrte Burr.
    »Und wo ist dieser Jemand jetzt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Komm weiter«, sagte Dreyfuss. Er stieg die Stufen der steinernen Wendeltreppe hinauf. Die Freunde gelangten in einen leeren, gespenstischen Raum. Der Boden knackte und knarrte, obwohl sich Dreyfuss und Burr nicht bewegten. Die Freunde vernahmen ein Ächzen und Seufzen, und aus dem Nichts entstanden mit einemmal milchige Nebelschlieren.
    »Sheldon!« stieß Burr aufgeregt hervor. »Sieh nur!«
    Aus den Schlieren wurden häßliche, gedrungene Gestalten mit kurzen Beinen und langen Armen. Glühende Augen starrten die Freunde feindselig an. Mit erhobenen Klauen schoben sich die Nebelmonster, die Jorma Maduse geschaffen hatte, auf Dreyfuss und Burr zu.
    »Siehst du, sie greift uns nicht einmal selbst an«, keuchte Burr bestürzt. »Sie setzt einfach diese Armee des Grauens gegen uns ein. Wir sind für sie keine Gegner. Sie nimmt uns nicht ernst, Sheldon. Sie läßt uns von diesen Nebelungeheuern fertigmachen!«
    »Damit wird sie wohl kaum Erfolg haben!« zischte Dreyfuss. Er war mit Burr einige Schritte zurückgewichen, doch nun blieb er stehen, obwohl die Schlierenmonster unaufhaltsam weiter vorrückten.
    Er war entschlossen, gegen die Scheusale zu kämpfen.
    Ihm war diese Konfrontation mit dem Bösen sogar recht, denn nun konnte er die Wirkung seines geweihten Beils ausprobieren.
    »Zurück!« flüsterte Burr hinter ihm aufgewühlt. »Zurück, Sheldon!«
    Dreyfuss rührte sich jedoch nicht vom Fleck.
    »Sie werden dich mit ihren schrecklichen Klauen zerfleischen!« stöhnte Burr.
    »Das werden sie nicht tun!« gab Dreyfuss hart zurück. Seine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt.
    Trotzig blickte er den widerlichen Ungeheuern in die glühenden Augen. Das Beil war zum Schlag erhoben.
    Als das erste Nebelmonster auf Reichweite an ihn herangekommen war, schossen ihm zwei krallenbewehrte Klauen entgegen.
    Dreyfuss hieb mit dem Beil zu. Die blitzende Klinge trennte dem Ungeheuer die Nebelhände ab. Sie fielen zu Boden, zerfaserten und lösten sich auf.
    Ein unbeschreibliches Triumphgefühl erfüllte daraufhin Sheldon Dreyfuss’ Brust. Das Beil hatte die gewünschte und erhoffte Wirkung auf die Nebelwesen. Die große Spannung fiel von dem Jungen ab.
    Grenzenloser Optimismus überflutete ihn. Nun wußte er, daß er der unheimlichen Gräfin gewachsen war.
    Tollkühn stürzte er sich auf die Schlierenmonster. Atemlos hieb er auf sie ein. So lange, bis keines mehr davon übrig war.
    Keuchend und glücklich wandte er sich um. Burr traute seinen Augen nicht. »Du hast es geschafft, Sheldon«, sagte er. »Du hast sie tatsächlich alle fertiggemacht, und es fiel

Weitere Kostenlose Bücher