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0136 - Clan der Vampire

0136 - Clan der Vampire

Titel: 0136 - Clan der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagte er und stand auf. »Ich hab’s geahnt. Man soll nie Besucher vor dem Frühstück empfangen…«
    ***
    Sonnenlicht…
    Dumpfer Schmerz rann zähflüssig durch die Nervenbahnen. Das Bewußtsein begann zu erwachen. Etwas Flüssiges war gekommen, etwas Elixierhaftes. In den ersten Sekunden des Erwachens begriff das Bewußtsein, daß dieses Elixier nur Blut sein konnte.
    Der Himmel war wolkenverhangen. Die Sonne, die schmerzte und tötete, drang nicht durch. Regentropfen begannen zu fallen, es wurde rasch dunkler. Vielleicht mochte es sich zu einem Gewitter verdichten.
    Etwas flimmerte blaß. Es war, als tanzten winzige Staubpartikel in einem Lichtfeld. Doch da war kein Lichtfeld. Etwas versuchte, sich zu materialisieren, doch es gelang nicht. Die Kräfte waren zu schwach. Die Sonne hatte zuviel des Lebens geraubt.
    Damals, in jener unheilvollen Sekunde, die der Teleportation folgte…
    Da sprühte ein ganzer Strahl des Elixiers heran, traf in das undeutliche Kümmern, wurde begierig aufgesogen. Das Blut verdichtete das Flimmern.
    Das Bewußtsein griff um sich, erkannte, was sich in seiner unmittelbaren Umgebung abspielte. In ihrer Umgebung, kam sofort die begreifende Korrektur. Es war ein weibliches Bewußtsein.
    Direkt neben ihr, fast in ihr, hatte ein grausamer Kampf getobt, eine Auseinandersetzung, wie sie so häufig in der Natur vorkommt, täglich millionenmal. Ein Fuchs hatte einen Hasen gerissen. Das Blut schoß aus der Wunde hervor, wirkte belebend auf das, was hier vor geraumer Zeit zerfallen war, als die Sonnenstrahlen es vernichteten, das Leben heraussogen.
    Mehr Blut floß. Begierig sog das blasse Flimmern das Blut des Hasen in sich auf, verdichtete sich immer mehr. Der Fuchs indessen ließ sich nicht davon stören, nahm es kaum wahr. Er war ausgehungert, am Rand des Todes gewesen. Daß er den Hasen dennoch erwischt hatte, war mehr Glück als Verstand gewesen. Jetzt machte er sich nicht die Mühe, sein Opfer bis zu seinem Bau zu schleifen, schlug seine Zähne sofort in den Bauch des Hasen. Es war einer jener unglaublichen Zufälle, wie es sie nur einmal in einer Milliarde von Jahren gibt. Denn genau an dieser Stelle war vor einiger Zeit eine Vampirin zerfallen, als das Tageslicht sie traf.
    Doch damals schon hatte sie gespürt, daß sie anders war, daß in ihr etwas vorging, das sie zu einer Außenseiterin unter den Blutsaugern machte. Dennoch hatte das Tageslicht ihre Existenz vernichtet, ihre Substanz zerstört.
    Doch Blut vermochte den zerfallenen Körper wiederzuerwecken. In diesem Punkt gab es keinen Unterschied zu anderen Vampiren. Und der Hase verblutete, gab seinen roten Lebenssaft der erwachenden Vampirin hin.
    Das Flimmern wurde stärker, der Körper festigte sich, entstand neu aus dem Nichts, schwach, fast kraftlos, aber dennoch fest. Und diesmal vermochte das Tageslicht nichts mehr daran zu ändern. Allenfalls die grelle Sonne wäre noch ein Risiko gewesen. Doch sie war hinter den dunklen Regenwolken verschwunden. Die Tropfen sprühten auf den schlanken, schönen Körper einer schwarzhaarigen, jungen Frau, die sich jetzt halb aufrichtete und sich umsah.
    Der Fuchs bemerkte die Bewegung zu spät. Sein kleines Gehirn vermochte die Tatsache nicht zu verarbeiten, daß neben ihm ein Mensch aus dem Nichts entstanden war. Ein Mensch, der größte Feind!
    Der Fuchs wandte sich zur Flucht. Doch die schwarzhaarige Frau war schneller. Sie griff zu, zerbrach mit stählernem Griff den Nacken des Tieres. Dann schlug sie ihre langen Vampirzähne in die Schlagader und sog das Blut in sich auf.
    Schlagartig fühlte sie sich gekräftigt. Das Blut strömte durch ihre Adern, stärkte und belebte sie. Schließlich schleuderte sie den schlaffen, leeren Kadaver fort, irgendwohin.
    Ihre Augen glänzten. Ein neues Leben hatte begonnen. Sie stand auf, eine schlanke, geschmeidige Schönheit, und reckte ihren verführerischen Körper empor. Die Regentropfen rannen über ihre nackte, weiche Haut.
    Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Die Fangzähne schrumpften, bildeten sich zurück, um nur bei Bedarf wieder zu erscheinen. Sie sah triumphierend zum Himmel empor.
    Ich bin Tanja Semjonowa, dachte sie. Und ich habe mich abermals verändert. Das Tageslicht vermag mir nicht mehr zu schaden!
    Tanja, die Vampir-Lady, war wieder erwacht!
    ***
    Kaum jemand achtete auf die beiden Wagen, die einander in kurzen Abständen folgten. Voran ein Landrover mit drei Japanern darin, und knapp dahinter ein chrom- und metallicblauglänzender

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