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0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

Titel: 0136 - Falsche Spuren - echte Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: echte Mörder
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anschließend in einen sehr guten Polizeigriff. Mit vor Wut verdrehten Augen sah der Bursche zu, wie ich in seiner Brieftasche blätterte.
    Und dann stieß ich auf einen Führerschein. Er lautete auf den Namen Walter Pentrum.
    ***
    Ich beschlagnahmte Bild und Führerschein, ohne mich um seinen Protest zu kümmern. Wir warteten, bis auch der letzte Gangster in einer soliden Einzelzelle untergebracht war, dann fuhren wir mit dem Lift hinauf.
    Von unserem Office aus rief ich Mister High an und teilte ihm das unblutige Gelingen der Aktion mit.
    »So«, sagte ich. »Jetzt müsste dieser Hayler aussagen. Damit wir sehen können, ob die Sache noch weiter ihre Kreise zieht.«
    »Wir sollten vielleicht mal nachsehen, was die Vernehmungsbeamten inzwischen erreicht haben!«, schlug Phil vor.
    »Guter Gedanke. Gehen wir!«
    Wir suchten das Vernehmungszimmer auf, in das wir Hayler vorhin gebracht hatten.
    Die Kollegen saßen um ihn herum wie die vier Himmelsrichtungen. Hayler selbst hatte sich von seinem seelischen Zusammenbruch noch nicht erholt. Man merkte es an seiner Stimme. Sie war kraftlos, matt und ohne jenen kraftvollen Klang von vorher, als er noch glaubte, dass er mit mir im Handumdrehen fertig werden würde.
    Das Verhör wurde unterbrochen, als wir eintraten.
    »Wir sind schon bei den kleinsten Details. Er hat ein Geständnis nach dem anderen abgelegt. Sie können selbst nach allem fragen, was Sie wollen, er wird antworten.«
    Hayler sah bemitleidenswert aus. Er hatte einige Beulen, noch mehr blaue Flecke und ein Gewirr von Hautrissen im Gesicht und an allen sichtbaren Körperstellen. Es würde einige Zeit dauern, bis er wieder wie ein normaler Mensch aussah.
    »Hayler«, sagte ich langsam. »Geben Sie zu, Ellen Store ermordet zu haben?«
    Einen Augenblick herrschte tiefes Schweigen, dann krächzte seine Stimme heiser und leise: »Ja, das war ich.«
    »Warum haben Sie es getan?«
    »Die Store wachte viel schneller als die anderen alle aus ihrem Chloroformrausch auf. Und da fing sie auf einmal zu schreien an, dass der ganze Bezirk zusammenlief. Ich musste ihr eins aufs Maul geben. Aber statt nun ruhig zu sein, schrie sie nur immer lauter. Na, da hab ich sie zum Schweigen gebracht.«
    Ich schwieg. In meinem Mund war ein widerlicher Geschmack. Dieser Koloss vor uns hatte ein junges Mädchen ermordet, und er sprach davon, als ob er nur mal eben seinem Sohn die Hosen straff gezogen hätte.
    »Wo wollten Sie heute mit den beiden Mädchen hin, die Sie auf Ihrem Lastwagen hatten, Hayler?«
    »Zum Hafen. Der Dampfer liegt an der Mole, der die Mädchen immer mitnahm nach Südamerika.«
    Ich warf den Vernehmungsbeamten einen raschen Blick zu.
    »Schon veranlasst«, sagte einer. »Die Coast Guard ist alarmiert und zwanzig G-men vom Bereitschaftsdienst verhaften die gesamte Besatzung des Kahns.«
    Ich nickte zufrieden. Hier wurde wirklich gründlich aufgeräumt.
    »Wo haben Sie die Mädchen immer versteckt, Hayler? Sie hatten die Mädchen doch bestimmt schon manchmal tagelang vor der Abfahrt des Schiffes gekidnappt.«
    »Ein alter Bekannter von mir hat ein Sarggeschäft. Dadurch kamen wir überhaupt erst auf den Gedanken.«
    »Wie heißt der Mann?«
    »Slim Eavins.«
    Ich ließ mir noch seine Adresse geben. Als Hayler sie nannte, erlebte ich zum zweiten Mal bei mir dieses Gefühl, etwas Bekanntes zu erfahren, ohne dass ich mich erinnern konnte, wieso. Das erste Mal war es beim Anblick seines Gesichtes gewesen - oder - no! Nicht sein Gesicht hatte mich an etwas erinnert! Es war das Gesicht des Mannes gewesen, der Walter Pentrum war. Und jetzt wusste ich, an wen mich Pentrums Gesicht erinnert hatte.
    »Hayler«, sagte ich, und ruckartig hoben die Vernehmungsbeamten die Köpfe, als sie den Ton in meiner Stimme hörten. »Hayler, sagen Sie mir Ihren wirklichen Namen!«
    Er senkte den Kopf.
    Ich ging zu ihm hin und stellte mich dicht vor ihn hin.
    Er hob langsam den Kopf. Sein Auge konnte meinem Blick nicht standhalten.
    »Hayler«, sagte ich betont, »Sie wissen, dass Sie mir gegenüber doch schließlich den Mund aufmachen würden. Also sagen Sie es gleich: Wie heißen Sie wirklich?«
    Er fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Dann bäumte sich sein Wille zum letzten Mal auf.
    »Ich sag’s nicht«, schrie er. »Ich sag es nicht!«
    »Okay«, meinte ich, ging zu einem der Schreibtische und nahm den Telefonhörer. Ich rief die daktyloskopische Abteilung an. »Schickt einen Mann herauf in den elften Vernehmungsraum. Alles

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