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0137 - Luzifers Ende

0137 - Luzifers Ende

Titel: 0137 - Luzifers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ruhig verfolgte er den Weg des Monsters über Land und fürchtete nur, daß ihm ein erneuter Schmerzanfall einen Strich durch die Rechnung machen konnte. Doch dem glaubte er durch die vorangegange Meditation ausreichend vorgebeugt zu haben.
    Es kroch heran und richtete sich dabei nach dem Fanal, nach dem gleißenden Energiefinger, der von der transparenten Köder-Kugel ausgesandt wurde. Dieses Peilzeichen war nicht zu verfehlen. Mit Absicht sandte der Alte seinen Para-Ruf nicht mehr aus, um dem Monster nicht zu verraten, daß sein Standort mit dem des Köders nicht mehr identisch war. Denn wenn er die Untersee-Bestie auch gerade noch als Tier einstufte, anerkannte er ihm dennoch nicht gewisse Denkfähigkeiten. Und selbst der letzte Mohikaner mußte mißtrauisch werden, wenn der Rufer plötzlich seinen Standort änderte.
    Das Ungeheuer durfte die Falle nicht riechen.
    Und es glitt direkt darauf zu. Wand sich zwischen den dichtstehenden Menhiren hindurch seinem Ziel entgegen und verbreitete die Aura des Entsetzens, die Menschen zu schreienden, um sich schlagenden Kreaturen machte.
    Aber es kam nicht allein!
    Der Alte produzierte noch ein paar Falten mehr auf seiner Stirn. Er erfühlte zwei weitere denkende Gehirne, die sich rasch näherten. Zwei Menschen!
    Menschen, die nicht dem Panik-Wahnsinn verfielen? Menschen, die immun waren?
    Bestürzt erkannte er, daß es sich um diesen Zamorra handelte, der vor ein paar Stunden schon einmal versucht hatte, die Zeit zu manipulieren und dem er stattdessen ein zeitverschobenes Super-Krokodil gesandt hatte. Offensichtlich hatte Zamorra es überlebt und war schon wieder aktiv. War dieser Sterbliche denn nicht zu töten?
    Wer der andere war, konnte er nicht erkennen, weil er mit diesem anderen noch keinen direkten Kontakt gehabt hatte. Doch es war müßig, sich in diesem Augenblick mit Spekulationen zu belasten, Er durfte sich nicht ablenken lassen. Mit einem einzigen Para-Schlag würde er beide vernichten.
    Er hob beide Arme und erkannte im gleichen Moment, daß er nicht mehr einzugreifen brauchte. Jemand war direkt hinter den beiden Menschen, der dem Alten die Arbeit abnehmen würde.
    Das Monster!
    Es befand sich direkt hinter den beiden Menschen und streckte einen seiner Tentakelarme aus. Der mit Saugnäpfen besetzte Muskelstrang zischte durch die Luft, direkt auf Zamorra und Bill Fleming zu…
    ***
    Im letzten Moment ahnte Zamorra die Gefahr. Er spürte den Windhauch hinter sich, wirbelte herum und sah die brodelnde Masse eines urweltlichen Ungeheuers, das nicht auf diese Welt gehörte. Ein Fangarm wirbelte durch die Luft und peitschte heran…
    Zamorra schlug zu. Seine ausgestreckte Faust krachte zwischen Bills Schulterblätter. Der Freund stürzte mit einem gurgelnden Aufschrei zu Boden. Neben ihm flog Zamorra ins Heidekraut, während der Tentakel über die beiden Männer hinwegsauste. Noch im Sturz drehte sich Zamorra abermals, kam federnd auf rechtem Bein und rechtem Unterarm auf und wandte dem Monster das Gesicht zu.
    Seine Gedanken überschlugen sich.
    War dies das bösartige Ungeheuer, das das Grauen verbreitete? Hatte es ihnen aufgelauert, während sie glaubten es zu beschleichen wie Winnetou die Comanchen?
    Da kam der Tentakel wieder zurück, und von der anderen Seite noch so ein saugnapfbesetzter Fangarm. Zamorra konnte sich ausrechnen, was mit ihm geschah, wenn diese Greiforgane sich an ihm festsetzten. Sie würden ihm das Fleisch bis auf die Knochen aufreißen, weil sie derart unverschämt groß waren, daß in einen Saugnapf bequem eine Suppenschüssel hineingepaßt hätte.
    Himmel, wie riesig war das Ungeheuer denn, das im Sternenlicht feucht und glitschig schimmerte, als sei es direkt dem Meer entstiegen?
    Der Unheimliche rief das Grauen aus dem Meer!
    Zamorra sah die beiden Fangarme auf sich zurasen. Bill war in diesem Moment außer Gefahr, weil er zwei Meter seitwärts lag und die Bestie sich nur auf den Professor konzentrierte. Der konnte nicht mehr ausweichen, aber die Fingerbewegungen und Berührungspunkte auf den Hieroglyphen des Amulettes konnte er mit geschlossenen Augen vollziehen.
    Als beide Fangarme ihn berührten, löste er sich auf!
    Zwei Minuten in der Vergangenheit fand er sich wieder und richtete sich halb geduckt auf. Hundert Meter weiter sah er Bill und sich selbst heranschleichen - und dahinter das Ungeheuer!
    Jetzt hatte er Muße, das liebe Tierchen zu betrachten. Zwei Minuten lang, dann mußte er wieder in seine Zeit zurückkehren, wenn er

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