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0137 - Luzifers Ende

0137 - Luzifers Ende

Titel: 0137 - Luzifers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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oder ein anderer? Bill? Oder - Nicole?
    Eine eisige Hand umklammerte sein Herz und preßte es zusammen. Zamorras Gesicht zuckte leicht. Es würde eine harte Nacht werden, ein harter Kampf, und anders als alle anderen Kämpfe zuvor. Denn von Beginn an stand die Todesdrohung im Raum, doch wen es endlich treffen würde, war unsicher.
    »Alles ist unsicher…« murmelte der Professor. Endlich riß er sich aus seinen Gedanken und startete den Motor.
    Der große Wagen schoß durch die Dunkelheit.
    Und da spürte Zamorra die ersten Wellen des nahenden Grauens aus dem Meer. Die Terrorstrahlung breitete sich aus.
    Sofort reagierte das Amulett, baute den grünlich flirrenden Abwehrschirm auf, um Zamorra vor den Einwirkungen der fremden Macht zu schützen.
    Im gleichen Moment aber erkannte Zamorra, daß sie einen Fehler begangen hatten.
    Bill war nicht gegen die grauenhaften Impulse geschützt…
    ***
    Das Warten war zu Ende!
    Abermals brach die Sperre vor der Tür der Grotte in sich zusammen, und erneut trat der Alte ein, dessen Hörner auch jetzt wieder nur als Schattenbild zu sehen waren.
    Nicole sprang auf. Unwillkürlich weiteten sich ihre Augen. Ein kalter Schauer überlief ihren Körper.
    Es war soweit!
    Der Tod stand vor ihr!
    »Komm«, krächzte der Alte und streckte die Hand nach ihr aus.
    »Nein«, flüsterte Nicole entsetzt. Sie wich vor dem Alten bis an die Wand zurück. »Nein, nicht - verschwinde…«
    Er kreuzte Zeige- und Mittelfinger und murmelte ein paar Worte, die Nicole nicht verstand. Im nächsten Moment war sie nicht einmal mehr in der Lage zu schreien.
    Der Alte hatte sie unter absolute Kontrolle genommen und steuerte jede ihrer Bewegungen. Gegen ihren Willen setzte sie unter dem Zwang des Sterbenden einen Fuß vor den anderen und näherte sich ihm dabei.
    Die panische Todesangst verwirrte ihre Gedanken, ließ sie aber scharf beobachten wie selten. Und wiederum fiel ihr auf, daß der Gehörnte mit seinen Füßen den Boden nicht berührte, sondern ein paar Zentimeter darüber schwebte.
    Sie wollte etwas sagen, konnte es jedoch nicht. Ihre Stimmritzen versagten den Dienst. Nur ein Lufthauch kam über ihre Lippen.
    Jetzt stand sie vor ihrem Mörder.
    Erneut erfolgte eine Handbewegung. Magische Kraft griff wiederum nach ihr und ließ auch sie schweben. Ein dunkler Schleier hüllte sie ein, dann wechselte die Umgebung, und sie fand sich wieder in der transparenten Kugel wieder. Schwerelos schwebte sie darin, und neben ihr der Alte.
    Hier in der Kugel, in der besonders magische Gesetze herrschen mußten, waren seine Hörner deutlich zu sehen. Nur der Pferdefuß fehlte ihm wie auch der in einer zackigen Feuerspitze endende Schweif. Doch unterschied sich Luzifers Aussehen nicht von Kulturkreis zu Kulturkreis? Vielleicht benötigte er Pferdefuß und Feuerschweif in dieser Region nicht…
    »Du denkst wirr«, sagte er mit seiner Reibeisenstimme. Es war ihr, als glitte ein Stück Eis über ihren nackten Rücken. »Ich bin nicht der, für den du mich hältst, aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Hier wirst du auf ihn warten.«
    Da konnte sie wieder sprechen.
    »Wer ist er?« stieß sie hervor. »Was ist das für ein grauenhaftes Ungeheuer?«
    In einer menschlich wirkenden Geste hob ihr Bezwinger die Schultern. »Ich weiß es nicht, woher das Wesen stammt und wie es entstand, ich weiß nicht einmal, ob es einen Namen besitzt. Doch es verfügt über eine ungeheuere Lebenskraft, die ich benötige, und du wirst der Köder sein.«
    Es klang endgültig und bestimmt.
    »Und wer bist du? Verrate es mir!« schrie sie.
    Da löste er sich auf.
    Tiefe Verzweiflung überfiel sie. Schwerelos schwebte sie im Zentrum der transparenten Kugel. Wohl konnte sie sich dahin bewegen und den Kugelrand, diese glasartige Wand aus schwarzmagischer Energie, erreichen, sie jedoch nicht durchdringen oder gar aufsprengen. Es war aussichtslos.
    Durch die Schale hindurch konnte sie ihre Umgebung erkennen. Draußen herrschte Nacht. Sterne funkelten kalt und drohend vom Himmel herab. Blaß schob sich der Mond wie mit einem Leichentuch überzogen über den Horizont.
    Sie befand sich in der Heide von Camec, inmitten der unzähligen Menhire. Hier war sie entführt worden, hier sollte sie auch den Tod finden.
    Hier?
    Es war nicht die- Stelle, wo sie verschwunden war. Sie mußte sich dort befinden, wo Zamorra das Zentrum der bösen Macht vermutete. Und da sah sie auch den hellen Energiestrahl, der wie ein Peilfeuer in den Himmel schoß. Doch sie sah

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