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0137 - Luzifers Ende

0137 - Luzifers Ende

Titel: 0137 - Luzifers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und klatschte hinein.
    Im gleichen Augenblick, in dem sich die Wellen schäumend über der Bestie schlossen, ging weit im Osten die Sonne auf.
    Gerade noch rechtzeitig war die Bestie im Wasser verschwunden, die sie vor den sengenden, tödlichen Strahlen des Sonnenlichts schützte. Jetzt kauerte sie am Uferrand unter der Wasseroberfläche und ließ sich von der Unterströmung umspülen.
    Nur langsam erholte sie sich von den Strapazen.
    Sie mußte Kraft schöpfen, bevor sie ihren Weg in die Tiefen des Atlantiks fortsetzen konnte.
    Viel Kraft…
    ***
    Professor Zamorra öffnete die Augen wieder. Er fühlte den forschenden Blick Marcel Roc’hans auf sich gerichtet.
    »Ich habe es angepeilt, glaube ich«, erklärte er. »Das Monster befindet sich dicht am Ufer knapp unter der Wasseroberfläche und legt eine Erholungspause ein. Wir sollten uns beeilen, ehe es sich wieder soweit erholt hat, daß es uns erneut gefährlich werden kann.«
    Roc’han lächelt. »Ich denke, daß dies ein gutes und schnelles Schiff ist. Ich glaube kaum, daß uns ein Meeresgeschöpf gefährlich werden kann. Es müßte schon fliegen können…«
    Zamorra sah ihn mit eigenartigem Gesichtsausdruck an.
    »Wer weiß, ob es das nicht wirklich kann… ich habe das Monster in dieser Nacht erlebt und weiß, wie gefährlich es ist. Ich möchte nicht noch einmal so kämpfen müssen.«
    »Ihre Sache«, murmelte der Freiheitskämpfer. »Sagen Sie mir nur, wann und wie ich meine Bomben einsetzen soll.«
    »Wir werden die Bestie sehen«, erklärte Zamorra. Er erläuterte dem Bretonen ihr Aussehen. »Wundern Sie sich nicht über die Gestalt. Jede Sekunde des Zögerns kann tödlich sein. Versuchen Sie, die Bomben so zu werfen, daß sie die Bestie treffen. Hoffentlich reicht die Sprengkraft aus.«
    Roc’han hüstelte. »Das will ich wohl meinen…«
    Zamorra sah auf die Radarschirme des Bootes, denen er mehr vertraute als seinem Seh- und Vergleichsvermögen. Er gab Bill Fleming die Richtung an. »Bleib dicht an der Küste und mach dich auf ein paar scharfe Ausweichmanöver gefaßt.«
    »An mir soll’s nicht liegen«, erklärte der Historiker und klopfte auf das Armaturenpaneel. »Die Eletronik ist ziemlich schnell, schneller noch als ich. Es wird schon klappen.«
    Zamorra ergriff Roc’han am Arm.
    »Zeigen Sie mir bitte die Bomben. Ich möchte sie einer Sonderbehandlung unterziehen. Ich traue der Angelegenheit nicht.«
    »Sie sind wohl ein Hundertfünfzigprozentiger?« murmelte Roc’han, aber es klang nicht abfällig. Zamorra sah an ihm vorbei. »Ich versuche nur, möglichst alle Eventualitäten mit einzubeziehen und alle Risikofaktoren auszuschalten. Wo sind die Ostereier?«
    »Kommen Sie«, verlangte der Freiheitskämpfer und turnte nach unten. Der Professor folgte ihm geschickt.
    Marcel öffnete die Tür eines kleinen Schrankfaches in der Außenwand der Kabinenaufbauten. Hier lagen Rettungsringe, Schwimmwesten und Seile - und ganz vorn die drei Sprengkörper, sorgfältig in Kisten verpackt und mit dichten Papierlagen vor Erschütterungen geschützt.
    »Bitte, öffnen Sie«, verlangte Zamorra.
    Marcel öffnete die Kisten. Zamorra starrte die Sprengkörper an. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Hier lag der dreifache Tod vor ihm und grinste ihn an!
    »Sie sind noch nicht geschärft«, sagte der Rebell leise. »Ich habe nämlich auch keine Lust, mit so einem Ding in die Luft zu fliegen. Wir haben da ein paar Sicherungssysteme ausgetüftelt.«
    Der Professor schluckte. Für eine Bastelei sahen die Bomben ziemlich professionell aus. Es schien, als habe die Befreiungsfront in diesen Dingen Routine.
    Er kniete vor den geöffneten Kisten nieder, nahm das Amulett und legte es auf die erste der Bomben. Langsam glitten seine Fingerspitzen erst über das Amulett, dann über das tückische Objekt darunter.
    »Was soll das werden?« fragte Marcel Roc’han.
    Zamorra sah nicht auf, als er antwortete. »Ich dehne den Wirkungsbereich in eine weitere Sphäre aus«, erklärte er. »Es ist eine Art magische Aufladung.«
    Marcel trat einen Schritt zurück und beobachtete nur noch. Nach ein paar Minuten löste Zamorra das Amulett und wiederholte die Prozedur an der zweiten und dritten Bombe.
    »Jetzt können Sie die Dinger langsam entsichern«, sagte er und erhob sich wieder. Er sah auf die Uhr. »Wir müßten gleich da sein.«
    Marcel nickte nur und begann die drei Bomben zu schärfen.
    Bald war es soweit. Dann würde die Entscheidung fallen.
    Doch da

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