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0137 - Luzifers Ende

0137 - Luzifers Ende

Titel: 0137 - Luzifers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schützte.
    Du mußt etwas tun! schrie es in ihm. Vor sich sah er Nicole und Bill liegen, seine beiden Freunde. Er sprang über sie hinweg, um ins Freie zu laufen. Vor ihm flog die Tür unter seinem Fußtritt auf, und dann stand er plötzlich in der Dunkelheit.
    Sie war vollkommen.
    Kein Stern leuchtete am Himmel! Es war, als habe sich etwas Unfaßbares davorgespannt, ein gigantisches Ungeheuer, das sich aber auch durch die Straßen von Auray wälzte.
    Da stolperte er über irgend etwas. Es mußte ein menschlicher Körper sein, den er nicht gesehen hatte, weil es zu dunkel, zu lichtlos war. Sein Fuß blieb an dem weichen Körper hängen, und er stürzte.
    Das Amulett entglitt seinen Händen. Er hatte es über den Kopf gezogen gehabt, und das war ein Fehler gewesen. Es flog irgendwohin, hinaus in die Lichtlosigkeit.
    Im gleichen Moment wälzte sich Zamorra schreiend am Boden.
    Die Macht des Unheimlichen fiel über ihn her. Das Grauen sprang ihn an und ließ ihn aufschreien. Das Unfaßbare raubte ihm dann blitzschnell das Bewußtsein.
    Das Amulett knallte irgendwo auf Stein. Ein langer Überschlagsblitz zuckte auf, Magische Energie entlud sich in einer spontanen Reaktion. Dann war es vorbei.
    Und im Südwesten flammte ein greller Energiefinger auf und stach in den Himmel. Schon mehrfach hatten die Menschen nachts dieses Phänomen beobachtet. Doch diesmal war der Strahl heller als sonst. Er leuchtete weithin durch die Finsternis.
    Er entstand dort, wo sich die Menhire von Carnac befanden…
    ***
    Der Alte, dessen Stirn ein Hörnerpaar entsprang, sog die Impulse in sich auf wie ein Ertrinkender. Sie versprachen ihm Rettung und Stärke. Doch er wußte, daß dies allein ihm nicht zu helfen vermochte. Das, welches diese Impulse ausstrahlte, mußte selbst erscheinen. Er brauchte es, um wirklich überleben zu können. Deshalb mußte er sein Rufen verstärken. Noch immer schaffte es das Ziel seiner Rufe nicht, das Meer zu verlassen.
    Aber es mußte sein, wenn er nicht sterben wollte.
    Auch in der nächsten Nacht würde er wieder rufen.
    Für diese Nacht stellte er sein Rufen ein. Das Fremde zog sich langsam wieder zurück ins Meer. Die nebelhafte Dunkelzone wich dem Licht der Sterne. Der Lichtstrahl über den Menhiren brach in sich zusammen, zerflatterte.
    Für diese Nacht war es vorbei. Erst nach Ablauf des nächstes Tages würde das Grauen erneut aus dem Meer kommen - abermals stärker als am Tag zuvor. Es würde erneut die Menschen überfallen, unüberwindlich und mächtig.
    Nichts konnte es aufhalten.
    Denn der Alte, der es rief, kannte keinen ernsthaften Gegner…
    ***
    Zamorra erhob sich stöhnend. Er lag auf hartem Boden. Pflastersteine! Wie war er auf die Straße gekommen? Er entsann sich, in einer Festhalle gewesen zu sein, inmitten fröhlicher und tanzender Menschen. Was war geschehen? Hatte man ihn zusammengeschlagen und hinausgeworfen? Nein! Entschieden schüttelte er den Kopf und spürte dabei keinen Schmerz. Es war keine physische Gewaltanwendung gewesen, die ihm die Besinnung geraubt hatte.
    Er war hinausgelaufen …
    Seine Hand fuhr zur Brust. Nichts! Wo war das Amulett? Hatte er es verloren?
    Seine Augen durchdrangen suchend die Nacht. Am Himmel standen prachtvolle Sterne und erleuchteten die Szene matt. Da sah er es blinken. Es lag am Straßenrand am Bordstein. Zamorra hob es auf und tastete es ab. Es wies keine Beschädigung auf. Zamorra atmete unwillkürlich auf. Verloren… er war gestürzt…
    Auf dem Absatz fuhr er herum und sah hinter sich vor der Mairie-Tür einen reglosen Körper liegen. Ein Mann, über den er gestolpert war, und dieses Stolpern hatte ihn ausgeschaltet. Als er an das namenlose Grauen dachte, das ihn überfallen hatte, erschauerte er.
    Alle anderen hatten es von Anfang an so erlebt. Großer Himmel, was war das gewesen, das Auray überfallen hatte? Er war der einzige, der teilweise durch das Amulett geschützt worden war. Alle anderen hatten die grauenhafte Ausstrahlung eines unheimlichen Fremden im Originalton mitbekommen.
    Zamorra trat über den Bewußtlosen hinweg. Der würde gleich von allein wieder erwachen. Er brauchte ihm nicht dabei zu helfen. Mit schleppenden Schritten und immer noch im Bann des Erlebten trat er ins Innere des Hauses und in den Festsaal.
    Bewußtlose Menschen auch hier! Keiner war davongekommen. Alle waren der unglaublichen teuflischen Panikstrahlung zum Opfer gefallen. Vor der Theke lagen Nicole und Bill…
    Vor ihnen kniete Zamorra nieder. Erst bei Nicole,

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