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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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Nachtdienst herausgetrommelt hatten. Der gute Mann hatte bereits geschlafen und war ärgerlieh. Wir mussten unsere Ausweise zücken, bis er sich bereit erklärte, ein dringendes Diensttelegramm an die Washingtoner Zentrale des FBI zu befördern. Vorsichtshalber stellte ich ihm in Aussicht, er würde eingesperrt, wenn er nur ein Sterbenswörtchen von dessen Inhalt verriet.
    Der Wortlaut war folgender:
    Ersuchen um Nachforschung über Antonio Marino seit sieben Jahren ansässig in Palm Springs Stop Name möglicherweise Alias Stop Erbitten Vollmacht zur Verfolgung Mord an Bill Harmon und Entführung Lucia Marino Stop Ausführlicher Bericht folgt Stop.
    »Bis morgen früh können wir Antwort haben«, meine ich. »Ich bin neugierig, was dabei herauskommt.«
    Dann kehrten wir ins »El MIRADOR« zurück, setzten uns unter die Palmen neben dem berühmten Schwimmbad, in dem sich immer noch einige Männlein und Weiblein tummelten und bestellten ein verspätetes Abendessen. Der Himmel war blau und voller Sterne, die Luft lau. Nur die farbigen Scheinwerfer, die über das Wasser spielten, störten mich. Ohne diesen Kitsch wäre es eine herrliche Nacht gewesen.
    ***
    Am Morgen um sieben Uhr wurden wir von einem Telegrammboten geweckt. Er brachte die ersehnte Antwort aus Washington.
    Antonio Marino ist Antonio Scota -Siebenundvierzig - Früher Chicago Stop War im Spiel- und Wettschwindel-Geschäft Stop Neunzehnhunderteinundfünfzig im Diamantenschwindel bei Juwelier Polton verwickelt konnte aber nicht überführt werden Stop Sein Komplize Al Sinclair bekam wegen dieser und anderer Sachen zwölf Jahre und wurde wegen guter Führung vor drei Monaten mit Bewährung entlassen Stop Bill Harmon zusammen mit Jack Pride seine Leibwächter Stop Zur Zeit liegt nichts vor Stop Genauer Bericht und erbetene Vollmacht per Luftpost unterwegs Stop.
    »Da haben wir, was wir haben wollten. Ich habe ja gleich gewusst, dass mit dem Burschen etwas nicht stimmt«, meinte Phil. »Da haben wir uns schön in die Tinte gesetzt. So etwas nennt der Mensch nun Urlaub.«
    Da wir schon einmal wach waren, standen wir auf, rasierten uns, plätscherten eine Viertelstunde im Schwimmbassin herum und frühstückten ausgiebig.
    Bevor unsere Vollmachten angekommen waren, konnten wir offiziell nichts unternehmen, aber wir besuchten Lieutenant Haverley und legten ihm das Telegramm vor. Der machte ein dummes Gesicht und schlackerte mit den Ohren.
    »Mein Gott«, meinte er, »wenn das bekannt wird, so ist es aus mit der Kandidatur für den Stadtrat.«
    »Es wird bekannt werden«, sagte ich, »aber noch nicht. Halten Sie um Gottes willen den Mund. Wie ich die Leutchen in Ihrer ehrlichen Stadt taxiere, würde Marino, wie wir ihn der Einfachheit weiter nennen wollen, in fünf Minuten wissen, dass wir sein Geheimnis kennen, und dann wäre es natürlich Essig.«
    Bevor er antworten konnte, rasselte der Fernsprecher. Der Lieutenant meldete sich, hörte zu, runzelte die Stirn, und dann schnappte er erschreckt nach Luft.
    »Marino ist tot«, sagte er und warf den Hörer auf die Gabel.
    »Ermordet?«, fragte ich, während wir schon auf dem Wege nach draußen waren.
    »Ich weiß es nicht. Der Mann am Telefon meldete sich als Diener. Er hat ihn gerade gefunden.«
    Mein Jaguar stand vor der Tür, und bereits fünf Minuten später stoppten wir in der Avenida Caballeros.
    Derselbe Gorilla, der uns am Vorabend eingelassen hatte, empfing uns.
    »Wo?«, fragte Haverley. Der Bursche deutete auf das Zimmer, das wir bereits kannten.
    Es roch nach altem Zigarrenrauch. Am Schreibtisch hockte zusammengesunken das, was einmal Mr. Marino gewesen war. Ich konnte sofort sehen, dass er tatsächlich mausetot war. Er war halb vom Sessel heruntergerutscht und sein Kopf hing über die rechte Schulter. Neben ihm am Boden lag ein schwerer Colt, aber merkwürdigerweise konnte ich keine Spur von Gewalt an der Leiche erkennen.
    »Haben Sie einen Polizeiarzt«, fragte ich.
    »So weit haben wir es noch nicht gebracht«, erwiderte Haverley, »aber Doc Flaherty übt diese Funktion ehrenamtlich aus. Ich werde ihn sofort anrufen.«
    »Und außerdem alarmieren Sie bitte Ihre Detectives und lassen Sie sie alles Nötige zum Feststellen von Fingerabrücken mitbringen.«
    »Verzeihen Sie«, brabbelte der Lieutenant, »aber wir haben hier noch nie einen Mordfall gehabt.«
    Es war ein herrlicher Platz und eine noch herrlichere Polizei. Das war über jeden Zweifel erhaben. Das einzige Vorteilhafte erschien mir, dass die

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