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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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hinterlässt ungef ähr zwei Millionen Dollar, und es gibt nur zwei Erbinnen. Wenn eine davon verschwindet, so hat die andere alles. Na, Miss Lucia wäre um ein Haar verschwunden, und ihre Tante war gar nicht sehr traurig darüber.«
    »Sie sind ein unverschämter Mensch«, brauste der Anwalt auf. »Meine Klientin wird sich derartige Anschuldigungen nicht bieten lassen.«
    »Bisher hat noch niemand eine Anschuldigung geäußert. Was ich Ihnen vortrug, ist nichts anderes als eine Theorie, für die ich keinerlei Beweise habe.«
    »Umso schlimmer für Sie«, schnauzte Mr. Gainor und drehte mir den Rücken zu.
    »Brauchen Sie mich noch?«, fragte Marinos Töchterchen. »Ich fühle mich nicht recht wohl und möchte mich gern hinlegen.« Das Mädchen sah wirklich sehr schlecht aus, was ich nicht verwunderlich fand.
    »Gehen Sie ruhig, aber ich würde Ihnen raten, Ihr Zimmer abzuschließen. Was haben Sie eigentlich außer diesem sogenannten Diener für Personal?«
    »Sarah, die Köchin, und Liz, das Zimmermädchen.«
    »Sind die beiden zuverlässig?«
    »Ich nehme es an. Vor allem mit Sarah verstehe ich mich sehr gut. Sie ist schon sieben Jahre bei uns.«
    Als sie auf stand, presste sie die rechte Hand gegen den Leib und stieß einen Schmerzenslaut aus.
    »Seien Sei vorsichtig«, mahnte ich. »Lassen Sie lieber den Arzt kommen. Das ist genau die richtige Stelle für eine Blinddarmentzündung.«
    »Malen Sie nicht den Teufel an die Wand«, versuchte sie zu scherzen und lächelte matt.
    Dann verschwand sie. Ich sah noch den giftigen Blick, den Bianca Marino hinter ihr herschleuderte, und blickte mich um, was der Lieutenant und Phil inzwischen gemacht hatten. Sie standen am Schreibtisch. Der Lieutenant hatte ein Scheckbuch in der Hand und blätterte die Abschnitte durch.
    »Was Besonderes?«, fragte ich.
    Phil nickte.
    »Ja, wir haben hier drei Scheckbücher durchgeblättert, die über sechs Monate zurückreichen. Jeden Monat erscheint ein Betrag von 150 Dollar an Überbringer. Die Schecks sind jeweils am 1. ausgestellt. Nur im laufenden Monat nicht.«
    »Vielleicht hat er jemanden unterstützt«, mutmaßte Haverley.
    »Warum hat er denn keinen Namen hingeschrieben? Wie Sie sehen, ist er sonst peinlich genau. Derartige Barschecks an Überbringer wecken in mir immer das Gefühl, dass es sich um etwas handelt, was der Aussteller vertuschen will.«
    »Erpressung also?«
    »Nicht unbedingt. Aber irgendetwas was das Licht scheut. Fragen Sie doch einmal bei der California Banking Corp. in Los Angeles nach. Auf diese Bank sind die Dinger ausgestellt. Vielleicht weiß sie, wer sie kassiert hat.«
    »Ich werde es veranlassen.«
    »Wenn die Herrschaften Schwierigkeiten machen, so sagen Sie es uns bitte. Ich rufe dann unsere Filiale in Los Angeles an.«
    ***
    Wir fuhren zurück ins Hotel und nahmen den Lieutenant mit. Dort setzten wir uns zusammen und überlegten. Es war eine ziemlich verworrene Geschichte. Am Vorabend war Lucia Marino gewaltsam entführt und der Chauffeur dabei erschossen worden. Wenn Gangster, und nur um solche konnte es sich handeln, zu Gewaltmitteln greifen und auch vor einem Mord nicht zurückschreckten, so haben sie einen Grund dazu.
    Die Gangster von heute, wenigstens die großen, sind ein neuer-Typ. Viele Leutchen denken noch in den alten Begriffen aus der Zeit des Alkohol Verbots. Die großen Mobster haben ihr Geld niemals durch Raub und Mord verdient. Sie sind Geschäftsleute, krumme Geschäftsleute, ohne Zweifel, aber sie wollen nichts anderes als Geld verdienen, genau wie ein Börsianer oder ein Warenhausbesitzer. Sie überlegen es sich tausendmal, bevor sie Gewalt anwenden.
    In diesem Fall war das aber geschehen, und merkwürdigerweise hatte man das Opfer wieder losgelassen. Ich stellte mir vor, die Entführer, ein Mann und eine Frau, wie Lucia gesagt hatte, waren zu Marino gekommen und hatten ihre Bedingungen gestellt. Der Italiener war wütend geworden, so wütend, dass er den Colt aus der Schublade holte, hatte dann einen Herzschlag bekommen und war umgefallen. Die anderen Partei hatte sich danach sofort aus dem Staub gemacht, aber den verschlossenen silbernen Zigarrenkasten mitgehen heißen. In diesem Kasten musste sich etwas befunden haben, worauf sie großen Wert legten.
    Wir überlegten hin und her. Wir wussten genau, was geschehen war und wie, aber wir hatten keine Ahnung wer dahintersteckte. Haverley war geneigt, Marinos Schwester und den Anwalt zu verdächtigen, aber der wäre niemals imstande

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