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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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Hospital noch niemals vorgekommen. Wir wissen nicht, was wir davon halten sollen. Der Professor allerdings spricht von Mord, aber er ist furchtbar aufgeregt.«
    »Wollen Sie uns nicht berichten, was eigentlich los ist?«, fragte ich, und, ohne auf eine Antwort zu warten, fügte ich hinzu: »Wo ist der Professor?«
    »Bei der Patientin. Er hat mich angewiesen, Sie aufzuklären.«
    »Dann tun Sie das endlich«, fauchte ich.
    »Miss Marino wurde heute Morgen operiert. Die Operation verlief planmäßig. Die Patientin schlief noch, als sie in ihr Zimmer zurückgebracht wurde. Schwester Eliza hatte Wache bei ihr. Eine Viertelstunde später wachte die Patientin auf und fühlte sich den Umständen nach wohl. Kurz darauf betrat eine Schwester das Zimmer, die Schwester Eliza noch nie gesehen hatte. Sie sagte, sie sei an diesem Tag neu eingestellt worden. Der Professor brauche Schwester Eliza, und sie solle sie so lange vertreten. Diese ahnte nichts Böses und ging, um Professor Malter zu suchen. Der jedoch war gerade im Operationssaal, und so wartete sie vor der Tür.
    Ein paar Minuten später wollte Oberschwester Maria sich davon überzeugen, dass alles in Ordnung war. Bevor sie aber das Zimmer betrat, hörte sie ein Poltern, Klirren und einen gedämpften Schrei. Sie riss die Tür auf und prallte mit einer ihr unbekannten Schwester zusammen.
    Da ihr sofort der Gedanke kam, dass etwas nicht stimmte, versuchte sie, diese festzuhalten. Als sie auf Gegenwehr stieß, packte sie die Fremde an den Haaren, und da hielt sie die Haube und ein blonde Perücke in der Hand. Die angebliche Schwester rannte durch den Korridor nach draußen, sprang in einen kleinen Wagen, der sofort davonraste. Miss Marino war halb ohnmächtig. Sie konnte nur noch sagen: ›Hilfe! Spritze.‹ Dann verlor sie die Besinnung.
    Die Spitzte, von der sie gesprochen hatte, lag am Boden. Es befand sich noch ein kleiner Rest eines Medikaments darin, und dieses Medikament heißt Heparin.« Er sah uns an, als ob damit alles gesagt wäre, aber natürlich hatten wir keinen Schimmer.
    So bat ich ihn um eine Erklärung.
    »Heparin ist ein Mittel, dass die Blutgerinnung verhindert. Es wird bei Thrombose und immer dann angewendet, wenn Blutgerinnsel die Adern zu verstopfen drohen. Wenn man aber, wie es in diesem Fkll geschah, zehn Kubikzentimeter in einen Muskel injiziert, wirkt das nach ungefähr fünf Minuten, und wenn, wie im vorliegenden Fall, eine frische Opera tionswtmde vorhanden ist, so muss der Patient unweigerlich innerlich verbluten. Eine Injektion von Heparin unter diesen Umständen ist ein glatter Mordversuch.«
    »Und was nun?«, fragte ich.
    »Wir haben sofort Gegenmittel gespritzt, die die verhängnisvolle Wirkung des Heparin aufheben. Es ist uns gelungen, die innerliche Blutung zu stoppen. Natürlich ist die Patientin sehr schwach. Zurzeit wird eine Transfusion gemacht.«
    »Wann wird sie sprechen können?«
    Der Arzt zuckte die Schultern.
    »Das kann ich unmöglich sagen, vielleicht in einer halben Stunde, vielleicht auch erst in drei Tagen. Es kommt darauf an, wie schnell sie sich erholt.«
    Phil und ich verständigten uns mit wenigen Worten. Während ich auf den Professor wartete, fuhr er zu Lieutenant Haverley, um eine Fahndung nach der falschen Schwester einzuleiten. Zuerst nahm ich mir die Oberschwester vor, um eine Beschreibung zu erhalten, aber diese konnte wenig sagen. Alles war zu schnell gegangen. Sie wusste nur, dass die Betreffende unter der blonden Perücke dunkles Haar gehabt hatte und dass sie außerordentlich kräftig war.
    Der Pförtner hatte die Flüchtende vorbeihuschen sehen und auch bemerkt, dass ein Mann am Steuer des Wagens saß, der mit laufendem Motor vor dem Krankenhaus gehalten hatte. Dieser Wagen war ein Ford älteren Jahrgangs gewesen, aber er hatte nicht auf die Nummer geachtet.
    Ich saß also im Warteraum und rauchte eine Zigarette nach der anderen, bis Professor Malter endlich erschien. Er wischte sich die Schweißtropfen von der Stirn und meinte:
    »Ich glaube, wir haben es geschafft. Es stand auf des Messers Schneide. Es war nicht nur der Blutverlust durch das Heparin, sondern auch die Aufregung und die Tatsache, dass Miss Marino sich gewehrt haben muss. Wäre es ihr nicht gelungen, den Nachttisch umzustoßen, so hätte niemand bemerkt, dass etwas schief gegangen war. Leider sind wir des Öfteren auf Aushilfsschwestern angewiesen, die dem anderen Personal unbekannt sind.«
    »Die Betreffende muss also medizinische

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