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0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals

Titel: 0138 - Uns stand das Wasser bis zum Hals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uns stand das Wasser bis zum Hals
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Gefühl, als würden sie von tausend Augen beobachtet. Bei jedem Schritt, den er tat, erwartete er, dass irgendwo jemand schrie: Haltet sie! Da sind sie!
    Dabei war gerade an diesem Tag eine ungewöhnliche Ruhe in der Werkstraße.
    Vielleicht lag es daran, dass hinten an der Mauer immer noch zwischen dem Werkschutz und den völlig in Panikstimmung geratenen Gangstern der Bolden-Gang geschossen wurde.
    Rack Forbes verhielt sich äußerlich vollkommen ruhig. Mit unbeweglichem Gesicht schritt er zwischen seinen beiden Komplizen die Straße entlang.
    Aber in seinem Innern tobte die Erregung umso schlimmer. Dies ist das letzte Mal, dachte er. Es ist das letzte Mal, dass ich so etwas mitmache. Hol’s der Teufel, diese Aufregung reibt einen auf. Ich mache das nicht mehr mit. Diesmal noch und damit gut. Endgültig Schluss!
    Das Schicksal hatte ihm bereits vorbestimmt, dass es seine letzte Beteiligung an einem Verbrechen sein sollte.
    ***
    »So, kleiner Mann!«, sagte der Polizeiarzt, als er sah, wie sich das Gesicht des Jungen unter der Einwirkung der Beruhigungstabletten langsam entspannte.
    »Fragen Sie ihn doch einmal, wie er heißt, Doc!«, raunte einer der Polizisten im 76sten Revier dem Polizeiarzt zu.
    »Wie heißt du denn, mein Kleiner?«, fragte der Arzt freundlich.
    »Robert Johnson, 422, Deegan Boulevard«, sagte der Junge, ohne zu stocken.
    »Na, dann wissen wir ja gleich alles, was wir brauchen. Sag mal, hat dein Papi Telefon zu Hause? Weißt du das?«
    »Papi ist tot«, sagte der Junge. »Und meine Mutti hat kein Telefon zu Hause. Sie hat ein Telefon in ihrer Fabrik.«
    »Aha. In welcher Fabrik arbeitet deine Mutter denn?«
    »Das steht hier«, sagte der Junge und begann, sein Hemd am Hals aufzuknöpfen.
    Der Arzt half ihm. Bald sah er, dass der Junge eine kleine lederne Hülle am Hals trug, die an einem weich gegerbten Lederriemen hing. Er öffnete den Verschluss der Hülle und zog ein steifes Kärtchen heraus, das in einer schwungvollen Handschrift den folgenden Text trug:
    Wenn mir etwas zustößt, benachrichtigen Sie bitte meine Mutter: Mrs. Johnson, 422, Deegan Boulevard, Bronx, New York N. Y., zwischen 8 und 16 Uhr werktags: Telefonnummer BO 3-2134, Nebenapparat 216.
    Der Arzt schob die Unterlippe vor und schnalzte anerkennend.
    »Eine umsichtige Mutter«, lobte er. »Na, dann wird es wohl das Beste sein, wenn ich sie mal anrufe. Vielleicht macht sie sich, schon Sorgen.«
    Der Arzt ging vor in das Hauptzimmer des Polizeireviers, wo der Vermittlungsapparat stand. Ein Beamter bediente ihn und stellte für den Doc die Verbindung her.
    »Ich möchte gern Mrs. Johnson sprechen«, sagte der Arzt. »Ja, ich warte.«
    Wieder wurde eines der Steinchen ins Rollen gebracht, die zusammen eine Lawine ergaben, die über Melec, Mitch und die anderen Gangster hereinbrach mit der Urgewalt einer Naturkatastrophe.
    ***
    Der kaufmännische Betriebsdirektor hatte die Pistole des Gangsters auf den Schreibtisch des Personalchefs gelegt. Er war kein Mann, der sich mit einer Pistole in der Hand wohlfühlte.
    Roger hatte es aus den Augenwinkeln beobachtet. Jetzt stand der kaufmännische Betriebsdirektor am Fenster und starrte hinab in den Hof, als könne das FBI, mit dem Snyder in diesem Augenblick noch telefonierte, schon zur Stelle sein.
    Der Gangster nutzte die günstige Gelegenheit.
    Er jagte von seinem Stuhl hoch, zur Tür und war auch schon draußen im Flur, bevor die Männer richtig begriffen, was geschah.
    Mit keuchenden Lungen hetzte Roger den Korridor entlang, die Treppe zum Erdgeschoss hinab und in den Flur, der hinüber zur Lohnbuchhaltung führte.
    Er bog um die letzte Ecke, bevor der Flur in die Treppe einmündete, die hinauf zum Büro des Chefbuchhalters führte. Im gleichen Augenblick kamen von dem Eingang, der zur Werkstraße hin lag, zwei Männer mit gezogenen Pistolen hereingestürmt. Und ebenfalls im gleichen Augenblick fielen oben in der ersten Etage die ersten Schüsse.
    Roger stand den beiden fremden Männern auf etwa zwölf Schritte gegenüber. Er sah, wie sie ihre Pistolen hochrissen, und er hörte, wie einer von ihnen rief: »Halt! Stehenbleiben! Hände hoch!«
    Er warf sich herum und wollte zurückrennen. Aber in diesem Augenblick krachte ein Schuss. Roger bekam einen mörderischen Schlag in den rechten Oberschenkel, wollte trotzdem noch weiterlaufen, aber sein rechtes Bein gehorchte ihm nicht mehr. Er brach gegen seinen Willen und noch bevor er die ersten Schmerzen spürte, im Flur

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