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0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

Titel: 0139 - 200 Minuten um Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 200 Minuten um Leben und Tod
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Sprechfunk gemeldet, höre ich gerade. Sie stehen auf drei verschiedenen Hinterhöfen in unmittelbarer Nähe des Hauses 164. Sie können in zwanzig bis vierzig Sekunden da sein.«
    »Gut. Wenn Sie hören, dass ich anfange, von Versicherungen zu sprechen und gleich darauf den Hörer fallen lasse, geben Sie den Streifenwagen den Befehl zum Einsatz. Ich wiederhole noch einmal ihre Aufgabe: sofortige Verhaftung der beiden Gangster, die in fahrbereiten Wagen dicht vor oder in der Nähfe der Haustür stehen werden. Wenn diese Verhaftung schnell genug vollzogen werden kann, sollen unsere überzähligen Leute die Haustür besetzen und jeden festnehmen, der herauskommt. Es könnte doch sein, dass einer oder gar alle beiden Gangster im Flur sich noch absetzen können. Man weiß nicht, ob unsere anderen Leute im Haus die beiden Posten im Flur schnell genug kriegen können.«
    »Gut, Jerry. Ich werde Ihre Anweisungen die Funkstreifenwagen weiterleiten, sobald ich höre, dass Ihr Hörer aufgelegt wird.«
    Wir schwiegen. Es gab nichts mehr zu sagen. Phil hielt mir die Armbanduhr vors Gesicht.
    Es war vier Minuten vor elf.
    Das Büro hatte zwar ein großes Fenster zur Straße hin, aber dieses bestand aus undurchsichtigem Milchglas, sodass man es hätte öffnen müssen, wenn man die Straße beobachten wollte.
    »Das Fenster?«, fragte Phil, der offensichtlich genau denselben Gedanken hatte.
    Ich zögerte einen Augenblick. Wenn das Fenster offenstand, konnten die Gangster es schon draußen auf der Straße bemerken und als auffällig empfinden. Im November macht man keine Fenster in einem Raum auf, in dem gearbeitet wird.
    Ich schüttelte den Kopf. Phil verstand und nickte kurz.
    Ralton drückte mit einer fahrigen Bewegung seine Zigarette aus.
    Die drei Kolleginnen tippten noch immer auf den Schreibmaschinen. Aber ihr Geklapper klang nicht mehr so schnell wie am Anfang. Vielleicht hatte auch bei ihnen die gereizte Spannung langsam ihren Höhepunkt erreicht.
    Phil deutete wieder auf seine Uhr.
    Zwei Minuten vor elf.
    Es ist unglaublich, wie langsam die Zeit vergeht, wenn man warten muss.
    ***
    Mister Ralton tupfte sich Schweiß von der Stirn. Ich legte die Hand über die Sprechmuschel und raunte ihm zu: »Setzen Sie sich an Ihren Schreibtisch! Nehmen Sie irgendeine Akte in die Hand! Tun Sie so, als ob Sie ganz vertieft wären!«
    Er nickte und krächzte heiser vor Erregung: »Ja, jawohl! Wie Sie wünschen.«
    Phil ging zurück zur Tür. Er lehnte sich gegen die Wand, und zwar auf der Seite der Tür, die beim Öffnen zwangsläufig durch die Tür zunächst verdeckt wurde. So musste er sich im Rücken der Gangster befinden, wenn diese erst einmal den Raum betreten hatten.
    Ich hielt noch immer den Hörer am Ohr. Ganz leise vernahm ich Mr. Highs Atemzüge. Aber er sagte kein Wort. Er wusste wohl, dass ich jetzt meine ganze Aufmerksamkeit für die Tür brauchte.
    »Elf Uhr«, sagte Phil plötzlich.
    »Also«, krächzte Ralton, »ich halte das nicht mehr aus! Das ist ja nervenzermürbend!«
    Ich wollte etwas sagen, als die Tür aufflog. Ich drehte mich blitzschnell so, dass mein Rücken zur Tür gewandt war und sagte mit einer Stimme, die vielleicht eine Ahnung zu laut war, in den Hörer: »Natürlich können wir Ihre Versicherung auf fünfundzwanzigtausend erhöhen. Allerdings würden sich in diesem Falle…«
    »Hände hoch!«, unterbrach mich in diesem Augenblick eine kräftige Stimme. »Los, Hände zur Decke! Alle Mann! Keine Bewegung! Keinen Laut! Dies ist ein Überfall! Wenn Sie sich ruhig verhalten, geschieht Ihnen nichts!«
    Ich drehte mich langsam um, bis ich mit dem Gesicht zur Tür stand. An mir vorbei rannten vier Gangster in den hinteren Raum. Zwei standen dicht an der Barriere und hielten ihre Waffen über das Geländer. Einer hatte eine Tommy Gun in der Hand, und er stand vielleicht zwei Schritte vor Phil.
    Aber er wandte ihm den Rücken zu. Phil gab der Tür gerade mit dem Ellenbogen einen sanften Stoß, sodass sie langsam zum Schloss zurückschwang.
    Der zweite Mann an der Barriere hatte nur eine Pistole in der Hand. Dazu kamen zwei weitere, die sich mit Flanken über die Barriere hinweggebracht hatten und jetzt etwa mitten im Raum standen. Sie bedrohten Ralton, eine Kollegin, deren Tisch ziemlich weit am Fenster stand, und mich.
    Ich machte ein möglichst erschrockenes Gesicht und ließ den Hörer auf die Gabel gleiten.
    Als der Hörer die Gabel niederdrückte und dadurch die Verbindung mit Mr. High unterbrach, waren seit

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