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0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

Titel: 0139 - 200 Minuten um Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 200 Minuten um Leben und Tod
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Los, Boys, wir zwitschern ab! In einer Stunde sind wir um eine runde Viertelmillion reicher! Kommt!«
    Die Gangster griffen nach ihren Waffen. Es war vierzehn Minuten vor elf.
    ***
    Phil und ich betraten als letzte das Büro der Versicherungsgesellschaft.
    An den Schreibtischen der Stenotypistinnen hatten sich unsere Kollegen niedergelassen und hämmerten tatsächlich auf den Schreibmaschinen herum. Zwei andere Kollegen saßen mit wichtigen Mienen hinter den Tischen der beiden männlichen Angestellten des vorderen Raumes.
    Von den anderen war nichts zu sehen. Ich überzeugte mich davon, dass sie weisungsgemäß im hinteren Raum waren und nur auf das Erscheinen der Gangster warteten.
    Aber außer unseren Kollegen war noch ein glatzköpfiger, nervöser Mann da, zu dem einer der Kollegen gerade sagte: »Da! Da sind sie! An die beiden müssen Sie sich wenden! Die leiten diese Aktion.«
    Der Glatzköpfige kam auf uns zugezappelt.
    »Ralton«, stellte er sich vor. »Jim Ralton. Sie leiten hier diese Aktion?«
    Ich nickte und stellte uns vor.
    »Angenehm«, sagte er, »sehr angenehm. Ich muss Ihnen sagen, dass ich hierbleiben möchte. Sie haben ja alle meine Angestellten hinausgeschickt, aber ich bleibe hier! Ich bin verantwortlich für dieses Büro. Und deshalb bleibe ich hier.«
    Ich wollte etwas erwidern, als das Telefon klingelte, eine Kollegin abnahm und mir verzweifelt fragende Zeichen machte, was sie sagen sollte. Ich überlegte nur einen Augenblick, dann rief ihr zu: »Sagen Sie, es wären Prüfer vom Finanzamt hier. Man möchte morgen wieder anrufen.«
    Auf diese Weise wimmelten wir den Anrufer ab. Ich aber wandte mich Mister Ralton wieder zu und sagte: »Selbstverständlich können Sie hierbleiben. Das ist uns nur recht. Aber ich mache Sie vor allen Zeugen hier darauf aufmerksam, dass das FBI keine Garantie für Sie übernehmen kann.«
    Er runzelte seine hohe Stirn.
    »Was soll das heißen?«
    »Wir können nicht dafür garantieren, dass Sie nicht verwundet oder gar getötet werden. Natürlich werden wir Sie schützen nach all unseren Kräften, aber wir können nichts garantieren. Wir haben alles Menschenmögliche getan, aber bei solchen Dingen kommt es gelegentlich zu unvorhergesehenen Zwischenfällen.«
    »So«, murmelte er. »Aha! Sehr interessant. Hm. Na ja!«
    Er brummte ein paar Wörter aus seiner Kehle heraus, dann fügte er mit einem verlegenen Lächeln hinzu: »Ehrlich gesagt, ich habe eine fürchterliche Angst.«
    Das machte ihn mir schon sympathischer. Nur Hohlköpfe ohne den leisesten Deut von Fantasie haben nie Angst.
    Ich bot ihm eine Zigarette an.
    »Das dürfte hier keinem anders gehen«, sagte ich. »Wir können uns alle etwas Besseres vorstellen, als hier zu sitzen und auf ein Dutzend Gangster zu warten, die zum Teil mit Maschinenpistolen bewaffnet sein werden. Man kann nichts gegen diese gereizte Spannung der Nerven tun. Wenn es erst so weit ist, hat man meistens zum Glück gar keine Zeit mehr, an die Angst zu denken.«
    Wir steckten uns Zigaretten an. Es war sechs Minuten vor elf.
    Die Schreibmaschinen klapperten.
    Aber das war auch das einzige Geräusch, das in diesem Raum herrschte.
    Alle anderen saßen reglos auf ihren Plätzen und blickten zur Tür.
    Ich hatte mich mit Phil in die Nähe des Schreibtisches gestellt, auf dem das Telefon stand.
    »Wie wollen Sie denn überhaupt Vorgehen?«, fragte Ralton nach einer Weile.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Es wäre sinnlos gewesen, dafür einen Plan zu entwickeln. Es hängt alles von der Situation ab, die sich ergibt, sobald die Gangster hier aufgekreuzt sind.«
    »Aha«, sagte Ralton. Er rauchte nervös an seiner Zigarette. Ab und zu blinzelte er zur Tür.
    Ich konnte ihn gut verstehen. Nichts geht so an die Nerven wie das Warten vor einer solchen Sache, wie sie uns bevorstand.
    Plötzlich klingelte das Telefon wieder. Ich blickte auf meine Uhr. Es war genau fünf Minuten vor elf.
    »Lassen Sie nur«, sagte ich zu der Kollegin, die schon den Arm ausstreckte.
    Ich nahm den Hörer.
    »Ja, hallo?«
    »High. Sind Sie’s, Jerry?«
    »Ja, Chef.«
    »Ist unser Aufmarsch ordnungsgemäß vollzogen? Alle Leute an Ort und Stelle?«
    »Ja. Bis auf die Streifenwagen. Von denen habe ich noch nichts wieder gehört, seit wir uns an der Ausfahrt des Districtgebäudes getrennt haben.«
    »Sie sind nicht den Weg gemeinsam gefahren?«
    »No. Ich wollte eine solche Kolonne von Fahrzeugen vermeiden.«
    »Die Streifenwagen haben sich in der Funkleitstelle über

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