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0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

Titel: 0139 - 200 Minuten um Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 200 Minuten um Leben und Tod
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Schlüsselbeins.
    Sie standen starr wie Wachsfiguren und hatten nur Augen für den Finger am Abzug der anderen Pistole.
    Ich war mit einem Satz neben ihm. Er hörte mich kommen und riss den Kopf hoch.
    Meine Kollegin nutzte sofort die Situation. Mit der linken Hand riss sie seinen Arm mit der Pistole weg.
    In diesem Augenblick war ich bei ihr.
    »Gut gemacht!«, rief ich und umklammerte seinen Arm.
    Er drückte ab.
    Krachend löste sich der Schuss. Die Kugel fuhr drei Zentimeter neben meinem linken Schuh in den Fußboden.
    Ich warf mich um hundertachtzig Grad herum, riss seinen Arm über meine Achsel mit, bückte mich blitzschnell und zog ihn über mich hinweg.
    Er rollte über meinen gebeugten Rücken ab, ohne dass ich seinen Arm losließ. Mit einem gellenden Schrei ließ er seine Pistole fallen. Eine Kollegin bückte sich sofort nach der Waffe.
    »Handschellen um Hände und Füße!«, rief ich.
    Zwei Kolleginnen machten sich sofort an die Arbeit. Ich ließ den Burschen los und sah zur Barriere.
    Phil boxte ein sauberes Match gegen den vierten Gangster, der als Einziger noch auf den Beinen stand, aber seine Waffe aus einem mir nicht bekannten Grund ebenfalls verloren hatte.
    Die beiden Kollegen standen dicht daneben und beobachteten kritisch den Kampf.
    Um sie brauchte ich mich nicht zu kümmern.
    Aber im hinteren Zimmer wurde noch immer geschossen.
    Ich riss meine Pistole heraus, schob den Sicherungsflügel zurück und stieß mit dem Fuß die Tür auf, die in den hinteren Raum führte.
    Der beizende Geruch von Pulver schwebte mir entgegen.
    Mit einem Satz hechtete ich hinter den nächsten Schreibtisch und zog meinen Schädel ein. Eine Salve aus einer Maschinenpistole harkte krachend in das Möbel, hinter dem ich Deckung suchte. Aber keine einzige Kugel kam durch bis auf meine Seite.
    Ich peilte vorsichtig zwischen den beiden Seitenladen des Schreibtisches hindurch.
    Der Raum war groß und mit Büromöbeln vollgestellt. Es war fast unmöglich, zu erkennen, wo ein Kollege und wo ein Gangster Deckung gesucht hatte.
    »Gebt es auf, Boys!«, schrie ich. »Eure Komplizen draußen sind bereits verhaftet! Hier sind G-men vom FBI! Ihr habt keine Chance! Je länger ihr euch wehrt, umso größer fällt nur eure Strafe aus. Werft die Waffen weg, hebt die Arme und kommt einzeln zum Vorschein!«
    »Hol uns doch, verdammter Schnüffler!«, knurrte einer.
    Die Stimme kam von rechts. Ich rutschte auf den Knien auf diese Seite und wagte es, den Kopf einen Augenblick vorzustrecken.
    Ich sah den Unterschenkel eines Mannes hinter einem brusthohen Aktenschrank hervorragen.
    Aber war es ein Gangster oder war es ein Kollege?
    »Gebt auf!«, brüllte ich noch einmal.
    »Wir zersieben euch mit den Tommy Guns!«, schrie einer.
    Und es war der Mann hinter dem Aktenschrank. Ich hörte deutlich, dass die Stimme hinter diesem Schrank hervorkam.
    Ich zielte und drückte ab.
    Sein lautes Gebrüll verriet, dass ich getroffen hatte.
    »Wie ziehen uns zurück und werfen Handgranaten in den Raum!«, brüllte ich. »Ergebt euch, oder ihr fliegt alle in die Luft!«
    Ich sprach zwar von Tränengasgranaten, aber das brauchte ich denen ja nicht unbedingt gleich auf die Nase zu binden.
    Die Handgranaten hatten genügend Wirkung. Zwei Gangster riefen fast gleichzeitig, dass sie sich ergeben wollten. Dazwischen brüllte der Verwundete. Und ebenf älls gleichzeitig schrie jemand gellende Flüche.
    Dann sah ich die beiden mit den hoch erhobenen Händen.
    »Feuer einstellen!«, rief ich. »Feuer einstellen!« '
    Stille trat ein. Nun kam auch der dritte aus seinem Versteck. Und der Verwundete schrie: »Holt einen Arzt! Ich verblute! Ich verblute ja schon! Schnell einen Arzt!«
    Wir sahen nach ihm. Was er Verbluten genannt hatte, waren nur ein paar Kubikzentimeter Blut, die er verloren hatte. Phil verband ihn, während wir anderen Waffen einsammelten und den Kerlen Handschellen anlegten.
    Niemand war ernstlich verwundet worden. Auch im Flur und auf der Straße hatte man die dort weilenden Gangster ergriffen, ohne dass es zu ernstlichen Verletzungen gekommen wäre.
    Nur eines gefiel mir nicht: Bei den Gangstern war keine Bombe zu finden. Nicht die Idee einer Bombe.
    Ich ließ sie an Ort und Stelle gründlich durchsuchen. Ich ließ die von ihnen für erhoffte Geldbeute mitgebrachten Taschen umkippen.
    Nichts. Nirgendwo eine Bombe.
    ***
    Wir nahmen uns Heath vor, sobald wir ins Districtgebäude zurückgekehrt waren. Heath war 42 Jahre alt, wirkte aber jünger. Seinem

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