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0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

Titel: 0139 - 200 Minuten um Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 200 Minuten um Leben und Tod
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erkennen.
    Aber die anderen waren sehr deutlich. Man sah den Ausschnitt eines Raumes und darin ein paar Männer, die um einen runden Tisch saßen.
    »Verdammt!«, knurrte Lehmann. »Da hat doch diese Hexe unseren ganzen Verein aufgenommen!«
    »Ja!«, knurrte Johnny. »Und auf diesem Bild bin ich sogar mit darauf, hier, siehst du? Wie ich mich gerade rüber zu dir beuge, hat sie geknipst, und dadurch kam ich mit aufs Bild. Sie ist doch wirklich eine verdammte Hexe!«
    Sie betrachteten die Bilder und gaben wenig schmeichelhafte Kommentare dabei über das Mädchen ab. Dann schlug Johnny plötzlich mit der flachen Hand auf die Theke.
    »Wir müssen sie umlegen! Jetzt ist es günstig! Kein Mensch im Haus. Meine Frau ist unterwegs, Friseur oder was weiß ich. Der G-man fliegt mit dem Mercury in die Luft, der kann also nichts mehr erzählen.«
    »Aber wie machen wir es mit dem Mädchen?«, fragte Lehmann. »Ich möchte hinterher nicht auf den Stuhl kommen.«
    »Meinst du ich?«, bellte der Wirt. »Aber diese Hexe muss weg, bevor sie uns das ganze Geschäft vermasselt!«
    »Es müsste vielleicht wie ein Selbstmord aussehen?«, fragte Lehmann.
    Johnny nickte lebhaft und goss ihnen beiden Whisky ein.
    »Gute Idee! Wenn ich dann als Vater aussage, es wäre mir in den letzten Wochen schon aufgefallen, dass sie offensichtlich Liebeskummer hatte, dann merkt kein Mensch, dass etwas nicht stimmt!«
    »Los«, drängte Lehmann, »wir müssen uns das genau überlegen.«
    »Eile mit Weile«, sagte Johnny. »Wir haben Zeit. Der G-man ist doch weg. Und die verdammte kleine Hexe kann nicht weg, weil sie auf die Bilder wartet. Wenn wir es nicht gut genug überlegen, übersehen wir irgendeine Kleinigkeit, und dann sitzen wir in der Tinte, wenn die Cops etwas spitzkriegen. Wir wollen Schritt für Schritt genau durchdenken. Also, du hast sehr richtig gesagt, es muss wie ein Selbstmord aussehen…«
    ***
    Je näher ich zum Hudson kam, desto mehr löste sich der Nebel auf. Ich hatte ursprünglich das Gegenteil befürchtet. Aber vielleicht war der Nebel nicht vom Hudson, sondern vom East River ausgegangen. Bei uns weiß man das nie so genau, wenn mitten in der Stadt plötzlich Nebel herrscht.
    Es war natürlich mein Glück, dass der Nebel immer dichter wurde, je näher ich meinem Ziel kam. Umso schneller konnte ich fahren. Unter normalen Umständen hätte ich mich wahrscheinlich darüber gewundert, dass der alte Mercury überhaupt so viel hergab, aber damals waren meine Sinne einzig und allein auf die Straße konzentriert. Es gab nur eine Möglichkeit, die Bombe gefahrlos zu machen: Ich musste den Wagen noch früh genug in den Fluss kriegen. Explodierte dann die Höllenmaschine, so konnte sie keinen großen Schaden anrichten.
    Es waren nur noch dreißig Sekunden bis ein Uhr, als ich den Wagen endlich so weit hatte. Ich ließ die Geschwindigkeit abfallen, bis es mir genug schien.
    Dann öffnete ich die Tür und rutschte auf dem Sitz nach links. Die letzten hundert Yards sagte ich mir, lieber Gott, nur noch diese letzten hundert Yards…
    Auf meiner Stirn stand der Schweiß. Aber er war eiskalt. Ich sah zwei Cops ihre Knüppel drohend schwingen, weil ich zu schnell fuhr. Dann war es so weit.
    Ich warf die Arme angewinkelt um meinen Kopf und rollte mich seitwärts hinaus. Ich knallte ziemlich unsanft auf das Pflaster, rollte weiter und kam wieder auf die Füße.
    Im Augenblick, als ich aufstehen wollte, gab es einen mörderischen Knall, eine Druckwelle fegte mich wieder zu Boden und stob über mich hinweg. Irgendwo klirrten Fensterscheiben.
    Ich blieb ein paar Sekunden liegen, dann stand ich auf.
    Der Wagen musste noch auf dem kurzen Stück zwischen meinem Aussteigen und dem Ufer in die Luft gegangen sein. Dreck und Staub hingen noch in der kalten Novemberluft und setzten sich langsam ab. Die Lichter des nächsten Hauses beleuchteten einen Erdhaufen, der von der Explosion aufgeschüttet worden war. Dahinter gab es einen kleinen Krater.
    Vom Wagen war nicht viel mehr zu sehen. Später stellte sich heraus, dass sein ganzes Vorderteil von der Explosion in den Hudson geschleudert worden war.
    Auf einmal spürte ich, dass mir kalt war. Ich fror hundsjämmerlich.
    Und dann sah ich die Frau auf dem Kraterrand liegen.
    Ich lief hin. Im gleichen Augenblick kreuzten auch schon die Cops auf.
    »Sie sind wohl wahnsinnig geworden, was?«, bellte der eine.
    Ich beachtete ihn nicht. Ich half der Frau auf die Füße.
    »Sind Sie verletzt?«
    Sie schluckte ein paar

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