0139 - Die Laurins kommen!
anderer zuvorgekommen war, zeichnete sich deutlich in seinem vierschrötigen Gesicht ab.
„Wir sind uns jetzt vollkommen sicher, daß die Anlagen unter der Oberfläche von den Eingeborenen Mechanicas errichtet wurden”, begann der Robotiker.
Rhodan machte eine ungeduldige Handbewegung. „Uns interessieren vor allem die halbfertigen Roboter auf den Fließbändern, bei denen wir eine große Ähnlichkeit mit den Posbis festgestellt haben.” Van Moders lächelte. „Es sind Posbis, daran besteht kein Zweifel”, erklärte er. „Sie wurden von den Mechanica-Wesen zum Zweck der Selbstverteidigung gebaut. Wir haben hier Waffenroboter vor uns, die kurz vor ihrer Fertigstellung standen.” Rhodan fragte: „Was schließen Sie daraus?” 29 „Eine ganze Menge, Sir. Vor allem können wir nun mit Sicherheit behaupten, daß die Mechanica-Wesen den Prototyp jener Posbis schufen, die uns so zu schaffen machen.” „Und das Plasma? Wurde es ebenfalls von Mechanica geliefert?” Van Moders machte eine verzweifelte Handbewegung, wahrend sie langsam der Luftschleuse des Leichten Kreuzers entgegengingen.
„Das ist der Anlaß zu heftigen Diskussionen zwischen meinen Kollegen und mir gewesen”, berichtete Van Moders. „Eines dürfte jedoch nicht mehr zu widerlegen sein: Die Posbis waren ursprünglich normale Roboter, die nur durch das zusätzlich eingebaute Plasmagehirn fehlgeleitet wurden.” „Weichen Sie mir nicht aus”, beharrte Rhodan. „Ich fragte Sie, wer das Plasma nachträglich in die Roboter eingebaut hat?” „Die Kybernetiker Mechanicas waren es auf keinen Fall”, versicherte der Robotiker. Rhodan wartete, bis Van Moders weitersprach. „Kule-Tats hat eine Theorie aufgestellt, daß es die Laurins gewesen sein könnten, die das Plasma in die Posbis eingefügt haben.” Rhodan kannte den Ara-Wissenschaftler als sachlichen Mann. Es war erstaunlich, daß sich der Ara zu solchen Vermutungen verleiten ließ. Diese Theorie, gestand sich Rhodan, hätte eher zu Van Moders gepaßt.
„Das klingt ziemlich unlogisch”, sagte er zu Van Moders. „Sie wissen doch, wie erbittert sich Laurins und Posbis bekämpfen. Auch Kule-Tats ist darüber informiert. Warum sollten die Laurins biopositronische Roboter schaffen, mit denen sie dann Schwierigkeiten haben?” „Ich teile Ihre Ansicht, Sir”, erklärte Van Moders mit seltsamem Unterton. Rhodan blickte ihn aufmerksam an. Sie betraten die Schleuse und gelangten in das Innere der MONTANA.
„Sie haben noch etwas”, erkannte Rhodan. „Sie sind der Theorie des Aras nachgegangen, um festzustellen, ob etwas Wahres daran sein könnte.” Van Moders nickte heftig. „Also gut”, gab er zu. „Ich habe zusammen mit Fyrn auf eigene Faust gehandelt. Die Wissenschaftler des Großen Rates haben auf unseren Antrag hin eine Wahrscheinlichkeitsberechnung durchgeführt.” Rhodan blieb stehen. Van Moders' mürrisches Gesicht wirkte unter der Sichtscheibe noch häßlicher als sonst.
„Haben Sie bereits das Ergebnis?” „Ja”, sagte Van Moders. „Es war von lakonischer Kürze, Sir, dafür aber erstaunlich.” „Die Posbis waren ursprünglich harmlos. Sie müssen später von den Laurins mit Individualplasma versehen worden sein.
Alle Unterlagen, die vorgelegen haben, führten zu dem Ergebnis, daß es nur die Laurins gewesen sein können.” Van Moders schluckte. „Die Auswertung geschah mit hundertprozentiger Sicherheit, Sir.” Die Laurins! Rhodan schüttelte seinen Kopf. Welche Beziehung bestand zwischen den Posbis und den Unsichtbaren?
Wie war es möglich, daß sich die Posbis mit erbitterter Wut auf die Laurins stürzten, sobald diese auftauchten?
Van Moders schien seine stummen Fragen erraten zu haben.
„Wir haben noch keine Klarheit, Sir”, sagte er. „Aber es ist anzunehmen, daß den Laurins ein schrecklicher Fehler unterlaufen ist. Die Posbis hatten ursprünglich wahrscheinlich eine andere Aufgabe.” „Das ist anzunehmen”, stimmte Rhodan zu. „Welche Aufgabe sie jedoch hatten, werden wir wohl kaum herausfinden. War es eine zerstörerische oder eine konstruktive? Davon hängt vieles ab. Fast möchte man annehmen, daß die Laurins die Posbis zum Zwecke der Vernichtung einsetzen wollten.” „Die Geister, die ich rief ...”, zitierte Van Moders.
Rhodan klappte seinen Helm auf. Er begann den schweren Raumanzug abzulegen. Van Moders und die beiden Wissenschaftler folgten seinem Beispiel.
Rhodan schnippte mit den Fingern. „Daher also die krampfhaften Bemühungen
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