Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0139 - Die Laurins kommen!

Titel: 0139 - Die Laurins kommen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
moralische Last seiner Befehlsgewalt. Er hätte daran denken sollen, daß Perfid schon ein alter Mann war. Es war falsch gewesen, daß er dem Drängen Van Moders' nachgegeben und der Teilnahme Perfids an dem Unternehmen zugestimmt hatte.
    Als Verantwortlicher mußte er immer damit rechnen, daß etwas schief gehen würde. Deshalb mußten alle labilen Punkte schon vor Beginn einer Aktion gefunden und ausgemerzt werden. Wenn er diese Regel befolgt hätte, würde Perfid jetzt noch leben.
    Die Rückkehr der drei Mutanten befreite Rhodan einen Augenblick von seinen finsteren Gedanken. Im ersten Augenblick dachte er aber, daß Goratschins Einsatz mißlungen sei.
    „Ich glaube, daß ich drei Explosionen verursacht habe”, sagte der Zünder. „Es kommt nur darauf an, welche Teile des Schiffes dabei beschädigt wurden.” „Da!” schrie Van Moders auf.
    Das Großraumschiff der Laurins raste ohne abzubremsen der Oberfläche von Surprise entgegen. Zunächst war es nur ein dunkler, konturloser Schatten, der über den Himmel fegte.
    Hoffentlich stürzt es nicht in unmittelbarer Nähe ab, fuhr es Rhodan durch den Kopf.
    Unbewußt hielt er den Atem an. Das Schiff fiel nicht senkrecht, sondern schräg zum Boden nach unten. Es huschte über das Tal hinweg, in gespenstischer Lautlosigkeit. Hätte Surprise eine Atmosphäre besessen, sie wäre von der Kompression erschüttert worden. So aber geschah alles in völliger Stille.
    Die Detonation, mit der das Schiff auf der Oberfläche explodierte, war so fürchterlich, daß die Männer dachten, der kleine Planet würde in seinen Grundfesten erschüttert. Der Boden vibrierte und geriet in Bewegung. In unmittelbarer Nähe rutschte ein Berg in sich zusammen. Der Bleisee begann zu brodeln, als unterirdische Gasadern aufbrachen und an die Oberfläche drängten. Staubwolken schwebten scheinbar schwerelos über dem erschütterten Land.
    Jetzt gab es keine Sicherheit mehr, weder für die Menschen noch für die Laurins.
    „Glauben Sie, daß diese Explosion heftig genug war, Sir?” fragte Goratschin.
    Rhodan stellte sein Armbandfunkgerät für den Notruf ein, der nun wieder in regelmäßigen Abständen abgestrahlt wurde.
    27 „Ich hoffe es”, sagte er. Die Explosion, mit der das Raumschiff endgültig vernichtet wurde, war die gleiche, die an Bord der MONTANA registriert und dem Hauptquartier der Solaren Abwehr in Terrania gemeldet wurde.
    Major Lee Endicott schaute ungläubig auf den Panoramabildschirm. Dann wandte er sich um.
    „Sind Sie vollkommen sicher, daß die Signale von diesem kleinen Planeten kommen, der dicht um Outside kreist?” fragte er Wolfe.
    Der Zweite Funker stützte sich auf die Rücklehne des Sitzes.
    „Vollkommen sicher”, entgegnete er.
    Endicott schüttelte seinen Kopf. Für ihn war das unbegreiflich. Wie konnte auf diesem Hitzeplaneten jemand am Leben sein? Erschüttert dachte er an die Möglichkeit, daß jene, die den Notruf abstrahlten, bereits tot waren, während das Gerät automatisch seinen Dienst weiter versah.
    „Geben Sie sofort eine Meldung an das Hauptquartier”, befahl der Major. „Vor allem jedoch versuchen Sie Verbindung mit dieser kleinen Welt zu bekommen.” Wolfe verschwand in der Funkkabine. Endicott wandte sich an seinen Ersten Offizier.
    „Wann wird der erste Verband hier eintreffen?” Cider blickte auf die Borduhr. „Wenn die Koordinaten stimmen, die man uns gegeben hat, müssen sie in einer knappen Stunde hier sein.” Eine knappe Stunde! Endicott biß sich auf seine Unterlippe. In diesem Zeitraum konnte eine Menge geschehen. In einer knappen Stunde konnten viele Männer sterben. Wichtige Männer.
    Männer wie Atlan, John Marshall und Van Moders.
    Und ein Mann wie Perry Rhodan!
    In spätestens zwei Stunden wurde Outside hinter dem Horizont versinken. Die Schatten der Felsen waren länger geworden, aber die Hitze hatte nur unwesentlich nachgelassen.
    Seit der Zerstörung ihres Großraumschiffes hatten die Laurins nicht mehr angegriffen. Die schreckliche Explosion schien ihren Kampfgeist gebrochen zu haben.
    In Anbetracht des schlechten Zustandes der Wissenschaftler hatte Rhodan darauf verzichtet, weiter durch das Tal zu marschieren. Atlan berichtete über Helmfunk, daß der Stützpunkt, den die Eingeborenen von Mechanica einst auf Surprise errichtet hatten, durch die Detonation keine sichtbaren Schäden erhalten hatte. Der Arkonide hatte seine Männer vor den Eingängen der Gleitrampen zusammengezogen, griff jedoch nicht an, da sich die

Weitere Kostenlose Bücher