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0139 - Im Land des Vampirs

0139 - Im Land des Vampirs

Titel: 0139 - Im Land des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einmal gesehen, ich wußte nur nicht genau wo. Ich überlegte scharf und fand die Lösung.
    Mein Freund Kommissar Mallmann hatte mir mal eine Ansichtskarte aus Germany geschickt. Und zwar vom Rhein. Und auf dieser Karte war der Felsen auch abgebildet. Man konnte ihn sogar als berühmt bezeichnen. Jetzt fiel mir auch der Name wieder ein.
    Loreley!
    Mit anderen Worten: Ich befand mich in Deutschland, und ich hatte eine Zeitreise durchgemacht.
    Sagenhaft!
    Mein Blick wanderte weiter, glitt hinunter zum Strom, und da traf es mich wie ein Schlag.
    Mein Gott, warum fiel mir das erst jetzt auf. Die Schiffe auf dem Fluß, es waren keine Dampfer, sondern Segelschiffe und Lastkähne.
    Letztere wurden von Männern am Ufer durch die Stromschnellen gezogen, damit nichts passierte.
    Und auch die Menschen, von meinem Standort sahen sie klein aus, waren anders gekleidet.
    Die Frauen trugen lange Röcke und Kopftücher, die Männer Kniebundhosen, seltsame Kopfbedeckungen und Wämse. Es fuhr auch kein Auto. Man ritt zu Pferde.
    Über die Uferstraße rollte eine Kutsche. Sie wurde von vier Gäulen gezogen. Das Geräusch der malmenden Räder drang sogar bis zu mir hoch.
    Langsam dämmerte es mir.
    Ich war nicht nur in Germany gelandet, sondern auch in einer anderen Zeit. Wahrscheinlich ein paar hundert Jahre zurückliegend.
    Wie ein Denkmal stand ich da. Ein anderer wäre vielleicht durchgedreht. Ich nicht. Das hatte nichts mit Überheblichkeit zu tun, ich war nur an ähnliche Dinge gewöhnt. Es war nicht meine erste Reise in die Vergangenheit.
    Deshalb trug ich das Wissen mit Fassung.
    Und ich hatte gelernt, mich auf diese Dinge einzustellen. Zuerst einmal schaute ich nach, welche Waffen ich bei mir hatte.
    Das Kreuz war vorhanden. Hinzu kamen die Beretta und ein Ersatzmagazin. Alles klar.
    Ich war also nicht schutzlos. Sollte ich angegriffen werden, wußte ich mich meiner Haut zu wehren.
    Doch an einen Überfall oder an eine Attacke war vorerst nicht zu denken.
    Die Gegend machte einen ruhigen, nahezu friedlichen Eindruck.
    Ich sah den Sonnenuntergang in einer selten erlebten Pracht. Der Himmel glich dem Innern eines Backofens. So dunkelrot glühte er.
    In die Farbenpracht hinein schoben sich graue, lange Wolkenfinger, die an ihren Rändern rosarot schillerten.
    Ein prächtiges Bild. Die Berge, der Fluß, der Sonnenuntergang.
    Etwas für Romantiker.
    Und ich schaute auf die Dörfer am Strom. Kleine Orte, die mit ihren Fachwerkhäusern sehr malerisch wirkten. Es gefiel mir irgendwie, ich war auch nicht bedrückt oder traurig, sondern nur gespannt. Was würde mich in dieser Zeit erwarten?
    Ich nahm mir vor, so schnell wie möglich ans Flußufer zu gelangen, denn die Dunkelheit würde bald hereinbrechen, und ich wollte noch ein Quartier für die Nacht finden.
    Nur – wie würden die Menschen mein Auftauchen werten? In unserer Zeit hatte man immer von Marsmenschen geschrieben und berichtet, die irgendwann einmal auf der Erde erschienen wären und wovon es angeblich Zeugenberichte gab.
    Ich kam mir ein wenig vor wie ein Marsmensch, und sicherlich würden mich die Menschen auch so anstarren.
    Hufschlag schreckte mich aus meinen Gedanken.
    Hastig zog ich mich vom Weg zurück, lief ein paar Schritte den Hang hoch und versteckte mich zwischen den Bäumen. Dort wartete ich das Auftauchen der Reiter ab.
    Und sie kamen.
    Sie preschten den Weg hinab, ritten in drei Zweiergruppen und machten einen wilden Eindruck. Die Männer trugen zwar keine Rüstungen, aber schillernde Brustpanzer, und schwerbewaffnet waren sie auch. Ich sah Lanzen und Schwerter blinken. Auf den Köpfen saßen die blanken Helme. Die Reiter galoppierten vorbei.
    Der Boden dröhnte, Laub wurde hochgewirbelt, dann verschwanden die Männer hinter der nächsten Biegung, und das Trommeln der Hufe wurde leiser, bis es schließlich völlig verstummte.
    Ich wartete noch ab und traute mich erst dann aus meinem Versteck. Mein anfänglicher Optimismus war so ziemlich verflogen. Ich kam mir recht überflüssig vor. Was sollte ich in dieser Zeit? Wieso war ich hierher verschlagen worden?
    Hoffentlich bekam ich auf diese Fragen eine Antwort. Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich im nächsten Dorf umzuschauen, denn wie ein Tier konnte ich mich nicht im Wald verstecken. Und ich mußte eine Möglichkeit finden, wieder in meine Zeit zurückzukehren. Das war verdammt schwierig, wie ich aus Erfahrung wußte.
    Nach einem kräftigen Fußmarsch sah ich das Dorf vor mir.
    Auf dieser Seite des

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