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0139 - Wo der Werwolf lauert

0139 - Wo der Werwolf lauert

Titel: 0139 - Wo der Werwolf lauert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Frau war bei der Nachricht vom schrecklichen Ende ihres Mannes ohnmächtig umgefallen und lag noch zu Bett.
    Zamorra betrachtete den Leichnam. Er tat still für sich den Schwur, Beau Gunods Treiben in der Gegend um den Oituz-Paß zu beenden, oder dabei zu sterben.
    »Wir werden dem Dämon gemeinsam entgegentreten«, sagte Nicole. »Wie damals in Brestville.«
    Zamorra wollte, daß sie in Dragoviste zurückblieb, aber davon mochte Nicole nichts wissen.
    »Du hast doch gerade erst gesagt, daß du dich nie mehr von mir trennen willst«, sagte sie. »Außerdem glaubst du denn, daß ich Bill Fleming im Stich lassen würde? Ich nahm an, die Dämonenwölfe hätten ihn zerrissen. Jetzt, da er noch lebt, werde ich ihm auf jeden Fall helfen. Schließlich ermöglichte er mir die Flucht unter Einsatz seines Lebens.«
    Zamorra merkte schon, daß er Nicole Duval nicht umstimmen konnte. Er erfuhr von ihren Abenteuern, von der Zeitspanne, die sie und Bill Fleming in der Ewigkeit verbracht hatten, zwischen den Zeiten und Dimensionen. Imri Jalea im Hintergrund hörte es staunend.
    Zamorra erfuhr von Bela Stancus Tod, der Gefangenschaft der beiden Wölfe im Dorf Dragoviste, ihrer Flucht und dem Auftauchen des Dämons Beau Gunod und seiner höllischen Meute. Nicole Duval war den Dämonenwölfen entkommen.
    Die weißte Wölfin hatte sich in der Nähe des Dorfes Dragoviste versteckt und Zamorras Ankunft erwartet. Nicole beobachtete, wie der Professor auf dem Dorfplatz ausstieg und was dann geschah.
    Sie hatte gerade noch rechtzeitig eingegriffen.
    »Du siehst schlimm aus«, sagte sie zu Zamorra und schoß einen feindseligen Blick auf den Popen ab.
    Zamorra winkte ab.
    »Die paar Beulen und Schrammen heilen rasch«, sagte er. »Die zerrissenen Kleider sind nicht der Rede wert. Das Nasenbluten war nicht so tragisch.«
    Imri Jalea entschuldigte sich in aller Form bei ihnen und sah seine Fehler ein.
    »In Dragoviste kann ich nicht bleiben«, schloß er. »Die Bauern werden mich zum Teufel wünschen, wenn sie erst einmal erkennen, wie sehr ich sie in die Irre geführt habe und was ich in meiner Verblendung fast angerichtet hätte. Ich werde den Bischof ersuchen, mich in ein Kloster zu versetzen.«
    »Da sind Sie wohl wirklich besser aufgehoben«, sagte Zamorra. »Immerhin haben Sie Ihre Fehler eingesehen, ich will Ihnen nichts nachtragen, Vater Jalea. Bis Mitternacht sind noch einige Vorbereitungen zu treffen.«
    »Ich habe einen Bärenhunger, Chef«, sagte Nicole Duval. »Trinken konnte ich aus einem Bach, aber es widerstrebte mir, als Wölfin ein Tier zu reißen und aufzufressen. Das hätte mich ohne Zweifel selbst in ein Tier verwandelt. Doch so bin ich wieder vollständig zu einem Menschen geworden. Die Zeit als weiße Wölfin erscheint mir wie ein böser Traum.«
    »Dann wollen wir so schnell wie möglich zum Wirtshaus, damit du nicht vom Fleisch fällst«, sagte Zamorra. »Es wäre schade um deine hübschen Kurven.«
    Er wollte sich umziehen und auch Nicole Duval eine andere Garderobe geben.
    Die Stimmung im Dorf wandelte sich grundlegend, als sich die wahren Zusammenhänge herumsprachen. Es drohte keine unmittelbare Gefahr von den Dämonenwölfen, wie die Einwohner von Dragoviste erleichtert feststellten. Professor Zamorra, der schon dem Terro des Hexenzirkels von Czerkössy und dem Treiben der blutigen Gräfin Jadwiga Vaszary ein Ende bereitet hatte, wollte den Dämon vom Oituz-Paß und sein Höllenrudel bekämpfen.
    Zum ersten Mal in den letzten drei Jahren hatten die Einwohner von Dragoviste Hoffnung, daß der Höllenspuk endlich enden würde. Auch die übrigen Bewohner dieser Region konnten dann aufatmen. Die Leute von Dragoviste fragten sich, wie sie so verblendet gewesen sein konnten, auf den Popen Imri Jalea zu hören und Zamorra für einen Höllenknecht zu halten. Der Pope verkroch sich in seinem Pfarrhaus und ließ sich im Ort nicht sehen.
    Professor Zamorra, Nicole Duval und der inzwischen befreite Frantisek Gabö wurden wie Könige behandelt. Die Gastfreundlichkeit der Einwohner von Dragoviste war geradezu überwältigend.
    Aber es blieben nur wenige Stunden, bis der Abend kam, und um Mitternacht mußte Professor Zamorra am Oituz-Paß sein. Auch Frantisek der Hexenschreck wollte ihn begleiten, davon war er nicht abzubringen.
    »Nee, nee, Professor, da gomme ich mit«, sagte er in breitem Sächsisch. »Schließlich habe ich den Deibel schon einmal aus Siebenbürgen vertrieben oder doch tatkräftig dabei mitgeholfen. Da werde

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