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014 - Das Geheimnis der gelben Narzissen

014 - Das Geheimnis der gelben Narzissen

Titel: 014 - Das Geheimnis der gelben Narzissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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glauben würde.«
    »Mit anderen Worten, Sie wollten Selbstmord verüben?« fragte Whiteside ironisch.
    »Ja, das war der Fall«, erwiderte Milburgh düster. »Miss Rider war entlassen worden, und ich sah den Ruin vor mir. Ihre Mutter wäre auch in die Affäre verwickelt worden. Solche Gedanken belasteten mich, als ich in meinem Wohnzimmer in CamdenTown saß. Dann kam mir plötzlich ein Gedanke. Ich glaubte, daß Odette Rider ihre Mutter so sehr liebte, daß sie zu den größten Opfern bereit war und daß sie eventuell die Verantwortung für alle Ungenauigkeiten übernehmen würde, die in der Firma vorgekommen waren. Sie hätte dann so lange aufs Festland fliehen können, bis die Sache verjährt war. Zuerst hatte ich die Absicht, sie am nächsten Tag aufzusuchen, aber ich war noch im Zweifel, ob sie meine Bitte erfüllen würde. Junge Leute sind heutzutage so egoistisch und selbstsüchtig.«
    Milburgh holte tief Atem.
    »Ich verließ meine Wohnung noch am selben Abend und begegnete ihr zufällig, als sie nach Hertford fahren wollte. Ich erklärte ihr meine ganze Lage. Das arme Mädchen war natürlich starr vor Schrecken, aber es gelang mir, sie zu überreden, und ich ließ das Schuldbekenntnis unterschreiben, das Sie, Mr. Tarling, vernichtet haben.«
    Whiteside schaute Tarling an. »Davon weiß ich ja gar nichts«, sagte er ein wenig vorwurfsvoll.
    »Ich werde später auf diesen Punkt zurückkommen. Fahren Sie nur fort.«
    »Ich hatte Mrs. Rider telegrafiert, daß ihre Tochter an dem Abend nicht mehr nach Hertford kommen würde. Auch an Mr. Lyne telegrafierte ich und bat ihn, mich in Miss Riders Wohnung zu treffen. Ich habe allerdings ihren Namen daruntergesetzt, da ich fest davon überzeugt war, daß er dann meiner Aufforderung unbedingt Folge leisten würde.«
    »Sie wollten dadurch auch jeden Verdacht verwischen, der auf Sie fiel«, entgegnete Tarling scharf, »und wollten Ihren Namen aus der ganzen Sache heraushalten.«
    »Jawohl«, sagte Milburgh langsam, als ob ihm erst jetzt dieser Gedanke gekommen wäre. »Ich hatte mit Miss Rider in großer Eile gesprochen und sie auch gebeten, nicht mehr in ihre Wohnung zurückzugehen. Ich versprach ihr, selbst dorthin zu gehen, um alles Nötige für ihre Reise zu packen. Ich wollte dann den Koffer in einem Auto nach Charing Cross bringen.«
    »Sie waren es also, der den kleinen Koffer packte?«
    »Ich habe ihn allerdings nur halb packen können«, verbesserte Milburgh. »Sie sehen, ich hatte mich in der Zeit verrechnet. Als ich eben dabei war, die Sachen zusammenzusuchen, wurde mir klar, daß ich unmöglich noch zur rechten Zeit zur Station zurückkehren konnte. Ich hatte mit Miss Rider verabredet, daß ich eine Viertelstunde vor Abgang des Zuges telefonieren würde, wenn ich nicht kommen könnte. Sie erwartete mich in einem Hotel in der Nähe des Bahnhofs. Ich hatte gehofft, wenigstens eine Stunde vor Abgang des Zuges bei ihr zu sein, aber als ich erkannte, daß das unmöglich war, ließ ich den Koffer stehen und ging zu der Untergrundbahn, um zu telefonieren.«
    »Wie sind Sie denn in die Wohnung gekommen?« fragte Tarling. »Der Portier sagte doch, er hätte niemand gesehen.«
    »Ich bin von hinten hereingekommen«, erklärte Milburgh. »Es ist tatsächlich sehr leicht, Miss Riders Wohnung von der Hinterstraße aus zu erreichen. Alle Mieter haben Schlüssel, damit sie ihre Fahrräder hinein- und heraustragen können.«
    »Das stimmt«, sagte Tarling, »fahren Sie nur fort.«
    »Ich habe meinem eigentlichen Bericht schon vorausgegriffen. Daß ich den Koffer packte, liegt schon etwas später, soweit war ich noch nicht. Als ich mich von Miss Rider verabschiedete, überdachte ich meine Pläne genau. Es würde aber zu weit führen, wenn ich Ihnen erzähle, was ich mit Lyne besprechen wollte.«
    »Sie wollten ihm natürlich erklären, daß Miss Rider die Schuld an allem hätte«, sagte Tarling. »Ich weiß genau, was Sie alles vorbringen wollten.«
    »Dann darf ich Ihnen vielleicht gratulieren, Mr. Tarling, daß Sie Gedanken lesen können, denn ich habe meine geheimsten Gedanken noch niemand anvertraut. Aber das gehört ja nicht zur Sache. Ich wollte mit Mr. Lyne die Sache aus der Welt schaffen. Ich wollte ihn an all die Jahre erinnern, die ich ihm und seinem Vater treu gedient hatte. Und wenn ich keinen Erfolg hatte und er dann noch darauf bestand, weiter gegen mich vorzugehen, wollte ich mich vor seinen Augen erschießen.«
    Er war theatralisch geworden, aber die Worte

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