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014 - Die Falle des Zyklopen

014 - Die Falle des Zyklopen

Titel: 014 - Die Falle des Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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entschlossen, es gegen ihre Mitmenschen einzusetzen.
    Ein grausamer Zug kerbte sich um ihren vollen Mund, als sie das Haus betrat, in dem sie mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter wohnte. Die eigene Mutter war vor sieben Jahren gestorben. Ein unheilbares Leiden. Myriam erinnerte sich noch gut daran, wie sie am Totenbett ihrer Mutter gestanden und nichts empfunden hatte.
    Sie war schlecht.
    Und sie genoß das.
    Alles Übel zog sie an, und es war für sie eine große Ehre, zu Zakattas Dienerin geworden zu sein. Sie wollte sich für diese Auszeichnung mit großem Eifer dankbar erweisen. Zakatta würde mit ihr zufrieden sein.
    Sie machte Licht.
    Sie wußte, daß Jacqueline, ihre Stiefmutter, zu Hause war. Ihr Vater führte bestimmt noch am Stammtisch das große Wort. Jacqueline war allein.
    Allein mit ihrer Mörderin!
    ***
    Wir trafen in London ein.
    Großes »Hallo!« Vicky Bonney, Roxane, Oda, Mr. Silver und der Industrielle Tucker Peckinpah holten uns ab. Wir fuhren nur kurz nach Hause, zogen uns um, und dann führte uns Peckinpah in ein stinkvornehmes Lokal.
    Mr. Silver stieß mich mit dem Ellenbogen an. »Hier darfst du nicht auf den Boden spucken, Tony«, sagte er grinsend.
    »Bin ich ein Bauer?« gab ich zurück.
    »Hast du was gegen Bauern?«
    »Komm, such dir jemand anders für deine dämlichen Späße.«
    Der Hüne mit den Silberhaaren musterte mich erstaunt. »Schlecht gelaunt?«
    »Hab ich einen Grund dazu?«
    »Ich denke nicht.«
    »Na also«, sagte ich und bemerkte, daß wir erwartet wurden. Der Mann, der allein an dem großen Tisch saß, erhob sich und trat uns zwei Schritte entgegen. Es war der Reeder Frederick Asner, dem die
    »Empire« gehörte und von dem Esram Bannon zwei Millionen Pfund erpressen wollte.
    »Da sind ja die Helden der Schlacht«, sagte Asner aufgekratzt.
    »Ich kann Ihnen nicht sagen, wie froh ich bin, daß das alles vorbei ist. Ich habe Mr. Peckinpah gebeten, Sie alle hierher zu bringen. Sie sind heute meine Gäste, und wenn ich sonst noch etwas für Sie tun kann, lassen Sie es mich ungeniert wissen.«
    Ich lächelte. »Sie haben Pech, Mr. Asner. Wir sind alle wunschlos glücklich.« Das war nicht gelogen. Wir hatten alles, was wir brauchten, dafür sorgte Tucker Peckinpah, der mich, den Privatdetektiv, auf Dauer verpflichtet hatte. Hinzu kam, daß Vicky Bonney, meine Freundin, finanziell auf eigenen Füßen stand. Sie war eine erfolgreiche Schriftstellerin. Soeben drehte Hollywood den zweiten Film nach ihrem Buch.
    Wir hatten keine Sorgen.
    Doch – eine hatten wir: die Hölle.
    Aber diese Sorge konnte uns Frederick Asner nicht abnehmen.
    Wir speisten exzellent. Hinterher – bei Sherry Brandy für die Damen und Whisky für die Herren, außer mir, ich trank Pernod – erwähnte Tucker Peckinpah, er würde morgen nach Dartmoor fliegen.
    »Ins Zuchthaus?« fragte ich schmunzelnd. »Dann passen Sie mal auf, daß man Sie auch wieder rausläßt, Partner.«
    »Eine Besichtigung des Zuchthauses würde mir zusagen, aber dafür werde ich wohl kaum Zeit haben«, erwiderte der schwerreiche Industrielle. Was er anfaßte, verwandelte sich in Gold. Er war ein beachtenswerter Erfolgsmensch mit einem ausgeprägten Spürsinn für hohe Gewinne. Sein Geld steckte in unzähligen Unternehmen und vermehrte sich täglich. »Das Ziel meiner Reise heißt Bodmoor«, sagte er und zündete sich eine Zigarette an.
    »Und was zieht Sie nach Bodmoor?« fragte ich.
    »Geschäfte.«
    »Natürlich. Wie hätte es auch anders sein können«, meinte ich.
    »Ich bin da an einer Firma beteiligt, die sich mit der Verflüssigung von Kohle beschäftigt. Wenn es den Leuten gelingt, billig Treibstoff aus der Kohle zu gewinnen, hat England sein Energieproblem gelöst.«
    »Und was ist mit dem Rest der Welt?« fragte ich.
    »Der«, sagte Peckinpah verschmitzt lächelnd, »kann unser Patent dann käuflich erwerben.«
    »Wie stehen die Chancen für einen Erfolg?« wollte ich wissen.
    »Nicht schlecht.«
    Wenn Peckinpah das sagte, dann stimmte das auch, denn er steckte sein gutes Geld in kein Unternehmen, bei dem nicht in absehbarer Zeit etwas herausschaute.
    »Wenn Sie möchten, können Sie mich nach Bodmoor begleiten, Tony«, sagte der Industrielle. »Vorausgesetzt es interessiert Sie, was die Leute in diesem kleinen Ort auf die Beine zu stellen versuchen.«
    »Klar interessiert es mich«, sagte ich und warf meiner blonden Freundin einen fragenden Blick zu. Wir hatten in letzter Zeit nicht viel voneinander gehabt. Die Arbeit

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