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0140 - Ein Toter soll nicht sterben

Titel: 0140 - Ein Toter soll nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sicherheitsdistanz gehen. Filmen Sie den Augenblick, in dem der abstürzende Fragmenter in den Schutzschirm Fragos eindringt. Ich muß mir das ansehen." So schnell er konnte, eilte er zum Zentrum der Raumkugel, unterrichtete Gucky und nahm ihn gleich mit. Kule-Tats erwartete ihn. Ein wenig hilflos und niedergeschlagen mutet er an, dachte Rhodan, als er ihn erblickte. Aber das war ja auch kein Wunder.
    Das Experiment war nicht ganz so verlaufen, wie sie sich das alle vorgestellt hatten. Sicher, der Erfolg war vorhanden – zwei Transformstrahler hatte man erbeutet. Aber waren sie mit dem Verlust Ellerts nicht zu teuer bezahlt worden? Doch ... war Ellert wirklich verloren? „Er hat sich in der vergangenen Minute nicht mehr gerührt", berichtete der Ara hastig. „Aber der Körper ist jetzt voller Flecke. Er gleicht einer Leiche, die seit Tagen unter der Tropensonne liegt. Ein Vorgang, der sonst Tage oder Wochen benötigt, läuft vor unseren Augen in wenigen Minuten ab. Es ist schrecklich." Gucky sah nur einen Augenblick auf Ellert hinab, dann zog er sich in eine Ecke des Raumes zurück, wo er sich niederließ. Er schloß die Augen und versuchte erneut, Verbindung mit dem Parapoler aufzunehmen. Es war eine winzige Hoffnung, aber es war eine. Rhodan überlief es kalt, als er Ellert erblickte.
    Der Ara hatte die Wahrheit gesagt. Niemals mehr würde der Parapoler in diesen Körper zurückkehren können. „Haben sie eine Erklärung?" Kule-Tats wirkte erschüttert und sagte hilflos: „Nein, ich habe keine. Das sagte ich schon. Hier versagen all unsere Künste. Vielleicht hat Ellert jegliche Spur seines Bewußtseins, seiner Seele, vom Körper abgezogen und so den plötzlichen Verfall bewirkt. Vielleicht hängt der Zustand des Körpers aber auch mit dem Schicksal der fernen Seele zusammen. Sie sagten, sie würde von den Zellen des Plasmagehirns aufgesaugt? Wenn das so ist, dann wird hier wohl auch die Erklärung für den Verfall des Körpers zu suchen sein." Rhodan mußte zugeben, daß das keine befriedigende Lösung des Problems darstellte. Aber schon in der nächsten Sekunde hatte er keine Zeit mehr, sich darum zu kümmern, denn es geschahen zwei Dinge gleichzeitig. Ellerts Leiche schlug die Augen auf. In seiner Ecke sagte Gucky: „Kontakt! Ellert meldet sich – er muß ganz nahe sein." Atemlos wartete Rhodan ...
    Als Rhodan und seine Leute den Fragmenter verlassen und sich in Sicherheit gebracht hatten, wich Ellert dem auf ihm lastenden Druck des nachdrängenden Plasmagehirns und gab nach. Wie eine riesige Welle schlug der fremde Wille über ihm zusammen.
    Er verlor jegliche Kontrolle über die Steuerorgane des Fragmenters, und der Schirm baute sich wieder auf. Der Kontakt mit Gucky und Marshall riß ab. Er war wieder allein. Mehr als das.
    Es kostete ihn seine ganze Willenskraft und Konzentration, sich des nun folgenden Angriffes zu erwehren. Jede einzelne der vielen Millionen Zellen der denkenden Plasmamasse ging zur Offensive über. Ellert wußte, daß es jetzt um seine Existenz ging. Ganz bewußt zog er sich zurück und ballte sich auf einem Punkt zusammen. So gelang es ihm, die Kontrolle über sich selbst zu erhalten, aber er verlor dadurch die Möglichkeit, den geringsten Einfluß auf den Fragmenter oder seine Steuergehirne auszuüben.
    Es war ihm gleichgültig, denn er wußte Rhodan und seine Männer in Sicherheit. Sie schwebten draußen im freien Raum. Jemand würde sie finden. Auch was mit seinem Körper geschah, war von zweitrangiger Bedeutung. Er würde notfalls ohne ihn auskommen, falls er jemals zurückkehrte. Er saß mit seinem Bewußtsein wie in einer belagerten Burg. Vorerst gelang es ihm noch, die Angriffe des Gegners abzuwehren, aber er wußte, daß die Ränder seines Ichs von den Plasmazellen aufgesogen wurden. Der Feind begann, ihn einfach in sich aufzunehmen. Eine auch nur entfernt ähnliche Situation hatte Ellert noch nie erlebt. Er wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, aber er wußte, daß er die Flucht versuchen mußte. Aber vorher galt seine ganze Konzentration einem anderen Experiment. Er befahl einem Teil seines Bewußtseins, sich des ständigen Angriffs zu erwehren und auszuhalten, bis der andere Teil zurückkehrte. Dann trennte er sich von sich selbst. Der Zeitschirm des Fragmenters bildete kein Hindernis, wohl aber sein eigener Körper. Fast hätte er ihn nicht wiedererkannt, aber so etwas ähnliches war ja wohl zu vermuten gewesen. Es erschreckte ihn weniger, als er befürchtet hatte.

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