Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0140 - Mörder auf freiem Fuß

0140 - Mörder auf freiem Fuß

Titel: 0140 - Mörder auf freiem Fuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörder auf freiem Fuß
Vom Netzwerk:
hast du dem Richter auch erzählt, und er hat es dir nicht geglaubt.«
    Standwich hob die Hand. Carrol Bender spannte die Muskeln. Ihm war klargeworden, daß Eleonor Truster alles andere als ein Engel war, aber er hätte nicht tatenlos Zusehen können, wenn die Frau geschlagen worden wäre.
    Standwich schlug seine ehemalige Frau nicht. Er drehte sich auf dem Absatz um.
    »Ich kann nicht«, keuchte er. »Ich kann nicht.«
    Kid Holback setzte das Whiskyglas, das er gerade in der Hand hielt, hart auf den Tisch.
    »Elender Waschlappen!« schrie er und stand mit einem Ruck auf. Er stieß Standwich vor die Brust, daß er bis gegen das Regal taumelte.
    »Ich werde mich mit deinem Herzchen unterhalten, wenn du es nicht fertigbekommst. Aber ich rate dir, halte dich 'raus!«
    Er pflanzte sich vor Eleonor Truster auf.
    »Höre mir gut zu, mein Darling«, sagte er gefährlich leise. »Dieser Hampelmann, der mal dein Gatte war, hat uns im Kittchen 'ne hübsche Räuberpistole erzählt. Ein Kunde von ihm, der sich James Leggin nannte, habe einen bildschönen Einbruch in Frisco in Szene gesetzt, bei dem ihm zweihunderttausend Dollar in Gestalt von Juwelen in die Finger fielen. Die Tat geschah, während Standwich friedlich neben dir im Ehebett schlummerte. Trotzdem holte ihn die Polizei und fischte bei der Hausuntersuchung aus dem Wäscheschrank die Pistole, mit der ein Wächter während des Einbruches erschossen wurde. Als du dann noch deinen Mann vor Gericht im Stich ließest und sein Alibi nicht bestätigtest, sondern behauptetest, daß er in der Nacht nicht in eurer Wohnung gewesen sei, da war es klar, daß du mit Leggin unter einer Decke stecktest. Ihr hattet beschlossen, den Einbrudi Standwich anzuhängen, weil die Polizei ihre Nachforschungen in einer Sache einstellt, wenn ein Mann deswegen verurteilt worden ist. Ihr rechnetet euch aus, daß ihr euren Raub dann in aller Ruhe verzehren konntet. — Und die Rechnung stimmte. Die Richter glaubten Standwich nicht, zumal auch zwei seiner Leute aussagten, sie wären mit ihm zusammen an dem Einbruch beteiligt gewesen. Wieviel Dollar habt ihr den beiden Burschen zahlen müssen, daß sie vier Jahre Knast auf sich nahmen? Na, egal!
    Schön, das ist die Geschichte, die Standwich uns vorsetzte, und ich hätte sie ihm so wenig geglaubt wie die Richter, wenn ich nicht zufällig gewußt hätte, daß James Leggin tatsächlich existiert. Ich kenne ihn nämlich. Vor Jahren haben wir mal ein Geschäft miteinander gemacht. Und weil ich Leggin kenne, und weil ich weiß, daß er ein ganz geriebener Junge ist, erhielt Alecs Geschichte einen beachtlichen Anschein von Wahrscheinlichkeit.«
    Er grinste und stieß gewaltige Dampfwolken aus seiner Zigarre aus, die er während seiner Rede nicht aus dem Mund genommen hatte.
    »Viel hätte ich mit der Story nicht anfangen können, wenn die Jungens in dem Kittchen nicht 'ne hübsche Meuterei inszeniert hätten. Sie waren nett genug, auch meine Zelle aufzuschließen, und ich konnte türmen. Ich und die Burschen, die du hier siehst, fanden uns zusammen, und wir machten uns auf die Strümpfe nach New York. In Kalifornien blühte ohnedies kein Weizen mehr für uns. New York war ein gutes Pflaster für mich, da ich hier ein paar Bekannte habe, die mir mehr oder weniger freiwillig weiterhelfen konnten, und da war auch noch Standwich mit seiner Geschichte von den zweihunderttausend Dollar in Juwelen, die sich auch in New York befinden mußten. Sicherlich war von den zweihunderttausend Scheinen in der Zwischenzeit eine gewisse Menge verbraucht worden, aber ein hübscher Batzen mußte eigentlich noch vorhanden sein. Warum sollten wir und Standwich uns den Rest nicht holen, der ja Alec ohnedies zustand. Er hatte schließlich dafür gebrummt. James Leggin zu finden, schien schwierig, aber dich zu finden, war leicht. Und ich bin ganz sicher, daß du genau weißt, wo der gute alte James sich aufhält und wo er den Rest der Juwelen verborgen hält.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, saqte Eleonor Truster tonlos.
    »Sei vernünftig, Süße«, brummte Holback, und es klang nicht einmal gefährlich. »Du hast doch schon zugegeben, daß Leggin in New York ist. Jetzt nenne auch noch den Rest der Adresse.«
    »Ich kenne sie nicht«, flüsterte die Frau.
    »Wieviel Uhr haben wir?« fragte der »Stier«.
    »Kurz nach zwei Uhr«, antwortete Remaro.
    »Paß mal auf, Mädchen. Ich bin nicht kleinlich. Ich gebe dir jetzt 'ne Stunde Bedenkzeit. Nach der Stunde frage ich dich

Weitere Kostenlose Bücher