Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0140 - Mörder auf freiem Fuß

0140 - Mörder auf freiem Fuß

Titel: 0140 - Mörder auf freiem Fuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörder auf freiem Fuß
Vom Netzwerk:
Laderaum des Wagens brannte eine trübe Deckenleuchte. Sein erster Blick fiel in das hagere Gesicht des großen Mannes, aber der Mann sah an ihm vorbei. Carrol drehte den schmerzenden Kopf in Richtung des Blickes und sah Eleonor Trusters geisterhaft blasses Gesicht. Aus einer Wunde am Haaransatz sickerte Blut über ihre Stirn. Sie hielt die Augen offen, und ihr Blick war mit einem undefinierbaren Ausdruck auf den großen Mann gerichtet.
    Plötzlich wußte Carrol, wer der Mann war, obwohl er kaum noch eine Ähnlichkeit mit den Bildern hatte, die Bender von ihm gesehen hatte. Es war Alec Standwich, und Eleonor befand sich in der Gewalt ihres ehemaligen Mannes. Er, Carrol Bender, hatte recht behalten.
    Er lief Eleonor an. Sie reagierte nicht, aber ein anderer Mann, der näher bei .der Tür stand, sagte:
    »Shut up, G-man.«
    Noch zwei Mänher befanden sich im Laderaum. Bender erkannte in ihnen zwei der Ausbrecher: Jo Remaro und Jose Ramirez, den Messerhelden.
    Carrol wußte nicht, wie lange er bewußtlos gewesen war, aber der Wagen fuhr etwa noch eine halbe Stunde. Ganz sinnlos versuchte Carrol, sich die Abbiegungen nach rechts und links zu merken, und in etwa die Geschwindigkeit zu erraten.
    Er überlegte, was er tun konnte. Ein Ausbruch auf eigene Rechnung war vollkommen sinnlos. Er konnte Eleonor nicht in den Händen Standwichs zurücklassen. Carrol zweifelte nicht daran, daß Standwich der Chef dieser Meute von Mördern war. Die einzige Chance lag darin, einem der Burschen die Pistole zu entreißen, aber der junge G-man wußte genau, wie gering die Chance war, sich gegen eine Horde routinierter Mörder den Weg freizuschießen.
    Am besten versuche ich es, sobald der Wagen hält, überlegte er. Später werden sie mich sicherlich binden, wenn sie mich nicht überhaupt kurzerhand erledigen.
    Der Wagen stoppte mit einem kurzen Ruck.
    »Angekommen«, knurrte Jo Remaro und nahm einen schweren Colt aus der Innentasche der Jacke. »Aufstehen, G-man!«
    Carrol erhob sich. Er vergewisserte sich, daß Ramirez und Standwich keine Waffe gezogen hatten. Mit zwei langsamen Schritten ging er auf die Tür zu. Er mußte sich bücken, um nicht an die Decke des Laderaumes zu stoßen. Plötzlich warf er sich nach vorn. Gleichzeitig versuchte er, Remaros Waffenhand zu fassen. Vielleicht wäre es ihm geglückt, wenn er Widerstand gefunden hätte. Aber Remaro stand unmittelbar an der Ladentür. Benders Ansturm warf ihn gegen die Tür, die sofort nachgab. Beide fielen nach draußen. Remaro kam unter den G-man zu liegen und brüllte wütende Flüche. Carrol hieb ihm die linke Faust ins Gesicht und warf die rechte Hand um das Handgelenk der Waffenhand. Remaro schien Linkshänder zu sein, denn er hielt den Colt mit der linken Hand.
    Vielleicht wäre es Carrol immer noch geglückt, die Waffe an sich zu bringen, wenn ihn nicht ein schwerer Hieb in den Nacken getroffen hätte. Er stöhnte auf und seine Arme wurden schlaff.
    »Verdammter Bulle«, knurrte Kid Holback, der aus dem Führerhaus gekommen war. Henry Driver griff zu, stellte den verteidigungsunfähigen G-man auf die Füße und verdrehte ihm zur Vorsicht die Arme nach hinten.
    Remaro sprang, immer noch fluchend, auf. »Ich werde dich Anstand lehren!« brüllte er und schlug dem wehrlosen G-man wuchtig ins Gesicht.
    Holback schob ihn zur Seite. »Brüll hier nicht so herum«, grollte er. »He, Ramirez, wo bleibt die Frau?« rief er in den Wagen hinein.
    »Alec feiert anscheinend Versöhnung mit ihr«, antwortete der Mexikaner in seinem fragwürdigen Englisch.
    »Dazu haben wir sie nicht geholt«, schrie der ›Stier‹. »Kommt raus oder ich mache euch Beine.«
    Carrol, der sich in der kühlen Nachtluft rasch erholte, sah, daß Ramirez zuerst aus dem Wagen sprang. Dann folgte Standwich. Er hob Eleonor vorsichtig herunter.
    Holback sah grinsend zu. Bender konnte sich nicht rühren. Driver hielt immer noch seine Arme umklammert, und Remaro stand neben ihm und bohrte ihm den Lauf des Colts in die Rippe. Er schien nur auf eine falsche Bewegung des G-man zu lauern, um ihn mit Blei zu spicken, »Du hast uns immer erzählt, deine Frau wäre ’ne Katze«, höhnte Holback, »aber du behandelst sie, als wäre sie 'ne Taube.«
    Standwich antwortete nicht, er führte Eleonor vom Auto fort in Richtung auf eine Hütte. Holback ging ihnen nach.
    »Bringt den G-man«, befahl er im Vorbeigehen. »Wenn er sich muckt, dreht ihn durch den Wolf.«
    Bender sah, daß der Laster etwa in der Mitte eines relativ

Weitere Kostenlose Bücher