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0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ebenso. Als er sagte: „Ich wollte, ich wüßte wenigstens, wo es hingeht", klang seine Stimme so, als fühle er sich unbehaglich.
    „Darüber mache ich mir nun wieder keine Sorgen", behauptete Lofty Patterson großspurig. „Solange sie uns auf einem solchen Luxusdampfer unterbringen..." Das Gelächter der anderen unter brach ihn. Sogar Meech, der Robot, lachte. „Mach dir keine Hoffnungen, Alter!" rief Ron Landry. „Der Luxusdampfer, von dem du redest, liegt da drüben." Er streckte den rechten Arm aus und deutete in die Dunkelheit. Lofty Pattersons scharfer Blick folgte der angegebenen Richtung und entdeckte weit hinten die schwachen Positionslichter eines Raumfahrzeuges, das auch nicht annähernd so groß sein konnte wie der Kugelriese, vor dem sie standen. „Alle guten Schlangengeister!" rief er überrascht.
    „Das Ding liegt ja flach auf dem Boden. Wie ..."
    „Wie alle Springerschiffe", ergänzte Ron Landry. „Walzenförmig, horizontaler Start und ..."
    „Und...?"
    „Rund zweihundert Jahre alt!"
     
    *
     
    Sie hatten ihre neue Unterkunft schon betreten, al sLofty schließlich seine Sprache wiederfand. Durch eine Schleuse, deren Schotten sich kreischend und widerwillig öffneten, waren sie in einen Verteilerraum gelangt, von dem aus fünf Preßluftlifts zu den höheren Decks hinaufführten. Wohlbehalten kamen sie auf dem breiten Zentralgang des Hauptdecks an. Trübe Lichter brannten unter der Decke. Es knisterte in den Wänden, als ginge der Holzwurm darin um. „Hält das Ding noch einen Start aus?" fragte Lofty benommen. Irgendwo klappte eine Tür. Ein langer Schatten fiel in den Gang. Ein Mann in der Uniform eines Captains kam auf sie zu. Er salutierte vor Major Landry und wandte sich dann an Lofty: „Einen Start und eine Reihe von Transitionen, um Ihre Frage zu beantworten", erklärte er. „Aber keinen Rückstart mehr."
    Es war nicht nur Lofty, der ihn sprachlos ansah. Die anderen drei waren ebenso überrascht. „Ich nehme an, Captain", brachte Ron Landry schließlich hervor, „Sie haben weitreichendere Informationen als wir." Der Uniformierte neigte leicht den Kopf.
    „Robert Giuliano, Sir, um die Formalitäten zu erledigen. Jawohl, Sir, ich bin weitgehend informiert. Ich habe außerdem den Befehl, Sie zu Ihren Räumen zu führen. Dort wartet eine Nachricht von Oberst Quinto auf Sie. Wenn Sie sie sich angesehen haben, werden Sie vermutlich mehr wissen als ich." Giuliano wandte sich um und schritt den langen Gang entlang. Ron Landry und seine drei Begleiter folgten ihm. Giuliano nahm an einer anderen Stelle des Ganges einen zweiten Preßluftlift nach oben. Als die Kabine zum Stehen kam und die Tür sich ächzend öffnete, lag vor Ron Landrys neugierigem und mißtrauischem Blick ein kreisrunder Vorplatz, von dem aus fünf Türschotten zu irgendwelchen Räumlichkeiten führten. „Die ANASTASIA", erklärte Giuliano, während er auf den Vorplatz trat, „ist ein altes Springer - Raumschiff, wie Sie sicher schon bemerkt haben. Man hat es zu übungszwecken angekauft. Dies hier ist die Suite des früheren Raumschiffsbesitzers, wahrscheinlich eines Subpatriarchen. Für Ihre Bequemlichkeit ist also im höchstmöglichen Maße gesorgt.
    Wenigstens für die ersten sieben Achtel der Reise." Nach dieser ominösen Bemerkung schritt er auf eines der Schotten zu, und zur überraschung der Zuschauer tat der alte Servomechanismus immer noch seinen Dienst. Das schwere Metallgebilde glitt widerwillig zwar, aber gehorsam zur Seite. „Man hat diesen Raum für Sie ausgesucht, Major", erklärte Robert Giuliano. Ron Landry nickte dankend und ging an Giuliano vorbei. Er hatte die Schwelle seiner Kabine kaum überschritten, da blieb er wie angewurzelt stehen. Aus dem Hintergrund des Raumes lächelte ihm Oberst Nike Quinto spöttisch entgegen. Um Nike Quinto herum war ein quadratischer Rahmen. Trotzdem mußte man genau hinsehen, um zu merken, daß das Ganze nichts weiter als ein ziemlich groß geratener Bildschirm war. Obendrein handelte es sich nicht etwa um eine Direktübertragung, sondern um das Abspielen eines Bildbandes. Nike Quinto hatte jedes Risiko vermieden, von seinen Leuten mit Fragen bestürmt zu werden, unter denen, wie er zu behaupten pflegte, seine Gesundheit vermutlich den entscheidenden tödlichen Stoß erlitten hätte. Was er sagte, ohne daß ihn jemand dabei unterbrechen konnte, war, in wenige Worte zusammengefaßt, folgendes: Die ANASTASIA startete in fünfundvierzig Minuten. Wenige Minuten nach ihr

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