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0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufforderung der Báalols schon eine Viertelstunde vergangen war. Sie hatten noch eine Chance. Ohne bekanntzugeben, was er vorhatte, schnellte er sich mit zwei riesigen Sprüngen zum Rand des Kraters hinauf. Ein dritter Satz brachte ihn über den Erdwall hinweg auf den heißen, verbrannten Boden des Farnwaldes. So schnell er konnte, robbte er über die schwarze, mit verkohlten Pflanzenteilen übersäte Fläche zu der Stelle hin, an der er den vermißten Báalol vermutete. Er wußte, daß sein Vorhaben einem Selbstmord gleichkam. Aber es widerstrebte ihm so sehr, einen Hilflosen mitten im Feuer liegenzulassen, daß er bereit war, selbst das größte Risiko einzugehen, um ihn dort herauszuholen. Erschrocken und erleichtert zugleich erkannte Ron das schwarze Bündel, das reglos am Fuß eines schwarzen Farnstrunks lag. Er kroch hinüber und drehte das Bündel herum. Es war Dilan. Ron verlor keine Zeit.
    Dilan an den Beinen hinter sich herziehend, machte er sich auf den Rückweg. Er kam nur langsam voran. Nach einer Weile hörte er Stimmen. Sie kamen von dort, wo Dilan gelegen hatte. Ron verstand Worte im arkonidischen Báalol-Dialekt. Zwischen den schwarzen Strünken hindurch sah er eine Reihe von bewaffneten Männern, die in einer Art Schützenkette auf die Farninsel zukamen. Er ging in Deckung. Sie kamen jetzt, um nach den Leichen der Flüchtlinge zu suchen. Sie wollten sich vergewissern, daß sie ihre Arbeit erfolgreich verrichtet hatten. Sinnlose Wut überkam Ron plötzlich, Wut auf die dort draußen, die so selbstsicher herankamen, um sich zu überzeugen, daß sie auch wirklich alle umgebracht hatten. Er wartete, bis die Kette noch vierzig Meter von ihm entfernt war. Seinen kleinen Blaster hielt er längst in der Hand. Ron lag gut in Deckung und konnte nicht gesehen werden. Er richtete den Lauf der Waffe auf den Báalol, den er am deutlichsten sehen konnte, und drückte ab. Er war seines Zieles sicher. Dann packte er Dilans Beine und hastete zum Krater zurück. Als Ron mit dem Bewußtlosen über den Kraterrand rutschte, begann das Feuer von neuem. Fauchend und brüllend schossen die Salven über den Trichter hinweg. Die Luft verwandelte sich in ein glühendes Etwas, das in den Lungen brannte. Es war so gut wie vorbei. Noch fünf Minuten, dann würde er mit seinen Männern aufstehen und einen Versuch unternehmen, sich den Báalols zu ergeben, ohne daß sie dabei mitten in eine Strahlsalve gerieten. Vierzig Minuten waren um. Vielleicht hätte es sich gelohnt, noch eine Weile länger auszuhalten. Aber mehr als fünf Minuten bedeuteten den Tod.
    Ron kam auf die Knie. Es fiel ihm schwer. Er wollte etwas sagen, aber er brachte kein einziges Wort hervor. Meech dagegen fuchtelte heftig mit den Armen und versuchte, auf etwas hinzuweisen, was Ron mit seinem umnebelten Verstand nicht mehr begriff. Er hörte aber das Geräusch. Er hörte das mächtige Rauschen, das helle Singen der Triebwerke und das Dröhnen der hastig verdr ängten Luft. Er mußte eine Weile darüber nachdenken, um sich zu erinnern, wo er solche Geräusche schon einmal gehört hatte. Und als es ihm einfiel, erschienen sie ihm wie die schönste Musik, die er jemals gehört hatte. Die Symphonie der Rettung. Er nahm noch wahr, daß die Blaster plötzlich aufgehört hatten zu schießen. Er sah auch noch den riesigen Schatten, der am weißblauen Himmel über ihm auftauchte und sich auf die Farninsel herabsenkte. Aber dann war es zu Ende. Er kippte zur Seite und blieb bewußtlos liegen. SCHLUSS Ron Landry steckte noch in Bandagen, als man ihm erklärte, daß Nike Quinto ihn zu sehen wünsche. Sein Gesicht war mit dichten Lagen weißer Binden bedeckt. Man hatte Löcher für Augen, Mund und Nase hineingeschnitten. Seine Hände steckten in überdimensionalen Handschuhen, und eines der Beine war in einem gewichtigen Klotz aus Mull und irgendeiner Art Zement untergebracht. Aber er konnte sich bewegen. Und das mußte er wohl auch, denn Nike Quinto wünschte ihn zu sehen. Um diese Zeit befand sich die FEDORIA schon weit außerhalb des Trakarat-Systems. Ron Landry hatte inzwischen erfahren, daß auf seinen Hilferuf hin, von Meechs ununterbrochenen Peilsignalen geleitet, nicht nur Nike Quinto mit einer kleinen Flottenabteilung vor Aptulad erschienen war. Perry Rhodan, der Administrator persönlich, hatte sich der Sache angenommen. Unter der Führung des Flaggschiffes THEODERICH war ein Verband von zweihundert Kriegsschiffen über Aptulad aufgetaucht und hatte die Báalols

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