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0142 - Zombie-Rache

0142 - Zombie-Rache

Titel: 0142 - Zombie-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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unterarmlange Eisenstange lag gut in seiner Hand.
    Egal, was der Kerl für Absichten hatte, die Stange würde es ihm gründlich verleiden.
    Pollock erreichte das Fahrzeugheck.
    Er trug Schuhe mit Kreppsohlen. Keiner seiner Schritte war zu hören.
    Er huschte um das Heck herum.
    Der Fremde wandte ihm den Rücken zu. Pollock bleckte die Zähne. Er trat hinter dem Heck hervor, baute sich breitbeinig auf und fragte mit schneidender Stimme: »Suchen Sie was Bestimmtes?«
    Durch den Körper des andern ging ein Ruck. Er trug einen Mantel. Den schüttelte er nun ab. Pollock sah die muskulösen Arme des Fremden. Graugrün schimmerte die Haut. So etwas hatte der Truck-Fahrer noch nie gesehen.
    Der Mann drehte sich langsam um.
    Und Sean Pollock merkte, wie die Farbe aus seinem Gesicht wich.
    »Compton Cullagher!« sagte er überwältigt. Fassungslos starrte er das abstoßend häßliche Gesicht an, in das tiefe schattige Kerben gegraben waren. »Verdammt…!«
    Der Untote wies auf die Eisenstange und fragte höhnisch: »Was willst du damit?«
    »Was hast du hier zu suchen?« fragte Pollock zurück. »Du hast keine Existenzberechtigung mehr!«
    »So? Findest du?«
    »Du weißt, wo du hingehörst!«
    »Wir haben eine Rechnung zu begleichen, Pollock!«
    Der Fahrer hob die Eisenstange. »Wage ja nicht, mir zu nahe zu kommen. Sonst schlage ich dir deinen verdammten Schädel ein!«
    Compton Cullagher lachte. »Glaubst du wirklich, daß du dazu in der Lage bist?«
    »Absolut!«
    Der Untote machte einen Schritt vorwärts. Pollock holte sofort mit der Stange aus, und als der Zombie den zweiten Schritt tat, schlug der Fahrer zu. Das Rundeisen traf die Mitte des Schädels.
    Pollock rechnete damit, daß der Unheimliche wie vom Blitz gefällt zusammenbrechen würde.
    Doch Cullagher blieb grinsend auf den Beinen.
    »Begreifst du jetzt, was los ist?« fragte der Untote hart.
    Pollock wich verdattert zurück.
    Er schluckte trocken. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seinem Bauch aus.
    »Es ist soweit!« knurrte der Zombie. »Es geht ans Sterben, Pollock! Lionel Hughes habe ich mir bereits geholt. Er war genauso verdattert wie du, als er mich sah. Es fiel ihm nicht leicht, zu sterben. Du bist die Nummer zwei. Und ich werde es auch dir nicht leicht machen. Du weißt, warum!«
    Pollock atmete heftig, als wäre er eine lange Strecke gelaufen.
    Sein Blick suchte unruhig nach einem Ausweg.
    Compton Cullagher griff ihn an.
    Pollock schlug mit der Eisenstange auf die grünen Krallenhände, die ihn packen wollten. Dann wirbelte er herum und lief zum Hallentor. Er griff nach der Klinke, doch das Tor ließ sich nicht öffnen.
    »Abgeschlossen!« sagte der Untote spöttisch. »Ich denke an alles.«
    Sean Pollock wandte sich hastig um. Cullagher kam auf ihn zu. Er sprang nach rechts, wollte starten, rutschte auf dem öligen Boden aus und fiel. Mit beiden Händen fing er sich ab. Dabei verlor er die Eisenstange. Sie kreiselte klimpernd davon.
    Pollock hörte die rasch näherkommenden Schritte des unheimlichen Killers.
    Er wälzte sich herum.
    Cullagher riß die Arme hoch und warf sich auf das Opfer.
    Aber Sean Pollock blieb nicht liegen. Als der Zombie nach vorn kippte, rollte der Fahrer zur Seite. Nachdem er sich mehrmals gedreht hatte, schwang er seinen Oberkörper hoch, zog die Beine an, umklammerte mit den Händen die Knie und stand auf diese Weise blitzschnell auf.
    Er rannte von Cullagher weg.
    Doch der Untote war nicht gewillt, ihn so leicht entkommen zu lassen.
    Es gab einen schmalen Hinterausgang aus der Halle.
    Dorthin war Pollock keuchend unterwegs. Der Killer aus dem Totenreich folgte ihm. Es gelang dem Zombie, Pollock den Weg zum Hinterausgang abzuschneiden. Breitbeinig stand er vor der Tür.
    Pollock stoppte.
    Der Schweiß rann ihm in Strömen über das Gesicht. Er war gezwungen, erneut zurückzuweichen, als der Schreckliche auf ihn zukam. Gehetzt blickte sich der Fahrer um.
    Wohin sollte er?
    Wie konnte er sich dieses Ungeheuer vom Hals schaffen?
    Er kletterte in eine der dunklen Schmiergruben. Von hier unten konnten die Trucks versorgt werden, ohne daß man sie hochheben mußte. Werkzeug lag herum. Pollock ergriff einen schweren langstieligen Hammer.
    Er hörte die näherkommenden Schritte des Monsters.
    Augenblicke später tauchte oben über dem Rand der Schmiergrube die abstoßende Fratze des Untoten auf. Compton Cullagher lachte. »Du kannst anstellen, was du willst, Pollock. Du entkommst mir nicht!«
    »Das werden wir sehen!«

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