0143 - Das Monster aus der Vergangenheit
Verfügung zu stehen!« sagte Denver.
»Du bist ein Grabschänder!«
»Ich habe dein Grab im Dienste der Wissenschaft geöffnet, nicht, um mich an den Grabbeigaben zu bereichern«, verteidigte sich Denver.
»Du hast mir meinen Frieden genommen, schleppst mich von Stadt zu Stadt, um mich deinen schaulustigen Mitmenschen zu präsentieren. Erinnerst du dich an die Warnung, die meine Freunde über dem Grabeingang angebracht haben? Es ist Zeit, daß du deinen Frevel bezahlst, Rod Denver. Die schwarzen Schwingen des Todes sollen nun auch dich erschlagen!«
Eth Al-Oman setzte sich in Bewegung. Schwer waren seine Schritte. Gelb leuchteten seine grausamen Augen.
Rod Denver verlor mehr und mehr seinen Mut, je näher ihm der Hohepriester kam. Mit einemmal glaubte er zu wissen, daß er der Mumie mit Karateschlägen nicht beikommen konnte.
Er befürchtete, daß Eth Al-Oman ihn tatsächlich umbringen würde, deshalb wich er langsam zurück.
Als er mit dem Rücken gegen den Müllcontainer stieß, zuckte er heftig zusammen, denn nun konnte er nicht mehr weiter zurückweichen.
Die Mumie hob ihre bandagierten Hände.
Kalter Schweiß brach Rod Denver aus allen Poren. Er schluckte schwer, stemmte sich vom Container ab und warf sich dem lebenden Toten mit dem Mut der Verzweiflung entgegen.
Seine Handkante traf den Hals des Hohepriesters. Eth Al-Oman schien aus Granit zu bestehen. Rod Denvers Gesicht verzerrte sich schmerzlich.
Der Wissenschaftler stöhnte auf. Gleichzeitig fing die Mumie seinen Arm ab. Schwungvoll drehte Eth Al-Oman Denvers Arm herum.
Rod Denver stieß einen heiseren Schrei aus. Er glaubte, sein Arm wäre gebrochen. Der Schmerz, der im Schultergelenk tobte, war so schlimm, daß Denver den Arm nicht mehr gebrauchen konnte.
Als die Mumie den Arm des Wissenschaftlers losließ, wandte dieser sich blitzschnell um. Er wollte fliehen.
Er hatte eingesehen, daß er nicht in der Lage war, Eth Al-Oman an irgend etwas zu hindern. Und er hatte begriffen, daß er sich schleunigst aus dem Staub machen mußte, wenn er sein Leben behalten wollte.
Doch Eth Al-Oman ließ ihn nur einen einzigen Schritt tun.
Dann traf die Faust der Mumie das Kreuz des Wissenschaftlers. Rod Denver wurde von der Wucht des Schlages nach vom gerissen.
Er verlor das Gleichgewicht und stürzte.
Atemlos kämpfe er sich wieder hoch. Aber da erwischten ihn die Hände des Hohenpriesters. Die Finger des Schrecklichen legten sich um Rod Denvers Hals.
Der Wissenschaftler war nicht in der Lage, sich von diesem furchtbaren Griff zu befreien.
Ihm schwanden die Sinne. Er unternahm noch einen letzten Versuch, freizukommen. Der Erfolg blieb ihm versagt.
Ihm wurde schwarz vor den Augen.
Und dann kam der Tod!
***
»Bleib stehen! So bleib doch endlich stehen, Sabrina!« sagte John Calidge ärgerlich. »Willst du mir nicht endlich verraten, was diese Flucht aus dem Museum zu bedeuten hat?«
Calidge stoppte den Lauf des Mädchens, indem er ihren Arm ergriff und festhielt. Er ließ sie nicht mehr weiterrennen, wollte endlich wissen, was mit ihr los war.
Sie schien im Museum ganz plötzlich den Verstand verloren zu haben. Es mußte dafür doch eine Ursache geben, und die mußte ihm Sabrina nun nennen.
Sie standen an der Ecke vor dem Museum. Sabrina Kelly war bleich bis in die Lippen. Ihre Brust hob und senkte sich rasch.
Sie schien immer noch nicht ganz bei Sinnen zu sein.
»Sabsy, ich möchte dir doch helfen«, sagte John Calidge eindringlich. »Das kann ich aber nur, wenn du mir sagst, was mit dir los ist. Was hat dich so sehr erschreckt, daß du wie von Furien gehetzt aus dem Museum gerannt bist?«
Sabrina Kelly wollte etwas sagen, doch sie brachte keinen Ton heraus. Verzweifelt blickte sie John an. Er war sehr besorgt.
Sabrina spürte Tränen in ihre Augen treten. John Calidge nahm sie in seine Arme. »Wenn ich nur wüßte, was ich für dich tun kann…«
Endlich fand Sabrina ihre Stimme wieder. Krächzend preßte sie hervor: »Ich… ich liebe dich, John.«
»Ich liebe dich auch«, erwiderte Calidge. »Deshalb mache ich mir ja so große Sorgen um dich, Sabsy. Darling, was ist mit dir? Du mußt es mir sagen…«
»Ich… ich bin Sabrina Kelly. Nicht wahr? Ich bin Sabrina Kelly!«
»Natürlich bist du das. Zweifelst du auf einmal etwa daran?«
»Ich habe Angst, John.«
»Wovor, Sabsy?«
»Ich möchte dich nicht verlieren!« rief Sabrina verzweifelt aus. Sie klammerte sich fest an John.
»Warum solltest du mich denn verlieren?«
»Du bist in
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