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0143 - Für Menschen verboten

Titel: 0143 - Für Menschen verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einzelnen Forschungsteams zusammenzurufen. Imarez’ Gehirn arbeitete wie eine gut funktionierende Maschine. Während er noch über das Problem der Rettung nachdachte, gab er der Feuerleitzentrale bereits neue Einsatzbefehle. Die verbliebenen achtzehn Schiffe des Wachgeschwaders eröffneten das Feuer auf ein Fragmentschiff. Sie waren jetzt schon dicht an Surprise herangekommen. Für Imarez’ Begriff schon zu dicht. Er machte Bronston ein warnendes Zeichen, aber der Erste Offzier hatte bereits begriffen, worum es ging. Erstaunlicherweise kümmerten sich die beiden übrigen Fragmenter nicht länger um ihren angegriffenen Bundesgenossen, sondern rasten Surprise entgegen. ,Wenn die erste einmal gelandet sind, ist es zu spät’, dachte Imarez. Seine innere Erregung entsprang nicht der Angst, sondern dem sicheren Gefühl, daß er nicht in der Lage war, die Roboter aufzuhalten. Da sagte Bronston mit seiner schweren Stimme: „Wir haben ihn, Sir!" Auch die Relativschirme des Posbischiffes hatten dem konzentrierten Beschuß von achtzehn terranischen Schlachtschiffen nicht standhalten können. Schwer angeschossen, begann der gewaltige Würfel abzutrudeln. In das aufsteigende Triumphgefühl des Kommodores mischte sich bald Entsetzen, als er erkannte, was mit dem beschädigten Feindschiff geschehen würde. Wenn nicht etwas Unvorhergesehenes passierte, würde das Robotschiff auf Surprise abstürzen. Es war ein gewaltiges Schiff mit ungeheurer Beschleunigung. Keine Atmosphäre würde seinen Fall abbremsen.
    Imarez starrte verzweifelt auf die Bildschirme. Auch seine wildeste Phantasie vermochte sich nicht vorzustellen, was der Absturz des Schiffes auslösen konnte. Er wußte nur, daß tausend Terraner in furchtbarer Gefahr waren. Der erfahrene Bronston hatte bereits seine Schlüsse aus der unfreiwilligen Bahn des Posbischiffes gezogen. „Wenn es über dem Stützpunkt aufprallt, können wir sofort umkehren", sagte er düster. „Das wird niemand überleben."
    Imarez blickte auf die Scheibe des Planeten, der sich vor dem Schlachtschiff träge hinwegschob. Natürlich war das eine Täuschung, denn es war der Raumer, der sich bewegte. Imarez wagte nicht daran zu denken, was mit den Wissenschaftlern geschehen konnte. Durch seinen Befehl hatte er diese Ereignisse praktisch heraufbeschworen. Wie gebannt verfolgten sie den Sturz des Robotschiffes. „Dr. Bryant ruft uns", gab Walsh mit unsicherer Stimme bekannt. „Er will neue Informationen haben." Imarez spürte, wie sich sein Magen zu einem schmerzenden Knoten zusammenzog. Gewaltsam riß er sich zusammen. „Sagen Sie ihm, daß wir zur Rettung bald landen werden", ordnete er an. Er übersah die stumme Frage in den Augen des Leutnants. Walsh schluckte krampfhaft und wandte sich wieder seiner Aufgabe zu.
    ,Es ist schlimm, wenn man einen Mann belügen muß’, dachte Imarez. ,Besonders, wenn er nur noch wenige Augenblicke zu leben hat.’ Der Kommodore sah, daß die beiden Würfelschiffe, die bereits zur Landung angesetzt hatten, ihr ursprüngliches Vorhaben aufgaben. Die Robotkommandanten hatten anscheinend erkannt, was mit dem beschädigten Schiff geschehen würde. Die zwei Fragmentschiffe zogen sich in den Raum zurück. Der Aufprall des riesenhaften Schiffes entfesselte Energien, die über dreißigtausend Gigatonnen TNT entsprachen. Die ungebremste Fallgeschwindigkeit und die ungeheure Masse trieben das Schiff fast fünf Kilometer tief in den brüchigen Boden von Surprise. Der ganze Planet wurde von innerem Beben durchgeschüttelt.
    Bronston lehnte sich in dem Pilotensitz zurück, als könne er die Geschehnisse nicht fassen. „Dr. Bryant ruft", meldete sich Walsh. „Er will wissen, was passiert ist. Er sagt, daß der Planet auseinanderfliegen wird." Imarez kam in Bewegung. Der Aufprall war von den Wissenschaftlern überlebt worden, also konnte er nicht in der Nähe des Stützpunktes stattgefunden haben. „Wir landen sofort zwei Schiffe in unmittelbarer Nähe des Stützpunktes, um die Forscher aufzunehmen", befahl der Kommodore. Ein Blick auf den Bildschirm zeigte ihm einen Teil des Planeten. Eine lodernde Flamme kroch darüber hinweg: Hervorbrechende Magmamassen, die aus dem zerbrechenden Boden hervorströmten. Auf Surprise, einer von Natur aus schon höllischen Welt, herrschten jetzt apokalyptische Zustände. Imarez war sich darüber im klaren, daß die Landung von Schiffen ein Risiko sein würde. „Der Stützpunkt beginnt einzustürzen", teilte Walsh mit bebenden Lippen mit.

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