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0143 - Für Menschen verboten

Titel: 0143 - Für Menschen verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Wir sollen uns beeilen." Surprise füllte jetzt den Panoramabildschirm vollkommen aus. Die Verwüstungen, durch den Absturz des Fragmentschiffes ausgelöst, waren unvorstellbar. Ein gewaltiger Spalt, in dem eine Großstadt Platz gefunden hätte, zeichnete sich am Rand der kleinen Welt ab. Ein weiterer Riß zeigte sich in seinen Anfängen im unteren Teil des Bildes. Es sah aus, als sollte der gesamte Planet explodieren. Die lodernde Flammenzunge breitete sich weiter aus, in unzähligen Verästelungen brach sie über das ungeschützte Land. Auch an anderen Stellen drang flüssiges Magma an die Oberfläche, die zu einer kochenden Hölle wurde. Die freiwerdenden Energien ließen keine gute Verbindung zu den auf Rettung hoffenden Wissenschaftlern zu.Walsh, der immer wieder mit Dr. Bryant sprach, schien mit seiner Nervenkraft am Ende zu sein. Für einen kurzen Augenblick wurden die von Imarez zur Rettung befohlenen Schiffe auf dem Bildschirm sichtbar, zwei kugelförmige Riesen aus Arkonstahl, die in den Aufruhr hinabsanken. Der Kommodore blickte zur Borduhr. Die Posbischiffe waren verschwunden. Surprise war für sie wertlos geworden, ebenso wie für die Laurins und die Terraner. Innerhalb kurzer Zeit würde Outside einen weiteren Planeten verlieren. Der unterirdische Stützpunkt der Mechanica-Bewohner würde mit dieser Welt untergehen.
     
    *
     
    Major Tschu-Kameh zog den letzten Mann in die Schleuse herein. Der Mann wehrte sich und schrie etwas, aber Tschu- Kameh ging nicht darauf ein. Jede Sekunde, die sie noch länger in dieser Hölle bleiben würden, konnte den Tod für sie alle bedeuten. Sie hatten bereits viel zu lange gewartet. Das eine der beiden Schlachtschiffe war bereits mit sechshundert Geretteten an Bord in den Raum gestartet. Der halbe Stützpunkt war eingestürzt, in die unterirdischen Gänge und Hallen quoll jetzt der Strom glutflüssigen Magmas. Tschu-Kameh ließ die Schleuse schließen und gab sofortigen Startbefehl. Der Mann, der als letzter an Bord gekommen war, öffnete den Helm seines Schutzanzuges. Er hatte ein gutmütiges Gesicht, das aber jetzt ernst aussah. „Ich bin Dr.
    Bryant", sagte er. „Ich leitete die Forschungsarbeiten auf Surprise."
    Tschu-Kameh registrierte erleichtert, daß sich das Schiff vom Boden abhob. Er wandte sich an Dr. Bryant. „Es tut mir leid, daß dies geschehen ist", sagte er. „Wir können aber froh sein, daß eine Rettung überhaupt gelungen ist." Der Wissenschaftler schüttelte stumm seinen Kopf. „Es sind nicht alle Männer an Bord", sagte er schwach. „Ein kleines Team von fünf Mann ist auf Surprise verblieben." Der Asiat blickte Bryant ungläubig an. „Wie ist das möglich? Wir haben doch lange genug gewartet?"
    „Sie stecken in dem Transmitter. Irgendwie muß er sich selbst verschlossen haben. Die Männer kamen nicht mehr heraus." Major Tschu- Kameh senkte den Kopf. „Wir können nicht mehr zurück, Doc", murmelte er. „Ich darf nicht das Leben all dieser Männer riskieren."
    Dr. Bryant nickte stumm. Das Schiff beschleunigte weiter. Bald war es aus der Gefahrenzone heraus. Dr. Bryant fühlte keine Erleichterung. Es war möglich, daß Dr. Riesenhaft und seine Begleiter noch immer am Leben waren und auf ihre Rettung warteten. Eingeschlossen in den Transmitter, ohne zu wissen, was an der Oberfläche vorging. Es war ein fürchterlicher Tod, der diesen Männern bevorstand. Sie konnten nur hoffen, daß es schnell ging. „Sie müssen versuchen, es zu vergessen", sagte Major Tschu-Kameh. „Die Männer sind nicht umsonst gestorben."
    Hätte Dr. Bryant ahnen können, daß Dr.Riesenhaft und sein Team die Explosion von Surprise überleben würden, hätte er sich vielleicht zu einer Antwort aufgerafft. So wandte er sich nur schweigend ab und betrat zusammen mit dem Major die Kommandozentrale des Schiffes. Hinter ihnen, im Raum, starb der Planet.
     
    *
     
    Für Emmet Loden war der Tod stets etwas gewesen, das nur anderen widerfuhr. Er hatte sich bislang fest eingebildet, daß er eine Immunität gegenüber dem Sterben besitze. Deshalb trafen ihn die Worte Dr. Riesenhafts am härtesten von allen Männern.
    Bergmann faßte sich zuerst. „Wir müssen Dr. Bryant sofort mitteilen, daß wir hier ohne Hilfe nicht freikommen. Er muß einen Trupp herbeordern, der uns ein Loch in dieses Gefängnis brennt."
    Shawlee sagte mit einer an Hysterie grenzenden Heftigkeit: „Der Stützpunkt ist eingestürzt, der Stützpunkt ist eingestürzt." Er wiederholte diesen Satz noch

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