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0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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klatschte vor mir auf eine Sitzbank. Ich hörte seinen wilden Schrei, wollte zuschlagen, doch ich traf nur das Holz der Bank.
    Wieder vor!
    Das Schiff schwang noch höher.
    Ich hörte die Schreie der Mitfahrer nur im Unterbewußtsein. Ich konzentrierte mich voll auf meinen Gegner.
    Es gelang mir, ihn zu packen.
    Alle zehn Finger wühlte ich in die kräftigen Muskeln seiner Schultern und ließ auch nicht mehr los.
    Ineinander verkrallt fielen wir in den Raum zwischen zwei Sitzbänken, wo es zu einem harten Kampf kam.
    Ich bekam einen Schlag ins Gesicht, löste meine Hände von den Schultern und schlug mit den Handkanten zu.
    Sie rutschten ab.
    Wieder rauf.
    Das Schiff, das Schaukeln, es riß uns mit und machte einen normalen Kampf unmöglich. Ich hatte plötzlich das Gefühl, in den Himmel zu fliegen, so steil ging es hoch.
    Unwillkürlich schrie ich auf, weil ich für einen Moment das Gefühl hatte, das Schiff würde umkippen.
    Es raste zurück. Jetzt mit der vollen Geschwindigkeit. Der Wind fuhr in das Boot, riß den Menschen die Schreie von den Lippen und machte es mir unmöglich, meinen Gegner zu besiegen.
    Wir rollten über den Boden, hatten uns ineinander verkrallt, und ich bekam das unbestimmte Gefühl, mein Magen würde sich aus dem Leib lösen.
    Mir wurde schwindlig.
    Ich sah den Schlag nicht, sondern spürte nur den Treffer. Der Schmerz wütete hinter meinem Ohr, ich keuchte, biß die Zähne zusammen und riß instinktiv die Arme hoch.
    So klatschte der nächste Hieb gegen meine Hände.
    Talwärts!
    Das Wikingerschiff raste in ein Wellental, so wie es der Sprecher angekündigt hatte.
    Die Fliehkraft drückte meinen Gegner unter die Sitzbank. Er rollte dorthin und konnte nichts dagegen tun.
    Und ich folgte ihm. Dabei wollte ich mich abstützen, kam aber gegen den Schub nicht an.
    Er drückte mich gegen meinen Gegner, der bereits unter der Bank hindurchgerollt war. Im nächsten Augenblick hatte das Schiff seinen tiefsten Punkt erreicht. Jetzt ging es wieder in die andere Richtung. Ich war noch nicht soweit, und der andere rollte mir entgegen.
    Verdammt auch.
    Ausweichen konnte ich nicht. Hart prallte sein Körper gegen mich, wurde von mir gestoppt, die Hände meines Gegners suchten sofort nach meiner Kehle.
    Ich winkelte den Arm an und schlug mit dem Ellbogen zu. Dabei hatte ich Glück und traf ihn hart.
    Er röchelte auf.
    Einen Lidschlag später fegte das Schiff wieder hoch. Hinein in den Himmel, es riß mich mit, schleuderte mich unter der Bank weg, und ich befand mich wieder dort, wo ich auch schon vorher gewesen war.
    Auch mein Magen raste der Kehle entgegen. Es war immer das gleiche Spiel.
    Abwärts!
    Zum erstenmal nahm ich wahr, wie hoch ich wirklich war. Hinter mir kreischten die anderen Fahrgäste. Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich den hellen Lichterglanz auf dem Weihnachtsmarkt.
    Die zahlreichen Menschen, eine dunkle, sich vorwärts schiebende Masse, erkannte ich dann und fegte wieder in die Tiefe.
    Und diesmal packte ich es.
    Ich klammerte mich an der Bank fest. Zwar wollte mich die Schubkraft darüber hinwegschleudern, aber unter Aufbietung aller Kräfte machte ich es möglich, an der Stelle zu bleiben.
    Wie lange fuhr das Schiff denn noch?
    Wieder in die Höhe.
    Rasend schnell.
    Mein Gegner hatte es nicht geschafft, sich festzuhalten. Er raste mit, erreichte den Scheitelpunkt und wurde wieder in die Tiefe gezogen.
    Ich war zum Glück darauf vorbereitet. So konnte ich mich einigermaßen in der Stellung halten.
    Aber es ging weiter.
    »Aufhören, aufhören!« gellten die ersten Rufe.
    Wahrscheinlich machte sich der Kerl in dem Kassiererhaus einen Spaß, uns regelrecht zu foltern.
    Beim nächsten Schub holte ich das Kreuz hervor. Zum Glück trug ich einen Pullover, so daß ich die Kette bequem hochziehen konnte.
    Jetzt hielt ich eine Waffe in der Hand.
    Als sich mein Gegner aufstemmte und über die Sitzbank sah, schaute er genau auf das Kreuz.
    Er schrie!
    Der Anblick mußte ihn ins Mark treffen. Leider konnte ich mich nur zwei Sekunden halten, denn ich hatte nicht aufgepaßt und wurde – da ich mich nur mit einer Hand festhielt – von dem nach unten rasenden Boot über die Sitzbank geschleudert.
    Genau auf den anderen zu.
    Ich sah noch in sein entsetztes Gesicht, erkannte die weit aufgerissenen Augen, die Angst darin und bekam mit, wie er beide Arme hochriß, um sein Gesicht zu schützen.
    Zu spät.
    Voll fiel ich gegen ihn.
    Und mein Kreuz traf.
    Das silberne Kruzifix drückte ich mitten in

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